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1.
Erscheinungsdatum:
17.05.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nabu erwartet schlechteres Grundwasser
Zwischenüberschrift:
Schärfere Düngeauflagen gefordert – Kreisbauernverband sieht Ursache nicht bei Landwirten
Artikel:
Originaltext:
Der
Naturschutzbund
(Nabu)
Osnabrück
erwartet
weitere
Verschlechterungen
des
Grundwassers
im
Landkreis
und
fordert
eine
Verschärfung
der
Düngeauflagen.
Der
Kreisbauernverband
Landvolk
sieht
die
Ursache
für
zu
hohe
Nitratwerte
im
Grundwasser
nicht
bei
den
Landwirten.
Osnabrück.
Der
stellvertretende
Nabu-
Vorsitzende
in
Osnabrück,
Holger
Oldekamp,
macht
die
Landwirte
dafür
verantwortlich,
dass
nach
Angaben
des
niedersächsischen
Umweltministeriums
50
bis
60
Prozent
des
Grundwassers
im
Landkreis
Osnabrück
eine
Nitratbelastung
über
dem
gesetzlichen
Grenzwert
von
50
Milligramm
Nitrat
pro
Liter
aufweist.
„
Spitzenerträge
können
in
der
Landwirtschaft
oft
nur
mittels
massiven
Einsatzes
von
Mineraldünger
und
daneben
organischen
Düngern
wie
Gülle
erreicht
werden.
Letztere
wird
aufgrund
ihres
Überschusses
in
der
Masttierhaltung
oft
in
zu
großen
Mengen
und
mehrfach
hintereinander
auf
die
gleichen
Flächen
aufgebracht″,
betont
Oldekamp.
Nach
Angaben
des
Umweltschützers
nehmen
diese
Haltungsformen
und
die
damit
verbundenen
Landnutzungsformen
im
Landkreis
Osnabrück
zu,
sodass
sich
auch
hier
bereits
Probleme
ergeben
hätten:
„
Nur
ein
Teil
des
Nitrats
kann
als
Pflanzennährstoff
aufgenommen
werden,
oft
verlagern
sich
zwei
Drittel
je
nach
Bodentyp
und
Niederschlagsbedingungen
in
tiefere
Bodenschichten.″
Oldekamp
fügt
hinzu:
„
Durch
die
Aufbringung
der
Gülle
sind
bereits
die
Ackerrandstreifen
und
Gewässerränder
extrem
belastet,
was
hier
zu
Nährstoffanreicherung
führt.″
Viele
eher
mäßig
nährstoffreiche
Graben-
,
Weg-
und
Feldränder
seien
mit
Brennnesseln
und
anderen
Pflanzen
überzogen,
die
auf
eine
hohe
Stickstoffkonzentration
hinweisen.
Sie
würden
andere
Arten
überwachsen
und
diesen
den
Lebensraum
entziehen.
„
Es
tickt
eine
Zeitbombe″
Langfristig
reicherten
sich
so
die
Stickstoffverbindungen
im
Boden
und
Grundwasser
an.
„
Da
das
Oberflächenwasser
aber
zum
Teil
Jahre
braucht,
bis
es
ein
Grundwasserreservoir
erreicht,
tickt
unter
unseren
Füßen
eine
gesundheitliche
Zeitbombe″,
resümiert
Oldekamp.
Als
ein
Beispiel
dafür
nennt
er
einen
Trinkwasserbrunnen
aus
Wallenhorst-
Rulle,
der
in
den
vergangenen
Jahren
seinen
Angaben
zufolge
aus
der
Trinkwasserversorgung
genommen
werden
musste,
da
dieser
den
Nitrat-
Grenzwert
von
50
Milligramm
pro
Liter
weit
überstiegen
habe.
Auch
durch
Mischen
mit
Wasser
anderer,
weniger
belasteter
Brunnen
habe
sich
das
Problem
nicht
lösen
lassen,
sodass
der
Brunnen
geschlossen
und
das
Trinkwasserschutzgebiet
somit
aufgegeben
worden
sei.
Oldekamp
kritisiert:
„
Kurioserweise
wurde
in
den
Jahre
oder
Jahrzehnten
zuvor
um
diesen
Brunnen
herum
trotz
des
Status
Trinkwasserschutzgebiet
intensiv
und
mehrfach
im
Jahr
mit
Gülle
gedüngt
sowie
Pestizide
versprüht,
Randstreifen
inklusive.
Geschehen
ist
trotz
Trinkwasserschutzgebiet
und
Ermahnungen
nichts.″
Er
befürchtet
daher,
dass
zeitverzögert
weitere
Brunnen
zunehmend
mit
Nitraten
und
Pestizidrückständen
belastet
werden
und
aufgegeben
werden
müssen.
Er
rügt:
„
Da
offenbar
diese
Maßnahmen
nicht
reichen
und
die
Wasserrahmenrichtlinie
nicht
im
Sinne
des
Boden-
und
Lebensmittelschutzes
vom
Landkreis
und
einigen
Kommunen
interpretiert
wird
oder
werden
kann,
erwarte
ich
weitere
Verschlechterungen
des
Trinkwassers
oder
zunehmende
Kosten
für
die
Bereitstellung
dieses
Lebensmittels.″
Der
stellvertretende
Nabu-
Vorsitzende
fordert:
„
Wo
Brunnen
zur
Trinkwassergewinnung
vorhanden
sind,
müssen
diese
in
ihrer
Umgebung
vor
weiterer
Belastung
geschützt
werden.
Das
heißt
natürlich
Auflagen
für
Landwirte,
was
für
diese
als
Einschränkung
ihrer
Arbeit
empfunden
wird.″
Das
sei
aber
zum
Vorteil
der
Gesundheit
eines
Großteils
der
Bevölkerung.
„
Die
Landwirte
sollten
daher
für
diese
Einschränkungen
entlohnt
werden″,
empfiehlt
Oldekamp.
„
Entweder
für
die
eingeschränkte
Düngung
oder
für
die
Umwandlung
von
Acker-
in
Grünland
um
die
Brunnen
herum,
denn
dieses
sorgt
für
einen
besseren
Schutz
des
Bodens.″
Der
Landvolk-
Kreisvorsitzende
Albert
Schulte
to
Brinke
hingegen
glaubt
nicht,
dass
die
Ursachen
für
die
zu
hohen
Nitratwerte
im
Grundwasser
in
der
Landwirtschaft
liegen.
Er
kritisiert,
dass
den
Ursachen
für
die
hohen
Nitratwerte
im
Grundwasser
nicht
gezielt
nachgegangen
wird.
Er
stellt
infrage,
dass
es
tatsächlich
an
der
Bewirtschaftung
der
Landwirte
vor
Ort
liegt,
und
fragt,
ob
das
mit
hohen
Nitratwerten
belastete
Wasser
nicht
auch
aus
anderen
Bereichen
zufließt.
„
Das
kostet
Millionen″
Schulte
to
Brinke
kritisiert,
dass
es
zu
wenige
Untersuchungen
gibt,
was
es
sonst
noch
für
Einflüsse
auf
das
Grundwasser
geben
könnte.
„
Stattdessen
überzieht
man
alle
Landwirte
mit
immer
neuen
Auflagen,
die
uns
viele
Millionen
und
damit
unsere
Wettbewerbsfähigkeit
kosten″,
betont
to
Brinke.
Er
erklärt,
dass
Landwirte
aktuell
170
Kilo
Stickstoff
pro
Hektar
und
Jahr
ausbringen
dürfen.
Dadurch
könnten
35
bis
85
Tonnen
Gülle
je
Hektar
ausgebracht
werden.
Die
Landwirte
müssten
das
durch
einen
jährlich
zu
berechnenden,
einzelbetrieblichen
Nährstoffvergleich
belegen.
Verstöße
würden
etwa
durch
Abzüge
von
den
Agrarzahlungen
geahndet.
Schulte
to
Brinke
führt
weiter
aus,
dass
diese
170
Kilo
Stickstoff
pro
Hektar
aber
nicht
immer
ausreichen,
um
den
Nährstoffbedarf
zum
Beispiel
von
Grünland
zu
decken.
So
habe
es
gegen
Vorlage
eines
detaillierten
Nachweises
die
Möglichkeit
gegeben,
bis
230
Kilo
Stickstoff
aus
organischem
Dünger
auszubringen
und
so
mineralischen
Dünger
einzusparen.
„
Das
konnten
Grünlandbetriebe
und
Biogasbetriebe
in
Anspruch
nehmen.
Diese
sinnvolle
Möglichkeit
haben
wir
im
Moment
nicht″,
wirft
Schulte
to
Brinke
der
Politik
vor.
Bildtext:
Der
Nabu
Osnabrück
erwartet
noch
schlechteres
Grundwasser
im
Landkreis
und
fordert
eine
Verschärfung
der
Düngeauflagen.
Das
Bild
zeigt
ein
Düngerfahrzeug
mit
Schleppschläuchen
auf
einem
Feld
bei
Bissendorf.
Foto:
Michael
Gründel
Düngerfahrzeug
mit
Schleppschläuchen
(Breite
27m)
auf
einem
Feld
bei
Bissendorf.
Foto:
Michael
Gründel
Düngerfahrzeug
mit
Schleppschläuchen
(Breite
27m)
auf
einem
Feld
bei
Bissendorf.
Foto:
Michael
Gründel
Autor:
Jean-Charles Fays