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1.
Erscheinungsdatum:
04.05.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Circus Probst kommt mit Tigern und Bisons
Zwischenüberschrift:
Gastspiel an der Halle Gartlage beginnt heute – Diskussion um Wildtiere in der Manege
Artikel:
Originaltext:
Von
Mittwoch
bis
einschließlich
Montag
gastiert
Circus
Probst
an
der
Halle
Gartlage.
Das
Traditionsunternehmen
hat
außer
Artistik
und
Clowns
auch
Nummern
mit
Wildtieren
im
Programm.
Für
die
Eigentümerfamilie
Probst
sind
Tiere
Bestandteil
der
europäischen
Zirkuskultur.
Osnabrück.
Lamas,
Emus,
Kamele,
Zebras
und
Pferde
gehören
zu
den
zirkuseigenen
Tieren.
Für
die
Saison
engagiert
wurden
außerdem
Marcel
Krämer
mit
seinen
Bisons
und
Tom
Dieck
mit
zwei
weißen
Löwen,
vier
Tigern
und
zwei
Ligern,
der
Kreuzung
zwischen
Löwen
und
Tigern.
Der
Tierlehrer
war
im
vergangenen
Jahr
mit
dem
Zirkus
Charles
Knie
zu
Gast
in
Osnabrück.
Die
Diskussion
um
ein
Wildtierverbot
in
Zirkussen
kann
Dieck
nicht
nachvollziehen:
„
Kein
Tier
wird
so
oft
und
gründlich
kontrolliert
wie
ein
Zirkustier.″
An
jedem
Auftrittsort
überzeuge
sich
der
zuständige
Veterinär
vom
Zustand
der
Tiere.
Auf
ihrer
Internetseite
veröffentlicht
Familie
Probst
einige
Prüfberichte
amtlicher
Tierärzte
aus
dem
Jahr
2014.
„
Insgesamt
gut″
ist
noch
zurückhaltend,
oft
heißt
es
„
vorbildlich″,
die
Tiere
seien
„
sehr
entspannt″
mit
„
sehr
gutem
Pflegezustand″.
Die
beiden
weißen
Löwen
seien
bereits
in
der
20.
Generation
unter
Menschen
geboren,
betont
Dieck,
selbst
Tierlehrer
in
der
dritten
Generation.
Tigerdame
Delhi
genießt
seine
Streicheleinheiten
vor
der
Kamera
und
lässt
etwas
hören,
was
sich
wohl
als
Schnurren
einer
Großkatze
beschreiben
lässt.
Marcel
Krämer,
der
aus
einer
Artistenfamilie
stammt,
die
sich
auf
Westerngeschichten
spezialisiert
hat,
bringt
Bisons
in
die
Manege.
Die
beiden
großen
Tiere
habe
er
aus
einer
Bisonzucht
gekauft.
Die
Tiere
würden
dort
zur
Schlachtung
gezüchtet.
„
So
nah
kommen
Menschen
diesen
Tieren
nicht
mal
im
Zoo″,
sagt
Krämer.
Zuschauer
in
der
ersten
Reihe
dürften
die
stattlichen
Tiere
auch
mit
Leckerlis
füttern.
Vorstellungen
mit
Wildtieren
seien
beim
Publikum
beliebt,
sagt
Pressesprecher
Simon
Hörmeyer.
Der
gebürtige
Borgloher
ging
nach
seinem
Abitur
an
der
Ursulaschule
2013
für
ein
gutes
Jahr
mit
dem
Circus
Probst
auf
Reisen
und
hat
an
der
Zirkuskasse
immer
wieder
mit
Besuchern
gesprochen
„
Natürlich
gibt
es
auch
an
allen
Gastspielorten
Demonstrationen″,
sagt
Hörmeyer.
Das
sei
in
Ordnung,
solange
durch
den
Protest
nicht
der
Zirkus
und
seine
Plakate
beschädigt
würden.
Natürlich
weiß
Hörmeyer,
der
inzwischen
hier
eine
Ausbildung
zum
Veranstaltungskaufmann
macht,
dass
auch
die
Stadt
Osnabrück
einen
Anlauf
zum
Wildtier-
Verbot
im
Zirkus
unternommen
hat.
Auf
Empfehlung
des
Rechtsamtes
nahm
der
Rat
im
Dezember
vergangenen
Jahres
aber
von
einem
Verbot
Abstand
und
beschloss
stattdessen,
den
Gesetzgeber
aufzufordern,
„
ein
Verbot
der
Haltung
und
Zurschaustellung
von
Wildtieren
zu
beschließen,
hilfsweise
auf
Landes-
beziehungsweise
Bundesebene
eine
gesetzliche
Regelung
zu
schaffen,
wonach
künftig
öffentliche
Flächen
nicht
mehr
an
Zirkusbetriebe
mit
Wildtieren
vergeben
werden
können″.
Da
das
Tierschutzgesetz
die
Haltung
und
Zurschaustellung
von
Wildtieren
gestatte,
fehle
den
Kommunen
die
Rechtsgrundlage
für
ein
Verbot.
Das
bestätigte
auch
Probst-
Pressesprecher
Hörmeyer.
Zirkusse
könnten
erfolgreich
gegen
Auftrittsverbote
klagen.
In
anderen
Ländern
wie
den
Niederlanden
gebe
es
inzwischen
Bestrebungen,
Wildtier-
Verbote
wieder
rückgängig
zu
machen.
Politiker
sollten
sich
vor
Ort
in
Zirkussen
mit
Wildtieren
informieren,
ehe
sie
Verbotsentscheidungen
treffen.
Circus
Probst
gastiert
vom
4.
bis
9.
Mai
in
Osnabrück.
Tickets
zum
Preis
von
14
bis
30
Euro
online
im
Reservis-
Ticketshop,
in
allen
NOZ-
Geschäftsstellen,
für
OS-
Card-
Inhaber
5
Euro
Rabatt.
Vorstellungen
täglich
16
und
19.30
Uhr,
Sonntag
11
und
16
Uhr,
Familientag
Montag
nur
17
Uhr
mit
Einheitspreis
10
Euro.
Karten
sind
am
Montag
nur
an
der
Zirkuskasse
erhältlich.
Bildtext:
Raubtierlehrer
Tom
Dieck
schmust
während
der
Aufbauarbeiten
des
Circus
Probst
auf
dem
Gelände
Halle
Gartlage
mit
Bengaltigerdame
Delhi.
Dieck
präsentiert
zwei
weiße
Löwen,
vier
Tiger
und
zwei
Liger.
Foto:
David
Ebener
Kommentar:
Wildtierzirkusse
in
Osnabrück
–
Kein
Verbot
durch
die
Bundesregierung
In
den
vergangenen
Jahren
schlugen
regelmäßig
Wildtierzirkusse
an
der
Halle
Gartlage
in
Osnabrück
ihre
Zelte
auf.
2010,
2012
und
2015
kam
der
Zirkus
Charles
Knie
mit
über
100
Tieren,
darunter
Seelöwen,
Elefanten
sowie
die
angeblich
„
größte
gemischte
Raubtiergruppe
Europas″,
die
aus
Tigern,
Löwen
und
Ligern
(Kreuzung
aus
Löwe
und
Tiger)
besteht.
2011
machte
der
Circus
Universal
Renz
Station
in
Osnabrück.
Es
war
nach
eigenen
Angaben
der
„
Zirkus
mit
den
meisten
exotischen
Tieren″:
Renz
reiste
unter
anderem
mit
Tigern,
Elefanten
und
Braunbären
durchs
Land,
in
den
1990er-
Jahren
sogar
mit
Orang-
Utan
und
Nilkrokodil.
2013
meldete
das
Unternehmen
Insolvenz
an.
Im
Jahr
2014
erlebte
Osnabrück
ein
Gastspiel
des
Circus
Krone.
Der
von
dem
gebürtigen
Osnabrücker
Carl
Crone
(1870–1943)
gegründete
Zirkus
wirbt
damit,
der
„
größte
Zirkus
Europas″
zu
sein.
Gezeigt
werden
etwa
Dressuren
mit
Löwen,
Elefanten,
Nashorn
und
Flusspferd.
Circus
Probst,
der
vom
4.
bis
9.
Mai
in
Osnabrück
gastiert,
kommt
als
drittgrößter
Zirkus
Deutschlands
mit
70
Tieren.
Dazu
gehört
inzwischen
die
eingangs
erwähnte
Raubkatzengruppe,
die
zuletzt
im
Zirkus
Charles
Knie
auftrat.
2003,
2001
und
zuletzt
im
März
dieses
Jahres
haben
Städte
und
Bundesländer
auf
ein
Wildtierverbot
im
Zirkus
gedrängt.
Die
Bundesregierung
zeigt
sich
zögerlich
bei
der
Gesetzgebung.
Ein
Verbot
sei
nur
dann
möglich,
„
wenn
die
Tiere
an
wechselnden
Orten
nur
unter
erheblichen
Schmerzen,
Leiden
oder
Schäden
gehalten
oder
transportiert
werden″,
heißt
es
dazu.
Das
Europaparlament,
das
sich
2005
noch
mit
großer
Mehrheit
für
Tiere
im
Zirkus
ausgesprochen
hat,
überlässt
es
inzwischen
den
Mitgliedsländern,
über
ein
Verbot
speziell
von
Wildtieren
zu
entscheiden.
(sst,
S.)
Autor:
Ulrike Schmidt