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1.
Erscheinungsdatum:
24.05.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Medienbriefe ungelesen unterschrieben
Zwischenüberschrift:
Anleger hatten „volles Vertrauen″ zum Ex-Verleger
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Sie
waren
ahnungslos,
naiv,
gutgläubig
–
und
leichtsinnig:
Medienbrief-
Inhaber
haben
im
Prozess
um
die
Pleite
der
„
Osnabrücker
Sonntagszeitung″
berichtet,
wie
sie
ihr
Geld
verloren.
Eine
heute
61-
jährige
Krankenschwester
hat
ein
Teil
ihres
Erbes
als
stille
Gesellschafterin
der
Enorm
Verlagsgesellschaft
mbH
versenkt,
ohne
zu
ahnen,
dass
sie
Teilhaberin
des
Verlages
war.
40000
Euro
sind
weg.
Sie
sei
der
Empfehlung
ihres
Mannes
gefolgt
und
mit
ihm
„
und
unserem
Hund″
zum
etwa
viertelstündigen
Gespräch
bei
Verlagsgeschäftsführer
Norbert
Fuhs
gewesen.
Selbst
als
die
Filialleiterin
ihrer
Bank
vor
der
Überweisung
skeptisch
nachhakte,
seien
ihr
keine
Zweifel
gekommen,
sagte
die
Krankenschwester
am
zweiten
Prozesstag
als
Zeugin
aus.
Sie
habe
„
volles
Vertrauen
„
zu
Herrn
Fuhs
gehabt,
der
ihr
„
sehr
sympathisch″
erschienen
war.
Den
Vertrag
über
den
Kauf
der
insgesamt
acht
Medienbriefe
habe
sie
nicht
gelesen.
„
Ich
dachte
nur,
das
ist
irgendwie
eine
gute
Sache.″
Gut
waren
auch
die
versprochenen
Zinsen:
5,
25
Prozent
pro
Jahr.
Der
Ex-
Verleger
Norbert
Fuhs
muss
sich
vor
dem
Landgericht
wegen
Betruges
und
Insolvenzverschleppung
verantworten.
Ihm
wird
zur
Last
gelegt,
ein
sittenwidriges
Schneeballsystem
mit
Medienbriefen
betrieben
und
mindestens
171
Anleger
betrogen
zu
haben.
Nach
Einschätzung
der
Staatsanwaltschaft
konnte
Fuhs
den
Betrieb
der
defizitären
„
Osnabrücker
Sonntagszeitung″
nur
aufrechterhalten,
indem
er
die
finanziellen
Lücken
mit
der
Herausgabe
immer
neuer
Medienbriefe
stopfte.
Über
500
Anleger
haben
nach
Ermittlungen
der
Polizei
seit
1996
Medienbriefe
im
Gesamtwert
von
über
acht
Millionen
Euro
gezeichnet.
Angeklagt
sind
171
Fälle.
Eine
der
wichtigen
Fragen,
die
das
Gericht
zu
klären
hat,
ist:
Hat
Fuhs
den
Anlegern
die
ganze
Wahrheit
über
die
Art
der
Beteiligung
und
die
Risiken
(bis
zum
Totalverlust)
gesagt
oder
ihnen
vorgegaukelt,
es
handele
sich
um
eine
risikofreie,
festverzinsliche
Geldanlage?
Die
Aussagen
der
ersten
fünf
von
130
Zeugen,
die
bis
Ende
des
Jahres
angehört
werden
sollen,
legen
den
Schluss
nahe:
Viele
haben
einen
Vertrag
unterschrieben,
dessen
Inhalt
sie
nicht
verstanden
oder
den
sie
gar
nicht
zu
Ende
gelesen
hatten.
Erst
zu
Hause
habe
er
sich
den
einseitigen
Vertrag
in
Ruhe
angesehen,
berichtete
etwa
ein
70-
jähriger
Rentner
aus
Tecklenburg.
Mit
dem
Begriff
des
stillen
Gesellschafters
habe
er
nichts
anfangen
können,
aber
auch
keine
weiteren
Erkundigungen
eingezogen.
Der
Tecklenburger
hatte
im
April
2013
zwei
Medienbriefe
für
zusammen
10000
Euro
gezeichnet.
Einen
Monat
später
brach
das
Unternehmen
zusammen.
Ein
50-
jähriger
Polizeibeamter
aus
Köln
war
nach
eigenen
Angaben
„
nur
zehn
Minuten
drin″
im
Büro
von
Norbert
Fuhs,
da
war
der
Vertrag
unterschrieben.
Das
Papier
habe
er
„
nur
überflogen″
und
ansonsten
seinem
Vater
vertraut,
der
selbst
Medienbriefe
besaß.
Der
Verkauf
der
Medienbriefe
war
offenbar
allein
Sache
von
Ex-
Verleger
Norbert
Fuhs.
So
berichtete
es
ein
früherer
Mitarbeiter,
der
von
2011
bis
2012
als
„
Assisstent
der
Geschäftsleitung″
für
die
Enorm
Verlagsgesellschaft
arbeitete.
Dass
es
sich
bei
den
Medienbriefen
um
eine
Teilhaberschaft
gehandelt
habe,
sei
ihm
klar
gewesen,
sagte
der
Betriebsfachwirt.
„
Es
war
mir
aber
schleierhaft,
wie
man
so
hohe
Zinsen
zahlen
konnte.″
Das
Anzeigengeschäft
hatte
nach
seiner
Einschätzung
durchaus
Geld
abgeworfen,
aber
eine
Rendite
von
über
fünf
Prozent
sei
mit
dem
Geschäft
„
nicht
dauerhaft
seriös
zu
erwirtschaften″
gewesen.
Seine
Erklärung:
„
Ein
Loch
wurde
mit
dem
nächsten
gestopft.″
Autor:
hin