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1.
Erscheinungsdatum:
01.06.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Doch nicht alles Essig
Zwischenüberschrift:
Am Standort der ehemaligen Kühne-Fabrik wird man bald innenstadtnah wohnen können
Artikel:
Originaltext:
Es
riecht
nicht
mehr
nach
Essig.
Vor
zwölf
Jahren
schloss
im
„
Blinddarm″-
Abschnitt
der
Bohmter
Straße
die
Produktionsstätte
der
Carl
Kühne
KG.
Seit
dem
Abriss
klafft
dort
eine
Naturbrache.
Der
Projektentwickler
kündigt
den
Beginn
für
das
Bauprojekt
„
Kühnehof″
für
den
Spätsommer
an.
Osnabrück.
Für
Neumarkt-
geschädigte
Osnabrücker
ist
es
nicht
ungewöhnlich,
wenn
die
in
Aussicht
gestellten
Termine
für
einen
Baustart
mehrfach
verschoben
werden.
Doch
so
langsam
fragen
sich
die
Nachbarn
an
der
Bohmter
Straße,
die
seit
zweieinhalb
Jahren
auf
eine
zugewucherte
Naturbrache
schauen,
ob
es
vielleicht
doch
alles
Essig
ist
mit
dem
schon
lange
beworbenen
„
Kühnehof″
und
seinen
kühnen
„
Townhouses″,
die
laut
Prospekt
den
heutigen
Ansprüchen
an
modernes
barrierefreies
Wohnen
gerecht
werden
und
dabei
mit
ihrer
„
hanseatischen
Klinkerarchitektur″
einen
Anknüpfungspunkt
an
die
alte
Kühne-
Bausubstanz
setzen.
„
Keineswegs,
wir
fangen
im
Spätsommer
an″,
versichert
Frank
Höving.
Er
ist
Geschäftsführer
der
OS-
Concept
GmbH,
die
als
Projektentwickler
für
den
Bauherrn,
die
Futura
Invest
GmbH
aus
Bohmte-
Hunteburg,
auftritt.
So
schnell
wie
zunächst
gedacht,
als
man
noch
den
Baubeginn
für
2014
angekündigt
hatte,
sei
es
nicht
gegangen.
Unter
anderem,
weil
die
Stadt
eine
Veränderungssperre
bis
zur
Verabschiedung
des
neuen
Bebauungsplans
Nr.
536
„
An
den
Klausegärten″
verhängt
hatte.
Die
Stadt
verfolgte
damit
die
Absicht,
den
Innenbereich
des
Straßengevierts
Bohmter
Straße/
Buersche
Straße/
Humboldtstraße/
Bülowstraße
komplett
neu
zu
ordnen
und
auch
zusätzlichen
Wohnraum
zuzulassen,
ohne
dass
der
grüne
Charakter
des
Blockinnenbereichs
unkontrolliert
verloren
geht.
Dazu
war
auch
ein
Umlegungsverfahren
mit
Neuparzellierungen
notwendig.
Die
ehemalige
Kühne-
Liegenschaft,
die
Futura
Invest
Mitte
2013
von
der
Kühne-
Zentrale
in
Hamburg
erworben
hatte,
macht
zwar
nur
einen
kleineren
Teil
des
5,
5
Hektar
großen
Plangebiets
aus,
musste
aber
dennoch
das
Gesamtverfahren
abwarten.
Der
erste
Bauabschnitt
wird
sich
auf
die
Wohneinheiten
direkt
an
der
Bohmter
Straße
beziehen.
Hierfür
läuft
jetzt
laut
Frank
Höving
die
Vermarktung
auf
Hochtouren.
Zur
Blockinnenseite
hin
folgt
ein
Hof,
auf
dem
nach
jetzigem
Planungsstand
ein
riesiges
stehendes
Fass,
der
„
Essigbildner″,
als
Erinnerungsposten
an
die
frühere
Nutzung
seinen
Platz
finden
wird.
Daran
anschließend,
ist
ein
zweiter
Bauabschnitt
„
Klausegärten″
geplant,
der
„
in
schonender
Nachverdichtung″
den
Übergang
zu
vorhandenen
Gärten
darstellt.
Der
Name
„
Klausegärten″
greift
die
Namensherkunft
des
Klushügels
auf.
Zu
Beginn
der
1930er-
Jahre
hatte
die
Firma
Carl
Kühne
aus
Hamburg
die
Osnabrücker
Betriebsstätte
gegründet.
Warenlogistik
und
Speditionsgewerbe
waren
noch
weit
vom
heutigen
Stand
entfernt.
Da
machte
es
Sinn,
Zweigbetriebe
für
die
Belieferung
der
regionalen
Märkte
zu
unterhalten.
In
besten
Zeiten
lag
die
Jahresproduktion
in
Osnabrück
bei
zehn
Millionen
Litern
Essig.
Bis
zu
200
Mitarbeiter
stellten
auch
Senf
und
Sauerkraut
her
und
legten
Gurken
ein.
Als
Kühne
zu
Beginn
dieses
Jahrtausends
eine
weitere
Essigfabrik
in
Hamm
hinzugekauft
hatte,
schlug
das
Pendel
gegen
den
Standort
Osnabrück
aus.
Einige
Feinkosthersteller
in
Dissen
und
anderswo
im
Umland
fanden
die
Nachricht
gar
nicht
gut.
Sie
schätzten
den
Osnabrücker
Essig
wegen
der
Gärung
ausschließlich
in
Holztanks
ganz
besonders.
Die
Zentrale
in
Hamburg
ließ
sich
eine
halbjährige
Verlängerung
abhandeln,
aber
zur
Jahresmitte
2004
wurde
die
Produktion
endgültig
eingestellt.
Neun
Jahre
lang
stand
die
Immobilie
leer.
Regelmäßig
schaute
ein
Wachdienst
nach
dem
Rechten,
bis
dann
2013
die
Verhandlungen
mit
dem
Investor
aus
Hunteburg
einen
positiven
Abschluss
fanden.
Der
„
Essigbildner″,
der
als
Anschauungs-
und
Denkmal-
Objekt
im
neuen
„
Kühnehof″
aufgestellt
werden
soll,
ist
der
zentrale
Bestandteil
der
Essigproduktion.
In
ihm
wurden
der
angelieferte
hochprozentige
Alkohol
mit
Wasser
verdünnt
und
darüber
Buchenholzspäne
zur
Oberflächenvergrößerung
geschichtet.
Unter
fleißiger
Mithilfe
von
Bakterienkulturen
entstand
in
einem
Oxidationsprozess
Branntweinessig.
Bildtext:
Der
Kühnehof,
das
angekündigte
Wohnprojekt
an
gleicher
Stelle,
lässt
bislang
noch
auf
sich
warten.
Zwischennutzerin
ist
die
grüne
Natur.
Foto:
Joachim
Dierks
Auch
dem
„
Essigbildner″
im
Inneren
des
Kühne-
Betriebsgebäudes
ging
es
beim
Abriss
im
Dezember
2013
an
den
Kragen.
Foto:
Archiv/
Gert
Westdörp
Alles
Essig
-
oder
was?
Bis
Ende
2004
produzierte
die
Firma
Kühne
an
der
Bohmter
Straße
12
Essig,
Senf
und
saure
Gruken.
Rechts
neben
dem
Pförtnerhäuschen
ist
ein
riesiges
stehendes
Fass,
der
"
Essigbildner"
,
zu
sehen.
Unser
Leser
Joachim
Behrens
fing
diese
Szene
vor
ziemlich
genau
30
Jahren,
im
April
1986,
ein.
Autor:
Joachim Dierks