User Online: 2 | Timeout: 00:17Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Zornig über Parkchaos und Pöbeleien
Zwischenüberschrift:
Anwohner des Haster Hochschulcampus ärgern sich über Zustände im Viertel
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Es rumort in Haste: Anwohner des Hochschulcampus beklagen sich über den zunehmenden Parkdruck rund um die Hörsaalgebäude. Doch damit nicht genug: Wegen nächtlicher Sachbeschädigungen und Bedrohungen durch Partybesucher geht die Nachbarschaft jetzt auf die Barrikaden.
Osnabrück. Für uns ist die Grenze der Belastbarkeit überschritten″, sagt Nicole Dahlitz im Gespräch mit unserer Redaktion. Dahlitz wohnt gemeinsam mit ihrer Familie nur einen Steinwurf vom Hochschulcampus entfernt und hat sich an die Spitze der lose zusammengeschlossenen Nachbarschaft gestellt. Zwischen ihrem Haus und den Hörsaalgebäuden liegt nur die Straße Am Krümpel. Und genau das ist Teil des Problems: In unserem Viertel herrscht ein regelrechtes Parkchaos″, sagt Dahlitz. Denn offenbar gibt es mittlerweile zwischen Bramstraße und Krümpel zu wenig Stellplätze für Anwohner und Studenten gleichermaßen.
In ihrer Beobachtung hat sich das Problem der knappen Parkmöglichkeiten und zu vielen Autos in den vergangenen Monaten immer weiter zugespitzt. Dahlitz geht davon aus, dass steigende Studentenzahlen am Haster Hochschulstandort Kern des Problems sind und dass sich viele der von auswärts kommenden Akademiker einen campusnahen Parkplatz in ihrem Wohngebiet suchen. Oft bleibe dabei das gute Benehmen auf der Strecke. Hier werden Einfahrten und Behindertenparkplätze zugeparkt und das ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn wir auf die Falschparker zugehen, werden wir angepöbelt und bedroht.″ Wenig Unterstützung haben die Anwohner bisher von Stadt und Polizei bekommen, sagt Dahlitz.
Plakate aufgehängt
Der Parkdruck wird offenbar zusätzlich dadurch erhöht, dass nicht wenige der Einfamilienhäuser in den Straßen Am Krümpel, Im Hofort und in der Clemens straße mittlerweile an Studenten-WGs vermietet werden. Das führt dazu, dass vor diesen Häusern nicht nur ein Fahrzeug steht, sondern teilweise vier und mehr. Die Geduld ist bei Dahlitz und ihren Mitstreitern aus der Nachbarschaft daher mittlerweile erschöpft. An mehreren Häusern haben die Anwohner Plakate aufgehängt, auf denen ein Ende des Parkchaos gefordert wird.
Mit einer Liste von mehr als 50 Unterschriften im Gepäck will die Osnabrückerin in der kommenden Woche wieder einmal das Gespräch mit Hochschulvertretern suchen. Wir hoffen, dass dieses Mal etwas dabei rauskommt″, sagt Dahlitz. In der Vergangenheit hatten die Anwohner des Campus schon mehrfach den Kontakt gesucht. Herausgekommen sei dabei aber nichts. Auf Nachfrage unserer Redaktion teilt die Hochschule mit, dass bei besagtem Termin gemeinsam nach Lösungen gesucht werden soll. Steigende Studierendenzahlen seien überdies nicht der Grund für den zunehmenden Parkdruck. Vielmehr seien die Studenten heute mobiler, heißt es vonseiten eines Hochschulsprechers. Zudem habe die Hochschule schon vor einiger Zeit 100 Stellplätze nördlich des benachbarten Gartencenters zur Verfügung gestellt.
Zur Sprache wird bei dem Termin in der nächsten Woche auch noch ein anderer Aspekt kommen, der Dahlitz und Co. bewegt. Denn die erwähnten Pöbeleien ihr gegenüber beschränken sich nicht mehr nur auf den Tag. Auf dem Campus finden abends und nachts regelmäßig Partys statt. Was sich da abspielt, ist für uns kaum noch zu ertragen″, spielt Dahlitz auf die Beleidigungen und Bedrohungen an, die sie und ihre Nachbarn immer öfter erdulden müssen. Ein vorläufiger negativer Höhe punkt, der das Fass endgültig zum Überlaufen brachte, ereignete sich in der vergangenen Woche. Eine Gruppe junger Menschen, die offenbar auf dem Weg zu einer Feier auf dem Campus war, lief grölend durch unsere Straße. Ein junger Mann ist schließlich über unseren Zaun geklettert, um das Parkchaos-Plakat abzureißen″, erzählt Dahlitz. Als ihr Mann sich einmischte, kam es zu einer Rangelei. Die Polizei rückte an.
Lösungen suchen
Dieser Vorfall reiht sich laut Dahlitz ein in eine Reihe von Sachbeschädigungen, Pöbeleien und Bedrohungen, die sich immer dann ereignen, wenn auf dem Campus gefeiert wird. Das Viertel ist ein richtiger Hotspot geworden″, sagt Dahlitz. Wir wollen niemandem verbieten zu feiern, aber es muss sich etwas Grundlegendes ändern″, so die Anwohnerin. Auch dieser Aspekt soll nach Angaben der Hochschule in der kommenden Woche zur Klärung gebracht werden. Auf Nachfrage heißt es, dass hier eine kurzfristige Lösung gefunden werden soll, die die Anwohner entlasten soll.
Dahlitz und der Nachbarschaft geht es nicht darum, Studenten aus dem Viertel vertreiben zu wollen, sagt sie. Aber es muss bald etwas passieren, das ein Miteinander im Viertel möglich macht. Denn so wie jetzt kann es nicht weitergehen.″ Ideen haben Dahlitz und Co. schon gesammelt jetzt hoffen sie auf offene Ohren bei der Hochschule.

Bildtext:

" Schluss mit dem Parkchaos" steht auf den Plakten, die Anwohner des Hochschulcampus in Osnabrück-Haste aufgehängt haben. Der Parkdruck hat sich in den vergangenen Jahren im Viertel deutlich erhöht.

Fotos: David Ebener

Kommentar:

Rund um den Hochschulcampus in Haste läuft offensichtlich etwas gewaltig schief. So begrüßenswert die gestiegene Bedeutung des Standortes für die Hochschule und die ganze Stadt ist die Entwicklung in den umliegenden Wohngebieten ist für die Bewohner nicht länger hinnehmbar.

Jetzt gilt es zu reagieren und zwar gemeinsam. Die Anwohner haben schon mehrfach signalisiert, sich konstruktiv an dringend gebotenen Veränderungsprozessen im Viertel beteiligen zu wollen. Die Hochschule täte gut daran, sie in Zukunft mit ins Boot zu nehmen. So wie es zwischen guten Nachbarn üblich ist. Vielleicht kann ja eine Einbeziehung des ehemaligen Coca-Cola-Geländes zur Lösung der Parkproblematik beitragen?

In der Pflicht sind überdies die Veranstalter der Partys auf dem Campusgelände. Es kann nicht sein, dass sich Anwohner auf dem eigenen Grundstück nicht mehr sicher fühlen und immer wieder Opfer von Beleidigungen und sogar körperlichen Angriffen werden.

Dabei spielt es keine Rolle, ob die Täter Studenten sind oder nicht. Hier kann es nur zwei Lösungen geben: Entweder die Organisatoren sorgen in eigener Regie für Ruhe oder es müssen andere Orte für die Partys gefunden werden.
Autor:
Sebastian Philipp


Anfang der Liste Ende der Liste