User Online: 9 | Timeout: 22:03Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Osnabrück will Elterntaxis ausbremsen
 
Offensive gegen Elterntaxis vor Schulen
Zwischenüberschrift:
Gegen das Chaos am Morgen: Rot-grüner Ratsantrag für mehr Sicherheit an Schulen
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Warum bringen so viele Eltern ihre Kinder morgens mit dem Auto zur Schule? Weil dort so viele Autos fahren. Die Stadt Osnabrück will dem Chaos vor vielen Schulen ein Ende setzen.
SPD und Grüne haben zur Ratssitzung am kommenden Dienstag einen Antrag eingebracht, der Eltern dazu bewegen soll, auf den motorisierten Fahrdienst zu verzichten. Die Zahl der Elterntaxis vor den Schulen solle verringert werden, heißt es in dem Antrag der rot-grünen Zählgemeinschaft.
Das Problem ist altbekannt und beileibe kein spezielles Osnabrücker Phänomen: Eltern chauffieren ihre Kleinen zur Schule weil die Schule auf dem Weg zur Arbeit liegt, weil das Wetter mal wieder so schlecht ist oder weil sie sich angesichts des regen Morgenverkehrs Sorgen um die Sicherheit ihres Nachwuchses machen.
Versuche, das Chaos zu bändigen, gibt es in Osnabrück schon länger. Die Grundschule am Schölerberg beispielsweise führte 2014 eine Bannmeile ein. In Zusammenarbeit mit Polizei und Verkehrswacht legte die Schule sichere Haltepunkte im weiteren Umfeld fest, die Eltern morgens ansteuern können. Die Haltebuchten liegen etwa 250 Meter vom Eingang der Schule entfernt. Die Grundschüler erreichen von dort die Schule gefahrlos in weniger als fünf Minuten. Auch die Elisabethschule hat einen Sicherheitsradius um die Schule gezogen, in dem die Elterntaxis nicht halten sollen. Eltern können ihre Kinder an sicheren Haltepunkten absetzen. Von dort aus gehen sie gemeinsam zu Fuß zur Schule. Die Schüler sollen dabei lernen, sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen.
Bannmeilen?
Die rot-grüne Zählgemeinschaft will, dass die Stadt das Problem systematisch angeht. Die Verwaltung soll in Zusammenarbeit mit Eltern- und Lehrervertretungen ein Konzept erarbeiten, das auf Sensibilisierung und Aufklärung, aber auch auf strengere Regeln und Kontrollen setzt. So sollen in Bannmeilen um Schulen herum das Halten und Parken eingeschränkt und alternative Haltepunkte in angemessener Sicherheitsdistanz″ zur Schule eingerichtet werden. Auch Tempobeschränkungen und deren Überwachung halten SPD und Grüne für geboten.
Wir teilen die Besorgnis der Eltern über die Verkehrssicherheit auf dem Weg zur Schule″, sagt Grünen-Ratsmitglied Volker Bajus. Leider aber verschlechtern die Hol- und Bringdienste die Sicherheit der Kinder. Deswegen tut Aufklärung not. Zu Fuß ist sicherer, gesünder und umweltfreundlicher.″
Eine vom ADAC 2013 beauftragte Befragung in Nordrhein-Westfalen ergab, dass zwei Drittel der Grundschulen ein schwerwiegendes Problem mit den Elterntaxis haben. Schwierig wird es, wenn der Anteil der Autokinder auf über 20 Prozent steigt. Das Verkehrsproblem nimmt nach dieser Studie mit der Größe einer Schule an Schärfe zu. SPD und Grüne zitieren in ihrem Ratsantrag das Statistische Bundesamt: Demnach sind im vergangenen Jahr in Deutschland 10 363 Kinder unter 15 Jahren im Auto ihrer Eltern auf dem Weg zur Schule zu Schaden gekommen deutlich mehr als Kinder, die zu Fuß unterwegs waren.
Im Juli 2013 wurden Eltern von 14 Grundschulen in 13 NRW-Städten nach ihren Motiven für den Bring- und Holdienst befragt. Auf Platz eins stand der Wunsch, die Kinder vor Belästigungen zu schützen. Auf Platz zwei folgte die Aussage, dass der Schulweg als zu gefährlich empfunden wird.

Bildtext:

Osnabrück will dem Auto-Chaos vor den Schulen ein Ende setzen. Foto: Michael Gründel

Kommentar:

Spirale durchbrechen

Schöne Worte und flammende Appelle haben in den vergangenen Jahren wenig erreicht. Im Gegenteil: Je mehr über das morgendliche Gefahrenpotenzial vor den Schulen diskutiert wurde, umso mehr Eltern scheinen für sich die individuelle Lösung gewählt zu haben. Nämlich: Wenn die anderen es tun, dann bringe ich mein Kind eben auch mit dem Auto zur Schule. Sicher ist sicher. Die Folge: noch mehr Autos, noch mehr Chaos. Diese Spirale muss durchbrochen werden. Aber wie?

Wenn Eltern Appelle ignorieren und sich über Regeln hinwegsetzen, können vielleicht Strafzettel helfen. Dazu müssten Bannmeilen eingerichtet werden, die allerdings dann auch zu überwachen sind. Wirkungsvoller ist wahrscheinlich der Weg über die Kinder: Wenn sie es uncool″ und peinlich finden, dass Mama sie vor der Schule absetzt, hört der Fahrdienst irgendwann auf.

Und die Spirale dreht sich andersherum.

Osnabrück. Die rot-grüne Zählgemeinschaft im Osnabrücker Rat will dem morgendlichen Verkehrschaos vor vielen Schulen ein Ende setzen. SPD und Grüne haben zur Ratssitzung am kommenden Dienstag einen Antrag eingebracht, der Eltern dazu bewegen soll, auf den Fahrdienst zu verzichten oder ihre Kinder außerhalb einer Bannmeile an sicheren Haltepunkten abzusetzen. Die Zahl der Elterntaxis solle verringert werden, um die Sicherheit für alle Kinder zu erhöhen. Die Verwaltung soll ein Konzept erarbeiten, das auf Sensibilisierung und Aufklärung, aber auch auf strengere Regeln und Kontrollen setzt. Verkehrsexperten warnen seit Jahren vor Überbehütung. Kinder müssten lernen, sich im Verkehr zu bewegen. Grünen-Ratsherr Volker Bajus sagt: Zu Fuß ist sicherer, gesünder und umweltfreundlicher.″
Autor:
hin


Anfang der Liste Ende der Liste