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1.
Erscheinungsdatum:
04.05.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Mit dem Autofahrstuhl aufs Dach
Zwischenüberschrift:
Der Parkplatz auf dem Hertie-Kaufhaus war von 1964 bis Mitte der 1980er in Betrieb
Artikel:
Originaltext:
Das
Unikum
eines
Dachparkplatzes
auf
dem
Kaufhaus
Hertie
ist
zwar
seit
mehr
als
30
Jahren
Geschichte,
aber
in
der
Erinnerung
sehr
vieler
Osnabrücker
noch
präsent:
der
ruckelnde
Fahrstuhl
für
Autos.
Osnabrück.
Selten
hat
es
so
viel
Leser-
Resonanz
gegeben,
als
unsere
Redaktion
dieses
Thema
vor
einigen
Jahren
in
der
inzwischen
eingestellten
Serie
„
OS-
Nachbarn″
vorstellte.
Und
sogar
in
zwei
wissenschaftlichen
Werken
eines
aus
Osnabrück
stammenden
Technik-
Historikers
spielt
der
Pkw-
Aufzug
eine
Rolle.
Da
das
frühere
Hertie-
und
spätere
Wöhrl-
Gebäude
nun
bald
abgerissen
werden
und
dem
Neumarkt-
Center
Platz
machen
soll,
erhielt
der
NOZ-
Fotograf
noch
einmal
Gelegenheit,
alle
Stockwerke
des
leer
stehenden
Kolosses
zu
durchstreifen
und
zum
krönenden
Abschluss
die
frühere
Parkfläche
in
16
Meter
Höhe
über
dem
Neuen
Graben
in
Augenschein
zu
nehmen.
Von
den
alten
Betonplatten
mit
den
aufgemalten
Stellplatz-
Markierungen
ist
dort
nichts
mehr
zu
sehen.
Dachpappe
überzieht
die
Fläche,
bestückt
mit
Blitzableitern,
Lüftungskanälen
und
Aufbauten
der
Klimatechnik.
Die
Perspektive
des
historischen
Fotos
mit
dem
Katharinenkirchturm
neben
dem
VGH-
Hochhaus
lässt
sich
so
nicht
mehr
einnehmen,
da
die
riesige
Lichtpyramide
mitten
auf
dem
Dach
im
Wege
ist.
Diese
ist
genauso
Ergebnis
des
großen
Umbaus
von
1988/
89
wie
der
Fortfall
des
Autofahrstuhls.
Dessen
Zufahrt
über
die
Seminarstraße
durch
ein
Rolltor
in
den
Hinterhof
ist
noch
nachvollziehbar,
aber
damit
endet
das
Wiedererkennbare.
Die
Tore
zum
Lift
und
der
Lift
selbst
existieren
nicht
mehr.
Als
Wöhrl
das
Haus
für
seine
Bedürfnisse
herrichtete,
verzichtete
man
auf
das
Dachparken.
Die
Technik
hatte
sich
als
reichlich
störanfällig
erwiesen
und
bedeutete
zu
viel
Aufwand
für
eine
letztlich
doch
bescheidene
Anzahl
von
Parkplätzen.
Hinzu
kamen
die
nicht
mehr
zeitgemäßen
Wartezeiten
bei
Ein-
und
Ausfahrt.
Wöhrl
zog
in
den
Fahrstuhlschacht
Geschossdecken
ein
und
schlug
seine
Grundfläche
den
Verkaufsräumen
hinzu.
Mit
Vorschusslorbeeren
hatte
die
Presse
im
April
1964,
fünf
Monate
nach
Eröffnung
des
Kaufhauses
Hertie,
die
Einweihung
des
Dachparkens
begrüßt.
„
Der
Kunde,
der
hier
zum
ersten
Mal
ist,
wird
nicht
verfehlen,
einen
ausgiebigen
Blick
auf
Osnabrück
zu
werfen.
Allein
diese
Aussicht
lohnt
schon
die
Auffahrt″,
schwärmte
die
„
Neue
Tagespost″.
Um
allen
Befürchtungen
entgegenzutreten,
falls
einmal
die
noch
ungeübte
Dame
am
Steuer
Gas
und
Bremse
verwechseln
sollte
–
damals
waren
solche
Klischees
noch
nicht
verpönt:
„
Selbstverständlich
sind
die
Fahrzeuge
gegen
ein
Hinabfallen
abgesichert.
Die
starken
Rohre
und
Planken
sind
derart
solide,
daß
auch
ein
mit
Vollgas
dagegenfahrender
Wagen
nur
die
Chance
hätte,
einige
Beulen
davonzutragen.″
Um
den
Lesern
Schwellenangst
zu
nehmen,
beschrieb
die
Zeitung
das
Prozedere
im
Detail:
„‚
Hertie-
Dachparkplatz′
leuchtet
die
Schrift
an
der
Seminarstraße.″
Man
bog
sodann
in
die
Vorderhaus-
Durchfahrt
ein
und
löste
beim
Parkwächter
–
ohne
auszusteigen
–
einen
Berechtigungsschein
für
eine
D-
Mark.
Er
galt
für
zwei
Stunden
und
konnte
beim
Einkauf
an
der
Kasse
in
Zahlung
gegeben
werden.
„
Somit
ist
das
Parken
praktisch
gebührenfrei″,
lobte
die
Zeitung.
Ein
grünes
Kontrolllicht
gab
anschließend
die
Einfahrt
in
einen
der
beiden
Fahrkörbe
frei,
die
eine
Tragkraft
von
3000
Kilogramm
besaßen.
„
Motor
abstellen
und
Handbremse
anziehen″,
mahnte
ein
Schild.
Hinter
dem
Wagen
glitt
ein
Schutzgitter
hoch,
die
Türen
schlossen
sich,
und
die
Fahrt
nach
oben
begann.
„
Nur
20
Sekunden
vergehen,
dann
öffnen
sich
Tür
und
Sicherheitsgitter
an
der
Frontseite.
Strahlend
hell,
mit
einem
weiten
Blick
über
die
Stadt,
zeigt
sich
der
geräumige
Dachparkplatz
dem
Besucher.
Insgesamt
64
Wagen
können
hier
abgestellt
werden.
Breite
Fahrbahnen
erlauben
ein
bequemes
Einrangieren″,
beendete
die
„
Neue
Tagespost″
ihren
Kurzlehrgang
im
Dachparken.
NOZ-
Leser
Helmut
Baute
verbindet
mit
dem
Dachparken
besonders
angenehme
Erinnerungen.
Tochter
und
Schwiegersohn
ließen
sich
nach
der
standesamtlichen
Hochzeit
im
August
1983
mit
Brautstrauß
vor
ihrem
schicken
orangefarbenen
BMW
2002
auf
dem
Dachparkplatz
„
über
den
Dächern
von
Osnabrück
auf
dem
Weg
ins
Eheglück″
fotografieren.
Man
hatte
den
Wagen
dort
geparkt,
weil
das
Mittagsfestmenü
nebenan
bei
Ellerbrake
eingenommen
wurde.
Der
aus
Osnabrück
stammende
Geschichtsprofessor
Rolf-
Ulrich
Kunze,
übrigens
der
jüngere
Bruder
des
Liedermachers
Heinz
Rudolf
Kunze,
hat
in
mehreren
seiner
technikhistorischen
Schriften
dem
Hertie-
Dachparkplatz
ein
Denkmal
gesetzt.
Er
sah
in
ihm
die
„
innovative
Antwort
auf
das
Knappwerden
der
zuparkbaren
Bombenlücken
in
der
Innenstadt″.
Bildtext:
„
Motor
abstellen
und
Handbremse
anziehen″
hieß
es
auf
Deutsch,
Englisch
und
Niederländisch,
wenn
man
in
den
Auto-
Fahrstuhl
eingefahren
war.
Foto:
Archiv/
Emil
Harms
Seit
1988
gibt
es
hier
keinen
Parkplatz
mehr.
Der
Blick
geht
in
nordöstlicher
Richtung
über
den
Neumarkt
mit
Sportarena,
Hauptpost,
Sparkasse,
Hasehaus
und
Landgericht.
Foto:
Dierks
Ein
ganz
neues
Parkgefühl
vermittelte
das
im
April
1964
eröffnete
Dachparken
auf
dem
Kaufhaus
Hertie,
fast
schon
auf
Augenhöhe
mit
dem
Turm
von
St.
Katharinen
und
dem
VGH-
Hochhaus
am
Neuen
Graben.
Foto:
Archiv/
Emil
Harms
Autor:
Joachim Dierks