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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Einfahrt in Bramscher Straße nur für Busse?
Zwischenüberschrift:
Experten schlagen Umbau und neue Verkehrsführung vor – Mehrbelastung für Hansastraße
Artikel:
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Originaltext:
Vorfahrt für Busse dieses Ziel hat der geplante Umbau der Bramscher Straße zwischen Hasetor und Haster Mühle und der Hansastraße.
Osnabrück. Kern des Konzeptes ist die Neugestaltung der Knotenpunkte in den Bereichen Hasetor und Haster Mühle. Dort sollen der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) und Radfahrer ohne Umwege und Wartezeiten in den Verkehr einfädeln können. Für Autofahrer und zwar Durchgangsverkehr ebenso wie Anlieger wäre die Bramscher Straße an diesen beiden Knotenpunkten dann tabu. Der motorisierte Individualverkehr müsste dann seinen Weg über alternative Fahrtwege den Mühleneschweg, die Wasserstraße oder Wachsbleiche weiter zur Bramscher Straße beispielsweise nach Dodesheide oder Sonnenhügel finden.
Stadtbaurat Frank Otte hat vorige Woche beim Bürgerdialog Verkehrswende den Weg und das Ziel nur in groben Zügen angekündigt: Der Autofahrer muss jeden Morgen sehen, wie der Bus an ihm vorbeizieht!
In trockenen Tüchern sind die Pläne für diese gravierenden Änderungen nicht. Der Stadtbaurat wollte auf Nachfrage unserer Redaktion keine Angaben zu den konkreten Veränderungen machen und verwies auf ein für Dienstag geplantes Gespräch zu diesem Thema auf Vorstandsebene. Erst danach könne überhaupt gesagt werden, ob und mit welcher konkreten Ausrichtung das Projekt weiterverfolgt werde. Deshalb gibt es derzeit auch keine Informationen über mögliche Kosten oder einen Baubeginn. Dem Vernehmen nach werden allerdings sehr konkrete Vorschläge auf dem Tisch liegen.
Nach den Zielen des Nahverkehrsplans der Stadt Osnabrück soll die Bramscher Straße zu einer Umweltverbundvorrangachse″ zwischen Hasetor und Haster Mühle ausgebaut werden. Hinter diesem Wortungetüm verbirgt sich konkret auch eine Änderung der Linienführung insbesondere der stadteinwärts fahrenden Busse. Sie sollen künftig über die ganze Länge der Bramscher Straße bis zum Hasetor fahren und nicht mehr den Umweg über die Wachsbleiche und die Hansastraße machen, um von dort nach links in die Innenstadt weiterzufahren. Ähnliches ist für den Busverkehr auf die Süntelstraße geplant. Auch die hier verkehrenden Linien sollen künftig die Straße stadteinwärts in ganzer Länge befahren.
Zum Konzept gehört weiter, die Einbahnstraßenrichtungen in der Friedhofstraße und der Lindenstraße umzukehren und die Roopstraße als Einbahnstraße in Fahrtrichtung Hansastraße einzurichten. Die Ampel an der Bramscher Straße/ Wachsbleiche könnte nach den Vorstellungen der Verkehrsplaner ganz wegfallen, während im Kreuzungsbereich Hansastraße/ Mühleneschweg eine Ampel neu installiert werden müsste.
Um den öffentlichen Personennahverkehr attraktiver zu machen, muss er nach den Vorstellungen der Verkehrsexperten vor allem beschleunigt werden. Profitieren können und sollen davon natürlich auch die Radfahrer.
Die Planer erwarten von den Umbauten und der veränderten Verkehrslenkung Entlastungseffekte in der nördlichen und südlichen Bramscher Straße sowie der südlichen Süntelstraße. Mehrbelastungen treten demnach voraussichtlich in der Hansastraße, dem Mühleneschweg, den Kreuzungen Hansastraße/ Mühleneschweg, Hansastraße/ Wachsbleiche sowie der Wachsbleiche und der Friedhofstraße auf.
Die Verkehrsexperten halten eine Realisierung der sogenannten Umweltverbundvorrangachse auf der kompletten Bramscher Straße für möglich, wenn tatsächlich alle begleitenden Umbauten und die Änderungen der Verkehrslenkung umgesetzt werden.

Bildtext:

Freie Fahrt nur für Busse und Radfahrer am Anfang und Ende der Bramscher Straße? Das planen Verkehrsexperten für eine Beschleunigung des ÖPNV.

Auch im Bereich Haster Mühle könnte das Abbiegen von der Hansastraße auf die Bramscher Straße für Autofahrer bald tabu sein. Fotos: Raders

Kommentar:

Peitsche statt Zuckerbrot

Ein paar vergleichsweise kleine Eingriffe mit wahrscheinlich großer Wirkung. Wer für Autofahrer die Zufahrt von der Hansa straße zur Bramscher Straße verlängert und erschwert und zugleich den Linienbussen grünes Licht auf kürzeren Wegen gibt, gewährt dem öffentlichen Personennahverkehr konsequent die Vorfahrt.

Das neue Konzept für die Verkehrsführung im Norden der Stadt wird die Verkehrsteilnehmer wohl nicht derart spalten wie die noch immer offene Frage einer endgültigen Sperrung des Neumarkts. Die sogenannte Umweltverbundvorrangachse hat aber durchaus das Zeug dazu, zumindest die Autofahrer erneut ins Grübeln zu bringen: Lohnt es sich noch, mit dem Pkw durch die Stadt zu fahren, oder ist jetzt der Punkt erreicht fürs Umsteigen auf den Bus? Diese Frage stellen sich zweifellos immer mehr Osnabrücker. Und Stadtbaurat Frank Otte beantwortet sie indirekt, aber eindeutig: Der Autofahrer muss jeden Morgen sehen, wie der Bus an ihm vorbeizieht! Die städtischen Verkehrsplaner bedienen sich also eher der Peitsche als des Zuckerbrots.

Zur ernsthaften Alternative wird der öffentliche Personennahverkehr für viele motorisierte Individualisten wohl tatsächlich nur dann, wenn er deutlich schneller ist als das Auto.
Autor:
Franz-Josef Raders


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