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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
„Platz des groben Unfugs″
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zur aktuellen Diskussion über den Neumarkt.

Die Ratsmehrheit hat ihre Entscheidung getroffen: Der Neumarkt ist künftig nur noch für Fußgänger und Busse da. Doch woher kommt bei der derzeitigen Verschuldung der Stadt das Geld, um dort einen attraktiven Platz zu gestalten? Der Neumarkt wird deshalb wie die Jahrzehnte zuvor weiterhin kein urbanes Zentrum sein. Trotzdem soll er jetzt schon seine bisherige Funktion als wichtiger Teil der innerstädtischen Verkehrsführung verlieren.

Es fehlen ein umsetzungsreifer Vorschlag für seine alternative Gestaltung, eine realistische Kostenschätzung und ein solides Finanzierungskonzept dazu, um heute eine derart weitreichende Entscheidung verantwortlich treffen zu können.″

Dr. Hans Georg Leuck

Lotte

Unfug und Vernunft

Bürgerbeteiligung ist immer gefragt, oder? Da möchte man doch nicht nachstehen. Ich meine, der Neumarkt sollte dringend umbenannt werden. Der Name passt einfach nicht mehr. Der Markt ist weder neu noch Markt und wird es wohl auch nicht wieder werden. Ermuntert vom kürzlichen Ratsbeschluss, schlage ich die Umbenennung in Platz des groben Unfugs′ vor.

Ob der Rat meinem Vorschlag folgen wird, ist natürlich zweifelhaft. Da haben schon andere Bürger ihre Erfahrungen gemacht. Ich bitte aber zu bedenken, welch positive Wirkungen diese Namensgebung haben würde, zum Beispiel auf den Fremdenverkehr! Die Einmaligkeit macht neugierig, und das wird große Touristenmengen anziehen und Geld in die Stadt bringen. Keine andere Stadt hat Vergleichbares zu bieten. Natürlich gehört ein Infozentrum (Vorbild Berliner Mauerzentrum) zum Platz des groben Unfugs′ und die Darstellung seiner bemerkenswerten Historie: aufbuddeln, zuschütten, zubauen, sperren, alles anschaulich in Wort und Bild.

Da sollten dann auch die unendlichen Bemühungen des Rates um weise Entscheidungen nicht unerwähnt bleiben, die schließlich dazu geführt haben, den Platz zur Fußgängerzone zu erklären und damit etwas wie , einen Platz des himmlischen Friedens′ zu kreieren (leider ist dieser Name schon vergeben. Er hat ja ohnehin einen faden Beigeschmack).

Natürlich gab es seitens der Bürger kleinmütige Einwendungen. Man könne doch eine wichtige durchgängig vierspurige Ost-West-Verbindung nicht einfach in der Mitte durchtrennen. Der Verkehr werde sich verlagern, und zwar auf Straßen, wo viele Menschen wohnen. Am Neumarkt wohne eh niemand mehr. Umwege und Schleichwege sowie zu erwartende Staus führten zu erhöhtem Ausstoß von Schadstoffen und damit zum Gegenteil dessen, was angestrebt werde.

Derartig kleinmütige Bedenken konnten natürlich beim Rat keine Wirkung entfalten. Angesichts des hehren Zieles muss man eben gewisse Nachteile beim Umweltschutz und die Belästigung der Anwohner in Kauf nehmen. Immerhin führt nur eine Sperrung dazu, dass man am Neumarkt in Zukunft in Ruhe seinen Kaffee trinken oder seine Pizza essen kann und nicht mehr den langen Weg bis zum Nikolaiort gehen muss.

Wie es auch kommen mag: Mein Vorschlag steht! Immerhin kostet er wenig. Und wenn dann nach einigen Jahren aufgrund unerträglicher Verkehrsverhältnisse und nach Einkehr von Einsicht der Platz des groben Unfugs′ wieder vierspurig wird, dann können wir ihn ja leicht nochmals umbenennen. Wenn ich das noch erlebe, dann werde ich den Vorschlag machen, ihn den Platz der Vernunft′ zu benennen. Das kostet dann wiederum so gut wie nichts.″

Dieter Sanders

Osnabrück

Schnell wieder sperren

Seit einiger Zeit dürfen die Autofahrer wieder den Weg über den Neumarkt nutzen. Die Konsequenzen daraus sind Busverspätungen und zugestellte Fußgängerüberwege. Die Autofahrer haben sich per Gerichtsurteil diesen Weg erstritten.

Wie und wo können und dürfen sich Buskunden ihren Anspruch auf pünktliche Busverbindungen erstreiten? Wie können sie ihre Umstiege erstreiten, weil der Bus am Neumarkt jetzt warten muss, bis das Linksabbiegen wieder möglich ist. Regelmäßig stehen Autos während der Rotphase in dem Kreuzungsbereich und versperren damit die Einfahrt in die Johannisstraße. Dies hat zum Beispiel zur Folge, dass in Hagen die Umsteiger ihren Bus nach Gellenbeck nicht erreichen können.

Die Autofahrer hätten mit ein bisschen Disziplin beweisen können, dass sie in der Lage sind, die Bedarfe anderer Verkehrsteilnehmer zu respektieren. Diese Chance haben sie vertan. Es ist an der Zeit, die Sperrung für den Autoverkehr wieder einzurichten.″

Felizitas Exner

Hagen

Bildtext:

Verworren ist die Situation am Neumarkt schon seit Jahren. Wird er am Ende gesperrt oder bleibt er offen? Über kein anderes Thema ist in der Stadt so leidenschaftlich gestritten worden. Foto: Michael Gründel
Autor:
Dr. Hans Georg Leuck
 
Dieter Sanders
 
Felizitas Exner


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