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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Schlossgarten soll schöner werden – aber wie?
Zwischenüberschrift:
Brunnen marode, Spielplatz muss weichen, aber die Stadt hat kein Geld für einen Ideenwettbewerb
Artikel:
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Originaltext:
Am Schlossgarten gibt es Erneuerungsbedarf: Der Spielplatz vor der Mensa muss verlegt werden, die Brunnenanlage ist am Ende, andere Gestaltungselemente erscheinen nicht mehr zeitgemäß. Die Stadt möchte einen Ideenwettbewerb starten, tut sich aber mit der Finanzierung schwer.
Osnabrück. Einige Entscheidungen zum Schlossgarten dulden keinen Aufschub. Die Universität will ein Studienzentrum zwischen der Mensa und dem Erweiterungsgebäude bauen. In der vergangenen Woche sei sich die Uni mit dem Land Niedersachsen über den Grundstückserwerb einig geworden, erklärte Stadtbaurat Frank Otte vor dem Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt.
Auf der Fläche für das Studienzentrum befindet sich ein Spielplatz, für den die Stadt einen neuen Standort suchen muss. Dieser Sandplatz mit Schaukel, Tischtennisplatte und Matschanlage wird von der Stadt zu den unverzichtbaren Spielplätzen gezählt. Eine geeignete Ersatzfläche gebe es voraussichtlich nur innerhalb des Schlossgartens und nicht außerhalb, heißt es dazu aus der Verwaltung.
Die Verlagerung des Spielplatzes ist eine der zentralen Fragen, für die sich der Stadtbaurat Aufschluss von einem Ideenwettbewerb verspricht, zu dem er eine begrenzte Zahl von Architekten einladen möchte. Am Ende soll ein Konzept stehen, das sich schrittweise umsetzen lässt. 70 000 bis 80 000 Euro würde dieses Verfahren nach Schätzungen der Fachleute kosten.
Eine Planungsgrundlage sei sinnvoll, befanden auch die Politiker parteiübergreifend, denn der Schlossgarten gilt als wichtigste Freifläche, die wir in der Innenstadt haben″, wie es der Grünen-Ratsherr Volker Bajus ausdrückte. Aber ebenso parteiübergreifend hielten sich die Politiker mit konkreten Kostenzusagen zurück. Im Doppelhaushalt 2016/ 17 gibt es keinen entsprechenden Titel, und wenn das Geld erst 2018 zur Verfügung steht, könnte es knapp werden mit bestimmten Weichenstellungen.
Das gilt insbesondere für die reparaturanfälligen Wasserspiele, die dem Schlossgarten einen besonderen Charakter geben. Die Technik der Brunnen sei derart abgängig, dass sie einen weiteren Winter wohl nicht überstehen wird″, erklärte Otte vor dem Ausschuss. Im Laufe der Jahre sind schon neun der einstmals 15 Fontänen durch Pflanzbeete ersetzt worden, aber jetzt droht auch den verbliebenen Fontänen das Aus. Für die Verwaltung stellt sich die Frage, ob überhaupt noch einmal in die Brunnen investiert wird oder ob das Karree kostensparend umgestaltet werden soll. Notfalls könne man die Wasserbecken provisorisch für eine Saison oder zwei abdecken, sagt der Stadtbaurat, aber auf Dauer müsse eine Lösung her.
Weitere Sorgenkinder im Schlossgarten sind die Barockskulpturen, die für die damals bekannten vier Erdteile Europa, Asien, Afrika und Amerika stehen. Die Sandsteinfiguren müssen regelmäßig restauriert werden, weil Ruß und saurer Regen die Oberfläche angreifen. Nach einer Behandlung mit Silikonharz vor einem Jahr tritt Amerika″ mit einem Gelbstich hervor, und es ist noch nicht entschieden, ob die anderen drei Figuren ebenfalls mit diesem umstrittenen Verfahren präpariert werden sollen. Inzwischen soll es auch Bestrebungen geben, die Skulpturen wieder am Schloss Eggermühlen aufzustellen, zu dem sie ursprünglich gehörten.
Eine Umgestaltung wird auch für die Schlossterrasse erwogen, die von den vier Figuren geschmückt wird. Aus denkmalpflegerischer Sicht ist die Plattform aus der Nachkriegszeit ein glatter Stilbruch zum barocken Umfeld, zudem wird sie nur selten genutzt. So könnte der angepeilte Ideenwettbewerb auch eine Antwort auf die Frage nach der Zukunft der Terrasse liefern.

Ideen für den Schlossgarten gesucht!
Schreiben Sie uns, wie Sie den Schlossgarten aufgewertet haben wollen! Entweder als Leserkommentar zum Bericht auf www.noz.de oder per Mail an rll@ noz.de

Bildtext:

Neuer Standort gesucht: Der Spielplatz vor der Mensa weicht einem Studienzentrum. Foto: Michael Gründel

Abgängig: Die Technik der Brunnen im Schlossgarten wird wohl nicht mehr lange halten. Es ist fraglich, ob sich die Stadt eine Erneuerung der Wasserspiele leisten kann.

Foto: Jörn Martens

Kommentar:

Osnabrücks schönste Spielwiese

Ein paar Sonnenstrahlen genügen, und schon geht′s los: Der Schlossgarten ist Osnabrücks schönste Spielwiese, und das soll auch so bleiben. An allen Rändern ist diese innerstädtische Grünanlage schon angeknabbert worden, und auf der verbliebenen Fläche hat sich zwischen Solara und Lyra stein ein gestalterisches Kuddelmuddel angesammelt, das nach Beliebigkeit aussieht. Schon deshalb ist es an der Zeit, eine Perspektive für den Schlossgarten zu entwickeln, die das Ganze im Blick hat.

Unkonventionelle Lösungen sind gefragt. Es bietet sich zum Beispiel an, den Spielplatz so zu integrieren, wie das am Adolf-Reichwein-Platz gelungen ist. Die Hansekogge ist der Renner, und die Eltern schätzen die Gastronomie nebenan. So eine Kombination würde auch dem Schlossgarten guttun, ohne dass die barocke Umgebung Schaden nimmt.

Zu den Schattenseiten der intensiven Nutzung gehört leider, dass die ganze Grünanlage an manchen Tagen wie eine Müllhalde aussieht. Auch darauf sollten die Planer eine Antwort geben. Vielleicht mit unterirdischen Abfallbehältern.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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