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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Osnabrücks jüngstes Gymnasium wird 50
Zwischenüberschrift:
Graf-Stauffenberg-Gymnasium war anfangs eine Entlastungsschule
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrücks jüngstes Gymnasium feiert Geburtstag: Das Graf-Stauffenberg-Gymnasium wird 50 Jahre alt. Seinerzeit als Entlastungsschule für die überfüllten Gymnasien der Stadt gebaut, hat sich das GSG mit eigenem Profil zu einem fes ten Bestandteil der Osnabrücker Schullandschaft entwickelt.
Osnabrück. 1965 nahm das GSG seine Arbeit auf. Bereits zwei Jahre später musste die als Entlastungsschule gedachte Einrichtung auf dem Kalkhügel Land unter″ melden. Die Anmeldezahlen sprengten die Möglichkeiten. In Abstimmung mit den vier anderen Jungengymnasien wurden die Fünftklässler verteilt. Seitdem ist viel Wasser durch die Hase geflossen. Die Schule hat Höhen und Tiefen erlebt. Ein wunder Punkt in der Geschichte des GSG ist sicherlich der Fall Irmela Mohsell. Die Schulleiterin musste die Schule verlassen, weil ihr Führungsstil zu heftigen Zerwürfnissen nicht nur innerhalb des Kollegiums, sondern auch zwischen Schulleitung und Eltern- und Schülerschaft geführt hatte.
An diese schwere Zeit erinnern sich auch noch die zum Teil hochbetagten Damen und Herren, die sich einmal im Monat in einem Osnabrücker Café treffen. Ihnen allen ist eines gemein: Sie waren einmal Mitglieder des Lehrkörpers, sind jetzt pensioniert und wollen im Ruhestand das fortsetzen, was sie während ihrer aktiven Zeit geprägt hat: ein starker Zusammenhalt in einem jungen Kollegium. Das Klima und die Atmosphäre im GSG-Lehrerzimmer seien schon etwas Besonderes gewesen, sagt Norbert Jahn, der die Funktion des Sprechers der Pensionärsrunde übernommen hat.
Realschüler motiviert
In dieser Woche hat sich ein noch aktiver Kollege in die Runde gemischt. Uwe Bolz ist Mitglied der aktuellen Schulleitung und kümmert sich derzeit um die Vorbereitungen zum Jubiläum. Ich bin Lehrer geworden, weil mir die Atmosphäre am GSG so gut gefallen hat″, sagt Bolz. Er hat 1973 am Kalkhügel sein Abi gemacht. Nach Studium, Referendariat und einigen Zwischenstationen an anderen Schulen kehrte er vor einigen Jahren als Lehrer ans GSG zurück. Jahn und Bolz sind sich einig, dass der Fall Mohsell überwunden ist. Gleichwohl stellen sie völlig wertfrei fest, dass der Zusammenhalt und die Identifikation mit der Schule bei den älteren Kollegen stärker war als im heutigen Kollegium. Dies sei aber auch nicht weiter verwunderlich. Schließlich hätten die Älteren die Schule mit aufgebaut.
Das GSG hat als neue Schule auch neue Wege beschritten. Als erstes Gymnasium nahm es sich zum Beispiel jener Realschüler an, die den schulischen Weg weitergehen wollten bis zum Abitur. Jahn kann sich an Äußerungen des Leiters eines Traditionsgymnasiums erinnern, der stolz war, dass er die bei ihm gelandeten Realschüler innerhalb kürzester Zeit mittels Leistungsdruck und harter Benotung wieder von seiner Schule entfernt hatte. Für Jahn völlig unverständlich: Die Realschüler waren immer hoch motiviert und leistungsbereit. Unsere Realschulklassen wollten immer alle Kollegen gerne unterrichten.″
Und auch im Sport hat es das GSG zum Teil ganz weit gebracht. Unter der Anleitung von Sportlehrer Wolfgang Hömme drang das aus dem Schulsport hervorgegangene GSG-Volleyballteam bis in die Bundesliga vor. Gespielt wurde in der Schlosswallhalle vor voll besetzter Zuschauertribüne. Schulsport wurde in der eigenen Halle am Kalkhügel getrieben, über die derzeit im politischen Raum hitzig diskutiert wird, weil sie mitt lerweile in die Jahre gekommen und eigentlich für den Schulsport nicht mehr geeignet ist.
Das war 1968 noch ganz anders. Gut zwei Jahre nach Fertigstellung der Schule wurde diese offiziell eingeweiht unter der Teilnahme hochkarätiger Prominenz. Ort des Geschehens war die Turnhalle, weil es keine Aula gab, in der die 1400 geladenen Gäste Platz gefunden hätten. Der Termin fiel auf einen nasskalten Märztag. Bei solchen Bedingungen würden sich die Ehrengäste heute wohl mit Regenschirmen und dicken Mänteln gegen Wasser aus einer undichten Decke und die Kälte einer nur noch eingeschränkt funktionstüchtigen Heizung schützen müssen.
Ehemaligentreffen
Dafür gibt es in diesem Jahr noch eine neue Mensa als Kombi-Bau mit der ersehnten Aula. Als wir die Baustelle besichtigt haben, waren 45 ehemalige Kollegen dabei″, weist Jahn noch einmal auf die starke Bindung an die alte Wirkungsstätte hin. Dementsprechend erwarten er und Bolz regen Zuspruch, wenn zum 28. Mai zum Ehemaligentreffen geladen wird. Dann sollen möglichst viele alte Pauker auf möglichst viele alte Schüler treffen, um noch einmal die alten Zeiten hochleben zu lassen. Eingeladen sind alle Schüler und Lehrer von der ersten Stunde bis zum Abi 2015. Melden können sie sich unter der Mailadresse jubi laeum@ gsg-osnabrueck.de. Der Festakt zum 50er Jubiläum findet mit geladenen Gästen am 20. Mai statt.

Bildtext:

Am Tag der offiziellen Einweihung traf sich Prominenz im GSG. Dabei unter anderen (v. l.) der damalige Bundestagspräsident Eugen Gerstenmaier und Franz Ludwig Graf Stauffenberg, Sohn des Namensgebers der Schule, mit Schulleiter Georg-Bernhard Scholz. Foto: Graf-Stauffenberg-Gymnasium

Im Januar 1965 präsentierte sich das Graf-Stauffenberg-Gymnasium noch als Baustelle.

Foto: Kurt Löckmann
Autor:
Dietmar Kröger


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