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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Stromleitung wirklich notwendig?
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel Trassensuche ein Spiel mit vielen Variablen Wo soll die geplante 380-kV-Leitung Nummer 16 unter die Erde? (Ausgabe vom 28. April).

Werden wirklich alle Möglichkeiten durchdacht und diskutiert? In der nicht öffentlichen Antragskonferenz fordert ein Sprecher der Bürgerinitiative teilweise Erdverkabelung, und Amprion bemüht sich angeblich, die Wünsche zu erfüllen mit der Einschränkung, dass die Leitungen wirtschaftlich und technisch machbar sein müssen.

Warum wird nie die Notwendigkeit der geplanten Stromleitungen hinterfragt? Selbst das mit einer Million Euro geförderte Projekt , Net Future Niedersachsen′ der Hochschule Osnabrück mit den Netzbetreibern als Projektpartnern beschäftigt sich ausschließlich damit, wie man unter anderem mit kommunikationstechnischen Mitteln die Akzeptanz der Leitungen in der Bevölkerung steigern kann. Wird also die Trassensuche im Sinne der Gegner der Energiewende instrumentalisiert? Soll sie die Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zum Nachteil von Genossenschaften und die Subventionierung der Kohlekraft als vermeintlichen Grundlastträger unterstützen und die Energiewende eher verschleppen als sie zu beschleunigen? Soll am Ende etwa die Laufzeit der AKW verlängert werden?

Dazu würde die Aussage des Wirtschaftsexperten Michael Fuchs in der NOZ vom 26. April [...] passen, die deutschen Atomkraftwerke seien absolut sicher. Diese überraschende Erkenntnis hatte man schon vor 30 Jahren! Warum muss man sich dann heute noch über marode belgische, ukrainische und AKW in der Schweiz aufregen? Fast schon zynisch mutet an, dass als Konsequenz auf Tschernobyl die Sicherheitsstandards in Deutschland und den Nachbarländern erhöht worden seien.

Im gleichen Atemzug behauptet Herr Fuchs, dass die erneuerbaren Energien aufgrund mangelnder Speicher und Netze keine Zukunft hätten. Mit Netzen lässt sich Geld verdienen und außerdem kann man die ja auch noch für Kohle- und Atomkraftwerke nutzen. Interessant ist, dass nicht nur er den technisch rasanten und auch wirtschaftlich sinnvollen Fortschritt der Speicherung in keiner Weise einbezieht. [...]

Aber hätte bei dezentraler Stromversorgung mit erneuerbaren Energien und optimaler Speicherung der vergleichsweise viel teurere geplante Netzausbau noch eine Berechtigung? Wenn die Energiewende scheitert, hat das nicht technische, sondern politische Gründe.″

Gerd Hündorf

Bissendorf
Autor:
Gerd Hündorf


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