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1.
Erscheinungsdatum:
14.05.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zu Unrecht verurteilt?
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Originaltext:
Zum
Artikel
„
Zu
viel
Nitrat
im
Grundwasser″
und
dem
Kommentar
„
Skandalös″
von
Jean-
Charles
Fays
(Ausgabe
vom
3.
Mai)
.
„
Die
Landwirte
werden
zu
Unrecht
pauschal
verurteilt.
Das
Foto
ist
schon
typisch
und
vielsagend.
Der
hohe
Düngemitteleinsatz
der
Landwirte
steht
am
Pranger.
Ist
das
wirklich
korrekt?
Sind
die
Nitratwerte
nur
dort
hoch,
wo
Landwirte
mit
hohen
Tierzahlen
wirtschaften?
Oder
auch
in
den
Regionen,
wo
extensiv
gewirtschaftet
wird?
Da
sollte
man
genauer
hinschauen
und
dann
auf
uns
selbst.
Wie
war
es
noch
vor
nicht
allzu
langer
Zeit?
Die
Industrie
produzierte
Abwasser.
Da
bewegten
sich
jeden
Tag
200000
Osnabrücker
oder
Bramscher
zur
Toilette,
und
was
sie
dort
abgeliefert
haben,
landete
direkt
in
der
Hase.
Bei
Überschwemmungen
auf
den
Hasewiesen
zwischen
Osnabrück
und
Bramsche
beziehungsweise
unterhalb.
Jetzt
gehen
die
Reste
–
besonders
der
Medikamente
–,
da
sie
in
den
Kläranlagen
nicht
herausgefiltert
werden,
in
den
Alfsee.
In
den
Sechzigerjahren
kamen
Kläranlagen,
der
flüssige
Teil
geht
seitdem
mit
immer
besseren
Werten,
aber
mit
erheblichen
Nährstoffanteilen
einschließlich
Medikamenten
weiter
in
die
Hase.
Der
Klärschlamm
landete
früher
auf
dem
Acker
der
Bauern
oder
auf
Deponien.
Teils
mit
verheerender
Wirkung.
Die
Kupferbelastungen
sind
bis
heute
vorhanden.
Mittlerweile
haben
die
Bauern
eingesehen,
dass
sie
dort
vor
einen
falschen
Karren
gespannt
worden
sind,
und
der
Klärschlamm
wird
anderweitig
entsorgt.
In
Achmer
gibt
es
noch
eine
alte
Deponie,
was
ist,
wenn
die
untersucht
würde?
[...]
Beispiel
Alfsee
oder
Dümmer.
Tausende
Wasservögel
sind
am
Tag
unterwegs
und
fressen
sich
auf
den
Flächen
der
Bauern
den
Bauch
voll.
Abends
landen
sie
auf
dem
Alfsee
und
laden
in
der
Nacht
die
von
der
Verdauung
übrig
gebliebenen
Reste
(Gülle)
ab.
Am
Dümmer
ist
es
noch
extremer.
Die
dort
landenden
mehreren
Tausend
Kraniche
verunreinigen
die
Flächen
dermaßen,
dass
man
sich
nur
mit
langen
Gummistiefeln
langsam
bewegen
kann.
Bei
einem
Gewitter
landet
der
Kot
binnen
weniger
Stunden
über
die
Hunte
direkt
im
Dümmer.
Wen
wundert
es
da,
dass
der
überdüngt
ist,
ein
gewaltiges
Grünwachstum
entwickelt
und
durch
die
absterbenden
Pflanzen
verschlammt?
Die
Belastung
stammt
übrigens
nur
aus
dem
Bereich
östlich
der
Hunte.
Alles,
was
auf
der
Westseite
(Damme)
auf
die
Flächen
kommt,
wird
über
den
Randgraben
an
der
Westseite
um
den
Dümmer
herumgeleitet
und
landet
erst
unterhalb
des
Dümmers
in
der
Hunte.
Die
Berichterstattung
sollte
ein
wenig
fundierter
und
ausgewogener
sein.
Man
sollte
immer
bedenken,
dass
von
dem
Dünger,
den
der
Bauer
ausbringt,
der
weitaus
größte
Teil
über
die
Ernte
wieder
entnommen
wird.
Das
ist
nicht
vergleichbar
mit
den
Mengen,
die
von
Kranichen
oder
Wildgänsen
hinterlassen
werden.
Die
größten
Mengen
an
Nitrat
sind
seit
1950
durch
den
Grünlandumbruch
mobilisiert
worden.
Die
Wasserwerke
sollten
die
Werte
kennen.
Wie
waren
die
Nitratwerte,
als
die
Werke
gebaut
wurden,
und
wie
hoch
waren
sie
sieben
Jahre
später,
als
das
Grünland
verschwunden
war?
Darüber
wird
leider
nichts
berichtet.″
Hermann
Bischof
Bramsche
„
Seit
Jahren
greift
die
NOZ
in
schöner
Regelmäßigkeit
das
Problem
der
Überdüngung
auf
und
berichtet
darüber,
in
diesem
Jahr
am
14.
Januar
(,
Noch
keine
Trendwende
bei
Gülle′)
,
am
15.
Februar
(,
Bauern
düngen
Wattenmeer
mit′)
und
jetzt
am
3.
Mai
wieder.
Doch
es
ändert
sich
nicht
wirklich
etwas!
Grundwasser,
Oberflächengewässer
des
Binnenlandes
sowie
Nord-
und
Ostsee
werden
permanent
mit
überflüssigen
Nährstoffen
belastet,
Ammoniak
gelangt
über
die
Luft
in
alle
möglichen
Lebensräume,
was
vor
allem
besonders
sensible
Ökosysteme
wie
Hochmoore
schädigt,
aber
auch
auf
die
,
Normallandschaft′
einen
negativen
Einfluss
hat:
Die
Biologische
Vielfalt
Deutschlands
schwindet
mehr
und
mehr,
was
sich
besonders
drastisch
am
Artenbestand
der
Agrarlandschaft
zeigt.
Viele
Politiker
und
Verbandsvertreter
der
Landwirtschaft
spielen
diese
Problematik
zwar
immer
wieder
herunter,
aber
das
Stockholmer
Resilience
Center
hat
schon
vor
etlichen
Jahren
dargelegt,
dass
die
planetarischen
Grenzen
beim
Verlust
der
Biologischen
Vielfalt
viel
eher
erreicht
sein
werden
als
beim
Klimawandel.
Unser
Land
ist
zwar
durch
die
EU-
Regelwerke
zu
NATURA
2000
und
durch
seine
Unterschrift
unter
das
Biodiversitätsabkommen
zum
Erhalt
der
Biologischen
Vielfalt
verpflichtet,
knickt
aber
vor
der
Agrarwirtschaft
mit
der
dahinterstehenden
Industrie
immer
wieder
ein.
Wie
lange
soll
das
noch
so
weitergehen?
″
Prof.
Dr.
Herbert
Zucchi
Osnabrück
„
Als
,
skandalös′
bezeichnet
Jean-
Charles
Fays
in
seinem
Kommentar
die
Situation
des
Grundwassers
im
Landkreis.
Er
belegt
es
eindrucksvoll
im
Artikel
und
Kommentar.
Die
Übernutzung
der
Ressource
Wasser
besteht
schon
seit
vielen
Jahren.
Die
Gülle,
die
auf
den
Feldern
vergossen
wird,
transportiert
über
die
gelösten
Salze
einen
hohen
Anteil
an
Nitraten.
In
diesen
Mengen
kann
es
von
den
Pflanzen
auf
den
Feldern
nicht
aufgenommen
werden.
Deshalb
gelangen
die
Nitrate
in
das
Grundwasser.
Der
Grenzwert
der
Europäischen
Union,
50
Milligramm
Nitrate
pro
Liter,
wird
nach
Auffassung
des
Leiters
der
Wasserbehörde
im
Landkreis,
Detlef
Wilcke,
im
größten
Teil
des
Landkreises
überschritten.
Wichtig
ist
allerdings
wahrzunehmen,
dass
selbst
dieser
Grenzwert
spätestens
seit
2010
als
viel
zu
hoch
angesehen
wird,
wenn
gesundheitliche
Folgen
wie
zum
Beispiel
Blutprobleme
und
Nierenschäden
nicht
begünstigt
werden
sollen.
Der
Deutsche
Verein
des
Gas-
und
Wasserfaches
e.V.
(DVGW)
hat
gemeinsam
mit
der
Arbeitsgemeinschaft
der
Wasserversorger
im
Einzugsgebiet
der
Elbe
(AWE)
,
der
Arbeitsgemeinschaft
Trinkwasser
der
Wasserwerke
an
der
Ruhr
(AWWR)
und
der
Arbeitsmeinschaft
Trinkwassersperren
e.V.
(ATT)
2010
ein
Memorandum
herausgegeben,
in
dem
der
Zielwert
für
die
Beschaffenheit
von
Fließgewässer
von
25
mg/
l
als
Grenzwert
angegeben
wird.
Dies
drückt
die
Brisanz
des
Themas
Nitrate
im
Grundwasser
aus.
Gebraucht
wird
ein
konsequenter
Gewässerschutz,
für
den
der
Gesetzgeber
und
die
zuständigen
Behörden
wesentliche
Verantwortlichkeiten
und
Aufgaben
übernehmen
müssen.
Es
kann
doch
wohl
nicht
dabei
bleiben,
dass
der
Sprecher
des
Landkreises,
Burkhard
Riepenhoff,
es
bei
der
Feststellung
belässt,
eine
systematische
Kontrolle
der
Gülleausbringung
sehe
die
Wasserschutzverordnung
nicht
vor,
um
Umweltsünder
in
der
Landwirtschaft
nicht
zu
sanktionieren.
Es
gibt
allerdings
auch
einen
grundsätzlichen
Strickfehler
in
der
Landwirtschaft,
besonders
in
Niedersachsen.
Die
Massentierhaltung
in
dem
Ausmaß
wie
im
Osnabrücker
Land,
aber
auch
im
Oldenburger
Land
[...]
belastet
zu
stark
die
Wasserressourcen.
Der
Dümmersee
ist
ein
Ausdruck
dieses
Problems,
wenn
er
in
der
heißen
Jahreszeit
im
Sommer
davon
bedroht
ist,
wegen
Sauerstoffmangels
umzukippen.
Wir
sind
mit
dem
hohen
Nitratgehalt
in
Gewässern
und
Grundwasserressourcen
erst
bei
der
Spitze
der
Problematik
hinsichtlich
Wasser
angekommen.
[...]″
Klaus
Müller-
Reimann
Osnabrück
Bildtext:
Notwendig,
ein
Übel
oder
ein
notwendiges
Übel?
An
der
Gülle-
Ausbringung
und
deren
Folgen
für
das
Grundwasser
scheiden
sich
die
Geister.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Hermann Bischof, Prof. Dr. Herbert Zucchi, Klaus Müller-Reimann