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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stromspeicher für die Energiewende
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Firma E3/DC will weiter wachsen
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Jeder Haushalt erzeugt seinen Strom selbst und wird energetisch unabhängig: Sieht so die Zukunft aus? Die Osnabrücker Firma E3/ DC arbeitet daran.
Osnabrück. Der Gründer und Chef von E3/ DC, Andreas Piepenbrink, ist überzeugt, dass die energetische Unabhängigkeit eines Haushaltes möglich ist und in einigen Jahren zum Standard gehören wird. Einen wichtigen Baustein dieser neuen Energiewelt liefert Piepenbrinks Firma: den Speicher. Das Hauskraftwerk S 10 aus dem Hause E3/ DC speichert den aus Sonne und Wind erzeugten Strom und gibt ihn dann ab, wenn er im Haushalt gebraucht wird. Darüber hi naus kann das E-Auto geladen oder dessen Batterien als zusätzlicher Speicher genutzt werden.
Für eine vollständige Energieautarkie zu allen Jahres- und Tageszeiten reicht es noch nicht. Der Strombezug aus dem Netz kann im Sommer auf unter ein Prozent reduziert werden. Im sonnenarmen Dezember liefern Solaranlage und Batterie zusammen knapp die Hälfte des Stromverbrauchs. Das Speichersystem kann auch Häuser zusammenschalten, die nach dem Schwarmprinzip ihre Energiekapazitäten austauschen.
Die Idee ist bestechend das findet auch Oberbürgermeister Wolfgang Griesert, der sich in der Reihe seiner Firmenbesuche in der Zen trale der aufstrebenden Firma an der Karlstraße informierte.
Piepenbrink kommt aus der Autoindustrie. Bei Karmann entwickelte er den Elektro-Laster E3 mit, für den es nach der Karmann-Pleite keine Zukunft mehr gab. Piepenbrink schlug alle Warnungen in den Wind und machte sich mit seiner Speicheridee selbstständig. Das war 2009. Ein Jahr später setzte er mit sieben Mitarbeitern neun Millionen Euro um, heute arbeiten 57 hoch qualifizierte Mitarbeiter für E3/ DC an vier Standorten und erwirtschaften einen Umsatz von 20 Millionen Euro. In Osnabrück und Göttingen wird entwickelt, in Wetter/ Ruhr werden die Speicher zusammengebaut. In München unterhält das Unternehmen ein Vertriebs- und Servicebüro. Seit 2014 ist E3/ DC eine hundertprozentige Tochter von EWE.
Piepenbrink verhehlt nicht, dass die Energieautarkie ein schwieriges Geschäft ist, auch weil die Branche sehr von den politischen Vorgaben in der Energiepolitik abhängig ist. Ohne politische Unterstützung und den Willen zum Umbau geht es nicht″, sagte Piepenbrink beim OB-Besuch. E3/ DC stellt jährlich 2100 der intelligenten Stromspeichersysteme her. Der Markt wächst: 2015 wurden in Deutschland 15 000 Geräte verkauft, 2016 soll die Zahl der neu verkauften Batteriespeicher auf über 20 000 steigen.
Sein Hauskraftwerk sei etwas teurer als die der Mitbewerber, aber es kann auch mehr″, sagte Piepenbrink. Es kann zum Beispiel eine Notstromversorgung sichern, wenn das Netz ausfallen sollte. In Ländern mit hoher Versorgungssicherheit wie Deutschland sei das nicht so relevant. Aber es gebe auch wohlhabende Kunden in Schwellen- und Entwicklungsländern, die keine Lust mehr auf die ständigen Stromunterbrechungen haben″. Die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken funktioniere gut, sagte Piepenbrink. Von der Kommunalpolitik würde er sich wünschen, dass bei der Ausweisung eines neuen Baugebietes die Energieunabhängigkeit zum Grundsatz erhoben würde. Wir brauchen Referenzobjekte.″

Bildtext:

Dr. Andreas Piepenbrink erläutert Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (rechts) die Funktionsweise des Energiespeichers von E3/ DC.

Foto: Swaantje Hehmann
Autor:
W. Hinrichs


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