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1.
Erscheinungsdatum:
18.05.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Überdüngung bislang nicht bestraft
Zwischenüberschrift:
Ministerium will neue Düngeverordnung – Sechs Verstöße bei 135 Kontrollen im Landkreis Osnabrück
Artikel:
Originaltext:
Das
Land
Niedersachsen
fordert
eine
Novelle
der
Düngeverordnung,
weil
eine
Überdüngung
bei
einem
landwirtschaftlichen
Betrieb
laut
Landwirtschaftskammer
Niedersachsen
aktuell
nicht
bestraft
wird.
Osnabrück.
Eine
Überdüngung
entsteht
bei
einem
Überschuss
von
60
Kilo
Stickstoff
je
Hektar.
Der
Sprecher
der
Landwirtschaftskammer
Niedersachsen,
Walter
Hollweg,
erläutert:
„
Das
ist
dann
der
Fall,
wenn
ein
Landwirt
auf
seinen
Äckern
mit
Düngemitteln
diese
Menge
mehr
an
Nährstoffen
zuführt,
als
er
durch
die
Ernteerträge
von
der
Fläche
abfährt.″
Selbst
wenn
ein
Bauer
gegen
den
Grundsatz
der
bedarfsgerechten
Düngung
verstößt,
wird
dieser
Verstoß
nach
der
aktuell
geltenden
Düngeverordnung
nicht
bestraft.
Hollweg
betont:
„
Das
Land
Niedersachsen
fordert
bei
der
Novelle
der
Düngeverordnung
des
Bundes
die
Aufnahme
eines
Ordnungswidrigkeitentatbestandes.″
Seinen
Angaben
zufolge
darf
nach
der
gültigen
Düngeverordnung
eine
Obergrenze
von
170
Kilo
Stickstoff
aus
Wirtschaftsdüngern
tierischer
Herkunft
(Gülle,
Mist,
Kot)
pro
Hektar
ausgebracht
werden.
Lediglich
Überschreitungen
dieser
Obergrenze
würden
nach
der
Düngeverordnung
mit
einem
Bußgeld
belegt.
Zusätzlich
würden
die
EU-
Agrarzahlungen,
die
der
Landwirt
erhält,
um
ein
bis
fünf
Prozent
gekürzt.
Nach
den
geplanten
Entwürfen
zur
neuen
Düngemittelverordnung
würden
zukünftig
auch
die
pflanzlichen
Wirtschaftsdünger,
wie
zum
Beispiel
Gärreste
aus
Biogasanlagen,
bei
der
Ermittlung
der
170-
Kilo-
Stickstoff-
Obergrenze
voraussichtlich
mit
angerechnet.
Hauptursache
Gärreste?
Viele
Landwirte
sehen
in
den
Gärresten
aus
Biogasanlagen
eine
der
Hauptursachen
dafür,
dass
50
bis
60
Prozent
des
Grundwassers
im
Landkreis
Osnabrück
aufgrund
einer
Nitratbelastung
über
dem
gesetzlichen
Grenzwert
in
einem
schlechten
Zustand
sind.
Hollweg
bekräftigt
diese
Kritik:
„
Der
Stickstoff
aus
pflanzlichen
Stoffen
und
Kofermenten,
also
Rückständen
aus
der
Lebensmittelindus
trie
und
Bioabfall,
bleibt
bisher
gänzlich
unberücksichtigt.
Da
bei
den
allermeisten
Biogasanlagen
im
Schnitt
30
bis
40
Prozent
Gülle
und
Mist
vergoren
werden,
werden
auch
nur
30
bis
40
Prozent
des
in
den
Gärresten
enthaltenen
Stickstoffs
für
die
170-
Kilo-
Stickstoff-
Grenze
relevant.″
Landwirte,
die
mit
Gärresten
düngen,
könnten
daher
viel
größere
Mengen
je
Hektar
ausbringen
als
Berufskollegen,
die
mit
tierischer
Gülle
düngen.
Hollweg
konstatiert:
„
Dies
ist
eine
der
Ursachen
der
Nitratproblematik
und
der
Nährstoffüberschüsse.″
Niedersachsen
fordere
–
und
das
sei
in
der
neuen
Düngeverordnung
auch
geplant
–,
diese
Besserstellung
der
Gärreste
zu
beenden
und
zukünftig
die
Obergrenze
auf
alle
organischen
Düngemittel
einschließlich
pflanzlicher
Gärreste
anzuwenden
und
auch
zu
sanktionieren.
170
Kilo
Stickstoff
Nach
Angaben
der
Landwirtschaftskammer
sind
in
2015
landesweit
rund
1000
Betriebe,
bezogen
auf
die
Überschreitung
der
Obergrenze
von
170
Kilo
Stickstoff
pro
Hektar,
überprüft
worden.
In
rund
80
Fällen
wurde
laut
Landwirtschaftskammer
ein
Bußgeld-
Verfahren
durch
die
Prüfdienste
der
Landwirtschaftskammer
Niedersachsen
eingeleitet.
Im
Landkreis
Osnabrück
seien
135
Kontrollen
zu
diesem
Tatbestand
durchgeführt
und
bei
sechs
Betrieben
Verstöße
festgestellt
worden.
Auch
der
Vorsitzende
des
Kreisbauernverbands
Landvolk,
Albert
Schulte
to
Brinke,
betont,
dass
der
Großteil
der
Landwirte
in
der
Region
Osnabrück
sich
an
die
vorgegebenen
Grenzwerte
für
die
Düngung
ihrer
Felder
halte:
„
Das
Trinkwasser
wird
unter
den
von
uns
bewirtschafteten
Flächen
gewonnen.
Wir
sind
uns
der
großen
Verantwortung
bewusst
und
halten
uns
an
geltendes
Recht.
Wer
sich
nicht
daran
hält,
muss
die
Konsequenzen
tragen.
Zu
hohe
Nitrateinträge
gefährden
unsere
Gewässerqualität
und
müssen
vermieden
werden.″
Die
zu
hoch
belasteten
Brunnen
seien
teilweise
seit
vielen
Jahren
bekannt.
Schulte
to
Brinke
kritisiert:
„
Warum
geht
man
den
Ursachen
nicht
gezielt
nach?
″
Sauberes
Grundwasser
habe
für
seine
Branche
eine
besondere
Bedeutung:
„
Wasser
ist
neben
dem
Boden
und
der
Luft
für
uns
Landwirte
das
wichtigste
Wirtschaftsgut.″
Der
stellvertretende
Vorsitzende
des
Naturschutzbunds
(Nabu)
Osnabrück,
Holger
Oldekamp,
hatte
die
Landwirte
für
die
hohen
Nitratwerte
im
Grundwasser
verantwortlich
gemacht
(wir
berichteten)
,
da
Spitzenerträge
in
der
Landwirtschaft
nur
mittels
massiven
Einsatzes
von
Mineraldünger
und
organischen
Düngern
wie
Gülle
erreicht
werden
könnten.
Gerade
in
der
Masttierhaltung
wird
laut
Oldekamp
zu
viel
gedüngt.
Bildtext:
Zu
lasche
Gesetze:
Selbst
wenn
ein
Bauer
gegen
den
Grundsatz
der
bedarfsgerechten
Düngung
verstößt,
wird
dieser
Verstoß
nach
der
aktuell
geltenden
Düngeverordnung
nicht
bestraft.
Symbolfoto:
Michael
Gründel
Autor:
Jean-Charles Fays