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1.
Erscheinungsdatum:
23.05.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Warum braucht Osnabrück die Caritas?
Zwischenüberschrift:
Loth: Pflege wird stärker ambulant – Wohlfahrtsverband-Direktor fordert Änderung der Wegepauschalen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Der
Caritas-
Verband
Osnabrück
wird
100
Jahre
alt.
Braucht
man
die
Caritas
heute
überhaupt
noch?
Dazu
der
Osnabrücker
Caritas-
Direktor
Franz
Loth.
Herr
Loth,
die
Caritas
des
Bistums
Osnabrück
feiert
ihren
100.
Geburtstag.
Viele
Aufgaben
wie
Altenpflege
oder
Jugendhilfe
werden
heute
auch
von
staatlichen
und
privaten
Einrichtungen
angeboten.
Wozu
braucht
man
da
noch
einen
katholischen
Wohlfahrtsverband?
Caritas
bedeutet
Nächstenliebe,
dieser
Auftrag
aus
dem
Evangelium
gilt
auch
heute
noch.
Gerade
in
einer
Welt,
die
sich
rasant
wandelt,
haben
wir
der
Durchökonomisierung
aller
Lebensbereiche
etwas
entgegenzusetzen.
Wir
gehen
gegen
Unfairness
an,
gegen
den
Ausschluss
von
Menschen
aus
der
Gesellschaft
und
gegen
ein
sinnentleertes
Leben.
Worin
besteht
ihr
Mehrwert
?
Nehmen
Sie
das
Beispiel
ambulante
Pflege:
Wir
sind
in
der
Fläche
vertreten,
auch
weit
ab
vom
Schuss,
wo
andere
nicht
mehr
hingehen.
Oder
die
Flüchtlingsarbeit:
Wären
Caritas
und
andere
gemeinnützige
Organisationen
nicht
gewesen,
wäre
der
Staat
im
letzten
Jahr
in
die
Knie
gegangen.
Die
Caritas
war
bei
der
Aufnahme
von
Flüchtlingen
sehr
aktiv.
Mussten
Sie
einspringen,
weil
der
Staat
versagt
hat?
Ich
bin
vorsichtig
mit
dem
Begriff
des
Staatsversagens,
aber
die
Gesellschaft
musste
die
Politik
vor
sich
hertreiben,
damit
die
Dringlichkeit
erkannt
wurde.
20
Prozent
unserer
Kirchengemeinden
bieten
Wohnungen
an,
es
gibt
Sprachkurse
und
Hilfe
bei
der
Vermittlung
von
Arbeit.
Die
Verteilung
von
Flüchtlingen
klappt
nicht
wirklich:
Die
meisten
landen
in
Städten,
dabei
könnten
hier
im
Bistum
doch
mehr
auf
dem
Land
untergebracht
werden?
Im
ländlichen
Raum
gibt
es
genug
Wohnungen,
aber
kaum
Arbeitsplätze.
Man
kann
das
nicht
staatlich
erzwingen,
die
Leute
gehen
da
hin,
wo
bereits
Familienmitglieder
und
Jobs
sind.
Wenn
wir
glauben,
dass
wir
das
von
oben
herab
regeln
können,
dann
werden
wir
scheitern.
In
den
Osten
oder
nach
Lüchow-
Dannenberg
an
der
ehemaligen
Grenze
zur
DDR
werden
wir
kaum
Flüchtlinge
schicken
können.
Hat
die
christliche
Caritas
mit
muslimische
n
Flüchtlingen
ein
Problem?
Wir
sind
religionsübergreifend
für
alle
da.
Aber
viele
Leute
sagen:
Warum
kümmert
Ihr
euch
nicht
stärker
um
christliche
Flüchtlinge?
Entscheidend
ist
für
uns
die
Hilfebedürftigkeit.
Grundsätzlich
gilt
übrigens:
Kritische
Fragen
müssen
erlaubt
sein,
ohne
dass
man
diese
Menschen
gleich
in
die
rechtspopulistische
Ecke
drängt,
sonst
bewegen
sie
sich
in
diese
Ecke,
weil
sie
da
verstanden
werden.
Wir
dürfen
Skepsis
und
Verunsicherung
nicht
einfach
abbügeln.
Was
muss
der
Staat
jetzt
für
die
Integration
tun?
Sprache,
Ausbildung,
wenn
möglich
Studium,
und
Arbeit
sind
ganz
wichtig.
Die
Caritas
hat
dafür
zum
Beispiel
den
Bafög-
Fonds
eingerichtet.
Der
Staat
hat
viele
Millionen
Euro
für
Sprachkurse
in
die
Hand
genommen
und
braucht
Sprachlehrer,
die
ordentlich
bezahlt
werden.
Wir
brauchen
mehr
sozialen
Wohnungsbau,
der
wurde
in
den
vergangenen
Jahren
vernachlässigt.
Und
wir
dürfen
keine
neuen
Felder
mit
Billigjobs
schaffen.
Flüchtlinge
dürfen
nicht
in
Konkurrenz
stehen
mit
denen,
die
bereits
in
prekären
Arbeitsverhältnissen
arbeiten.
Was
halten
Sie
von
der
Forderung,
für
Flüchtlinge,
die
ja
noch
Deutsch
lernen
müssen,
die
Schulpflicht
auf
das
Alter
von
25
Jahren
anzuheben?
Bevor
so
etwas
gefordert
wird,
muss
man
doch
erst
mal
die
Angebote
sicherstellen,
die
jetzt
schon
verpflichtend
sind.
Ziel
muss
die
bestmögliche
Integration
sein.
Das
bedeutet,
für
alle,
die
hier
leben,
egal,
ob
einheimisch
oder
zugewandert,
ein
optimales
Bildungsangebot
zu
schaffen.
In
diesem
Sinn
würde
ich
auch
sagen:
Es
wird
gefährlich,
wenn
wir
ganz
viele
Sonderregelungen
für
Neuankömmlinge
in
die
Welt
setzen
und
Einheimische
sich
zurückgesetzt
fühlen,
damit
bedienen
wir
nur
Parolen.
Wir
brauchen
gleiche
Chancen,
sonst
treten
wir
eine
Sozialneiddebatte
los.
Die
Caritas
ist
stark
in
der
Altenpflege
engagiert.
Dort
mangelt
es
an
Pflegekräften.
Ist
die
Pflege
in
Zukunft
noch
garantiert?
Da
Menschen
immer
älter
werden,
ist
das
eine
Herausforderung.
Familien
werden
Oma
und
Opa
länger
zu
Hause
pflegen
müssen,
wir
müssen
neue
Pflegetechnik
einsetzen
und
brauchen
moderne
Wohngemeinschaften.
Ein
Problem
sind
die
Arbeitszeiten
und
die
Löhne.
Die
Caritas
zahlt
in
Niedersachsen
Pflegekräften
bis
zu
30
Prozent
mehr,
als
sie
woanders
verdienen,
eine
Pflegefachkraft
im
mittleren
Alter
verdient
in
der
Spitze
brutto
45000
Euro,
was
so
schlecht
auch
nicht
ist.
Wird
Pflege
künftig
ambulant
oder
stationär
sein?
Ganz
klar
noch
stärker
ambulant,
weil
es
nicht
genug
Personal
gibt.
Wir
werden
auch
Leute
mit
beginnender
Demenz
zu
Hause
pflegen
lassen
müssen.
80
Prozent
der
stationären
Pflege
sind
Personalkosten,
weil
wir
24
Stunden
rund
um
die
Uhr
da
sind,
und
das
kostet.
Können
Menschen,
die
auf
dem
Land
wohnen,
sicher
sein,
dass
sie
künftig
noch
gepflegt
werden?
Auf
dem
Land
helfen
Familienangehörige
stärker
als
in
der
Stadt.
Wir
gründen
gerade
Verbünde,
damit
wir
von
Essen
auf
Rädern
bis
zur
stationären
Pflege
alles
anbieten.
Aber
zum
Beispiel
im
nördlichen
Emsland,
wo
Höfe
weit
auseinanderliegen,
müssen
wir
umsichtig
mit
Personal
umgehen
und
zu
Hause
die
Familien
bei
der
Pflege
anleiten.
Die
Kosten
sind
enorm,
andere
Anbieter
gehen
da
raus.
Wir
ziehen
uns
nicht
aus
der
Fläche
zurück,
weil
wir
keine
Rosinenpickerei
akzeptieren.
Braucht
die
Altenpflege
staatliche
Hilfe?
Wir
fordern,
dass
Wegepauschalen
in
ländlichen
Gebieten
anders
bemessen
werden
als
in
städtischen
Gebieten.
Wenn
eine
Pflegekraft
drei
Stunden
am
Tag
im
Auto
sitzt,
sind
das
enorme
Kosten,
die
wir
nicht
erstattet
bekommen.
Da
muss
der
Staat
auf
Ankündigungen
Taten
folgen
lassen.
Wortführer
im
O-
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politik
Bildtext:
Caritas-
Direktor
Franz
Loth.
Foto:
Caritas/
Felicitas
Kruke
Autor:
Marion Trimborn