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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Seifenkisten rollen am GZ Ziegenbrink
 
Wenn der Hobel gegen den Düsenjäger kämpft
Zwischenüberschrift:
Seifenkistenrennen auf dem Hauswörmannsweg wieder ein Publikumsmagnet
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Allerbestes Frühlingswetter lockte am Donnerstag Tausende Besucher an den Hauswörmannsweg. Beim 16. Seifenkistenrennen am Gemeinschaftszentrum Ziegenbrink gab es auch in diesem Jahr wieder tolle Action auf der Straße und Spiel und Spaß für die ganze Familie. 162 Fahrer waren in insgesamt acht Klassen am Start. Sportlich ambitionierte Rennfahrer mit geradezu professionell anmutenden Teams rasten ebenso zu Tale wie Spaßfahrer in ihren fantasievoll gestalteten Seifenkisten. In den Sportklassen war das Rennen in Osnabrück wieder ein Qualifikationslauf zur deutschen Meisterschaft der Seifenkistenfahrer. Vor allem in der Fun-Klasse gab es für die Zuschauer dann einiges zu sehen. Vom Himmelbett über eine Eisdiele bis hin zur Telefonzelle aus der Serie Dr. Who″ war alles dabei.

Osnabrück. Gestern ging es steil bergab: Beim 16. Seifenkistenrennen am Gemeinschaftszentrum Ziegenbrink waren am Himmelfahrtstag rund 162 Rennfahrer am Start.
Allerbestes Frühlingswetter lockte am Donnerstag Tausende Besucher an den Hauswörmannsweg. Beim 16. Seifenkistenrennen am Gemeinschaftszentrum Ziegenbrink gab es auch in diesem Jahr wieder tolle Action auf der Straße und Spiel und Spaß für die ganze Familie. 162 Fahrer waren in insgesamt acht Klassen am Start. Sportlich ambitionierte Rennfahrer mit geradezu professionell anmutenden Teams rasten ebenso zu Tale wie Spaßfahrer in ihren fantasievoll gestalteten Seifenkisten.
Der Vormittag gehörte den Startern der Sportklassen. Bei ihnen ging es wieder um jede Hundertstelsekunde. Da wurde vor dem Start noch das letzte Schräubchen gereinigt und die Kugellager perfekt geschmiert. Das Rennen in Osnabrück war wieder ein Qualifikationslauf zur deutschen Meisterschaft der Seifenkistenfahrer. Die Renner sehen sich sehr ähnlich, oft unterscheiden sie sich nur noch durch den einen oder anderen Sponsorenaufkleber. Die Formel 1 der Seifenkiste″, scherzte ein Zuschauer.
Zelle aus Dr. Who″
Am Nachmittag waren dann die Osnabrücker Fahrer am Start. Auch hier ging es natürlich um Sekunden, allerdings waren es vor allem die lustigen Kisten der Fun- Klasse, die die Zuschauer begeisterten. Da fuhr der Hobel gegen den Stift oder die Cola-Dose gegen das Himmelbett. Auch eine Eisdiele war unterwegs natürlich mit riesigen Eistüten am Gefährt. Etwas verträumt waren die Pilotinnen des Himmelbetts. Lena Sophie Grieger und Roman Pönopp waren als Dr. Who und Begleitung in der blauen Polizeinotrufzelle aus der Fernsehserie Dr. Who″ unterwegs. Nach drei von vier Rennen waren beide sehr zufrieden. Bislang haben wir alle Rennen gewonnen″, freute sich Grieger. Zweimal hatten sie Flower Power locker geschlagen, obwohl die Konkurrenz auf Showeffekte wie eine Konfettikanone gesetzt hatte. Etwas Probleme hatten Grieger und Pönopp allerdings auch. Wir können nicht bremsen″, meinte Pönopp. Er hatte sich gerade wie schon Grieger im vorherigen Rennen die Finger eingeklemmt. Die Lenkung vibriert, und die Kiste kommt ins Schlingern, wenn man lenkt″, ärgert sich Dr. Who″. Spaß macht das Seifenkistenfahren den beiden aber doch. Am Ende holten sie sich sogar den Titel in der Fun-Klasse. Für Grieger war es nicht der erste Start am Ziegenbrink. Sie war letztes Jahr im Bleistift unterwegs. Für das nächste Jahr überlegt sie jetzt, sich eine Juniorkiste zu bauen. Pönopp träumt schon jetzt von einer Seifenkiste im Dalek″-Design und möchte so dem Dr. Who″-Thema treu bleiben. Dafür sollte er jedoch noch etwas an den Bremsen seiner Kiste arbeiten. So musste dem Duo das THW mit Bremsschläuchen und Strohballen beim Stoppen helfen. Damit waren die beiden allerdings nicht allein. Für viele Piloten war die Strecke einfach ein bisschen zu kurz oder eben die Bremsen zu schwach. Schwerer verletzt wurde allerdings glücklicherweise niemand.
Cheforganisator Matthias Paul war dementsprechend begeistert. Ich bin echt zufrieden, wie das Rennen gelaufen ist″, freute er sich. Das traumhafte Wetter hatte natürlich viel mit der guten Laune bei Fahrern, Fans und Organisatoren zu tun. Das macht alles einfach schöner″, meinte Paul. 150 Jugendliche vom THW, die aus ganz Deutschland angereist waren, unterstützten die gut 50 Helfer des Gemeinschaftszentrums bei der Durchführung des Rennens.
Abseits der Strecke konnten vor allem die kleinen Besucher viel erleben. Rund um das GZ Ziegenbrink wurde gespielt, gesprungen und mit Gästen wie dem Zappeltier lustig gefeiert. Eine Vielzahl an Getränke- und Gastrobuden sorgte dafür, dass auch Rennfahrer und Besucher nicht hungrig nach Hause gehen mussten.
Und nach dem Rennen ist vor dem Rennen. Im GZ Ziegenbrink wird schon bald an den neuen Kisten für das nächste Jahr gebastelt werden. Wer dann die lustigste, fröhlichste und schnellste Kiste hat, zeigt sich in gut einem Jahr wieder auf dem Hauswörmannsweg.

Bildergalerie und alle Gewinner auf www.noz.de
Bildtexte:
Kopf-an-Kopf-Rennen boten sich die Fahrer in allen Klassen. Egal ob Amateure oder Profis an den Start gingen: Spannung war immer geboten. Und für die Zuschauer gab es mit den kreativen Kisten richtig viel zu sehen.
Keine Müdigkeit trotz des Himmelbettes.
Stilecht mit Rathaus im Rücken ging es für diesen jungen Herrn den Hauswörmannsweg hinab.
Große und kleine Zuschauer fieberten am Rand der Strecke mit den Fahrern mit.
Liebevoll dekorierte Fun-Seifenkisten wie die Eisdiele waren der Hingucker beim 16. Seifenkistenrennen am Gemeinschaftszentrum Ziegenbrink.
Mit Vollgas dem Ziel entgegen rasten 162 Fahrer in acht Rennklassen.
Flower Power mit Seifenblasen und Rauch.
Nur echt mit Fliege, Fez und Schallschraubenzieher″: Lena Sophie Grieger und Roman Pönopp waren mit ihrer Seifenkiste im Dr. Who″-Design unterwegs.
Fotos:
David Ebener

Kommentar
Paukenschlag für die öffentliche Anerkennung

Wer sinnvolle Arbeit ausschließlich im Verborgenen leistet, gerät schnell in Vergessenheit und läuft Gefahr, die öffentliche Anerkennung zu verlieren. Insofern ist das Seifenkistenrennen am Hauswörmannsweg ein Paukenschlag, der lautstark verkündet, dass die Stadtteilzentren ein Segen sind für Osnabrück.

Spielräume für Kinder und offene Treffpunkte für Jugendliche, Tanzkurse und Töpfern, Angebote für die soziale Integration und Bildungsprogramme für Zuwanderer: Tatsächlich läuft der Kern der alltäglichen Arbeit am Ziegenbrink, in Eversburg und an der Lerchenstraße (um nur drei Standorte zu nennen) vielfach im Verborgenen ab. Dabei liegt es in der Natur der Sache, dass Unbeteiligte kaum Notiz vom Geschehen nehmen.

Die Stadt tut gut daran, die wichtige Arbeit ohne Wenn und Aber räumlich, logistisch und finanziell gut auszustatten und zu fördern. Und die Stadtteilzen tren tun in eigener Sache gut daran, immer wieder mit großen Aktionen auf sich aufmerksam zu machen.

Ein leuchtendes Beispiel dafür liefert das GZ Ziegenbrink mit dem Seifenkistenrennen am Hauswörmannsweg, das sich längst als besonders publikumswirksam im Veranstaltungskalender der Stadt etabliert hat. Entstanden ist es übrigens aus einer Ferienpassaktion. Das macht die Sache besonders charmant.
Autor:
Robert Schäfer


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