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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Soll der Piesberg zur Party-Location werden?
 
Was darf auf dem Piesberg stattfinden?
Zwischenüberschrift:
Stadt legt fest, was im Kultur- und Landschaftspark erlaubt ist: Leitbild am 10. Mai im Rat
Artikel:
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Originaltext:
Auch ohne die Bundesgartenschau zieht der Piesberg immer mehr Besucher an. Zugleich weckt die wilde Kulisse am Steinbruch Begehrlichkeiten bei Eventmanagern, die eine ungewöhnliche Party-Location suchen. Was erlaubt ist und was nicht, will die Stadt in einem Leitbild festlegen.
Osnabrück. Wanderer, Naturliebhaber und Museumsbesucher waren die ersten, die den Piesberg eroberten, als die Steinindustrie in den 90er-Jahren nach und nach einzelne Refugien zum Betreten freigab. Inzwischen sind Wanderwege und Aussichtsplattformen entstanden, von der Mülldeponie ist längst nichts mehr zu sehen und zu riechen. Die spektakuläre Landschaft mit ihren Hinterlassenschaften aus der Industriegeschichte zieht Jogger und Mountainbiker an, Paraglider und Motorsportler verschiedenster Disziplinen.
Immer häufiger bekommt der Fachbereich Umwelt und Klimaschutz der Stadt Osnabrück Anfragen von Veranstaltern, die entweder ein Massenpublikum auf den Piesberg lotsen oder exponierte Areale für geschlossene Gesellschaften reservieren wollen.
Mit einem Leitbild für die weitere Entwicklung des Kultur- und Landschaftsparks will Fachbereichsleiter Detlef Gerdts nun eine Grenze ziehen für erwünschte und unerwünschte Aktivitäten auf dem Osnabrücker Hausberg. Das Konzept hat der Landschaftsarchitekt Klaus Wiebold jetzt auf der Basis des neun Jahre alten Aktionsplans 2030″ ausgearbeitet.
Gerdts nannte im Ausschuss Beispiele für Veranstaltungen, zu denen die Stadt Nein gesagt hatte. So wollten die Organisatoren des Holi-Festivals ihr buntes Happening zuerst auf der Felsrippe aufziehen. Aber mehrere Tausend Leute auf der Kuppe, bei nur einer Zufahrt das weckte Erinnerungen an die Love Parade. Aus Sicherheitsgründen sagte die Stadt ab, und der Farbrausch fand in Georgsmarienhütte statt.
Mehrere Male gab es Anfragen, Betriebsfeiern großer Unternehmen am höchsten Punkt Osnabrücks zu veranstalten. Auch von einer Riesen-Grillfete war schon die Rede. Für solche Veranstaltungen müsste die Felsrippe großflächig gesperrt werden, Spaziergänger müssten draußen bleiben. Deshalb, sagt Detlef Gerdts vom Fachbereich Umwelt und Klimaschutz, habe man solche Anfragen bisher abgewiesen.
Auf eine Antwort warten noch die Gleitschirmflieger, die am Piesberg die Aufwinde für luftige Abenteuer nutzen würden. Da gebe es doch nichts zu reglementieren, meinte UWG-Ratsherr Wulf-Siegmar Mierke. Für Gerdts stellt sich jedoch auch hier die Abwägungsfrage. Zum einen müsste für die Startrampe eine Schneise in den Wald geschlagen werden, zum anderen sei ein Brutgebiet des Uhus betroffen, sodass eine zeitliche Einschränkung infrage komme.
Motorsportliche Aktivitäten hat die Umweltbehörde im Einzelfall erlaubt, etwa überregional bedeutsame Trial-Meisterschaften mit Motorrädern oder schweren Trucks. Wenn eine Gruppe von Offroad-Fahrern mit ihren SUVs durchs Gelände spritzen wollte, gab es aber keine Genehmigung. Gerdts begründet das mit dem Naturerlebnis und dem Ziel einer ruhigen Entwicklung am Piesberg. Er räumt aber auch ein, dass jede Einzelfallentscheidung zum Präzedenzfall werden könne: Wenn wir einem etwas erlauben, kommen fünf andere.″
Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt sprach sich Landschaftsarchitekt Klaus Wiebold dafür aus, bei schwierigen Entscheidungen die Authentizität des Standorts zum Maßstab zu machen. Der Piesberg sei ein Kulturraum, der sich aus der Arbeit der Menschen entwickelt habe. Die Stadt sei gut beraten, ein Bewertungsverfahren zu entwickeln, um besser mit künftigen Anfragen umgehen zu können. Am 10. Mai soll das Entwicklungskonzept vom Rat verabschiedet werden.

Bildtext:

Spektakuläre Kulisse: Der Piesberg ist nicht nur bei Wanderern beliebt, auch Eventmanager werden zunehmend auf die ungewöhnliche Landschaft aufmerksam.

Foto: Dreiberge

Kommentar:

Kein Tabu

Betreten verboten! Das war noch vor wenigen Jahrzehnten die Ansage für alle, die den Piesberg kennenlernen wollten. Inzwischen ist die aufregende Kraterlandschaft gut erschlossen für jeden, der es auf das Naturerlebnis abgesehen hat. Wer aber nur eine dekorative Kulisse für seine Mega-Party haben will, sollte weiterhin draußen bleiben.

Es spricht nichts dagegen, wenn Mountainbiker oder auch Trialfahrer die Felsklippen als Herausforderung nehmen, solange das ohne Lärm und Flurschaden abgeht. Auch ein Open-Air-Konzert muss kein Tabu sein, wenn es nicht aufgestülpt, sondern als Piesberg-spezifisches Ereignis inszeniert wird.

Dass die Stadt allgemein verbindliche Spielregeln für Veranstaltungen am Piesberg festlegen will, ist eine gute Idee. Aber im Zweifel kommt es doch immer wieder auf das Fingerspitzengefühl an!

Osnabrück. Der Piesberg ist nicht nur bei Wanderern und Naturfreunden beliebt. Immer häufiger bekommt die Stadt Osnabrück Anfragen von Veranstaltern, die das Panorama für Betriebsfeste großer Unternehmen nutzen wollen. In einem solchen Fall hätte aber zum Beispiel die Felsrippe tagelang gesperrt werden müssen. Schon aus diesem Grund sagte die Stadt Nein. Auch das Holi-Festival, eine Party, bei der buntes Farbpulver versprüht wird, war nicht willkommen. In diesem Fall wegen der Sicherheit. Der Fachbereich Umwelt und Klimaschutz hat jetzt ein Leitbild zum Kultur- und Landschaftspark Piesberg ausgearbeitet, das als Orientierung für solche Entscheidungen dienen soll. Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt wurde es jetzt vorgestellt. Die Entscheidung trifft der Rat am 12. Mai.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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