User Online: 10 |
Timeout: 20:54Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
16.04.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
110 Jahre ohne Alkohol
Zwischenüberschrift:
Guttempler Osnabrück feiern heute ihren Gründungstag
Artikel:
Originaltext:
Kriminalität
und
familiäre
Zerwürfnisse
beruhen
nicht
selten
auf
Alkohol-
und
Drogenabhängigkeiten.
Das
haben
die
Guttempler
erkannt.
Sie
setzen
sich
für
ein
Leben
ohne
Rauschmittel
ein.
Die
Osnabrücker
Gemeinschaft
der
Guttempler
feiert
heute
ihr
110-
jähriges
Bestehen.
Osnabrück.
Bei
der
Gründung
im
Jahr
1906
stellte
der
Schnaps-
Missbrauch
unter
den
Arbeitern
ein
großes
Problem
dar.
Die
Lebens-
und
Arbeitsbedingungen
waren
damals
oftmals
so
trostlos,
dass
manch
einer
einen
scheinbaren
Ausweg
in
der
Flasche
suchte.
Die
zehn
Gründungsmitglieder
des
Jahres
1906
leisteten
eine
gute
„
Missionsarbeit″
und
trafen
auf
einen
großen
Bedarf,
denn
es
gab
kaum
andere
Therapie-
und
Selbsthilfeangebote.
1911
bekannten
sich
bereits
500
Mitglieder
zu
den
Osnabrücker
Guttemplern.
„
In
Ermangelung
geeigneter
Räumlichkeiten
blieben
oft
nur
Gastwirtschaften
als
Tagungsorte,
die
aber
wegen
ihrer
von
Alkohol
geprägten
Atmosphäre
Konflikte
geradezu
heraufbeschworen″,
blickt
Cornelia
Esders
in
die
Geschichte
zurück.
Sie
ist
als
Vorstandsmitglied
für
die
Öffentlichkeitsarbeit
zuständig.
Sie
weiß
von
Fällen
zu
berichten,
wo
monatelange
Bemühungen
um
Alkoholkranke
durch
die
Zusammenkünfte
in
einem
Bierlokal
zunichtegemacht
wurden.
So
war
es
nur
ein
folgerichtiger
Schritt,
ein
eigenes
Haus
zu
bauen.
Am
18.
Mai
1913
wurde
das
„
Guttempler-
Logenhaus″
in
der
Heinrichstraße
75
(Stadtteil
Wüste)
feierlich
eingeweiht.
Drei
Jahrzehnte
leistete
es
der
Vereinsarbeit
gute
Dienste,
bis
es
im
September
1944
einen
Bombentreffer
erlitt.
Nach
dem
Krieg
trugen
die
Mitglieder
das
zerstörte
Obergeschoss
ab
und
richteten
zu
ebener
Erde
in
Eigenarbeit
neue
Tagungsräume
her.
1971
hatte
das
Provisorium
ein
Ende,
denn
die
Guttempler
errichteten
mit
öffentlicher
Hilfe
von
Bund,
Land
und
Paritätischem
Wohlfahrtsverband
auf
dem
vorderen
Teil
des
Grundstücks
Heinrichstraße
75a
einen
dreigeschossigen
Neubau
mit
schöneren
Versammlungsräumen
und
14
Altenwohnungen.
Heute
wird
die
Arbeit
der
Guttempler
durch
die
Mieteinnahmen
und
etliche
ehrenamtlich
geleistete
Arbeitsstunden
ermöglicht.
Die
Arbeit
besteht
nicht
nur
darin,
dass
man
sich
gegenseitig
auf
dem
eingeschlagenen
Weg
bestärkt,
sondern
man
geht
auch
in
die
Suchtkliniken
des
Umlandes
wie
die
Berghofklinik
in
Bad
Essen
oder
das
Ameos-
Klinikum,
um
sich
dort
vorzustellen.
„
Dadurch
haben
wir
schon
einige
Neumitglieder
gewonnen″,
bestätigt
der
Vorsitzende
Klaus
Kramsch.
Einige
Mitglieder
der
Osnabrücker
Guttempler
haben
sich
auch
zu
ehrenamtlichen
Suchtkrankenhelfern
ausbilden
lassen.
Die
meisten
waren
selbst
einmal
abhängig.
„
Die
wissen,
worum
es
geht″,
versichert
Kramsch.
Trotz
des
Namensbestandteils
„
Tempel″
sind
die
Guttempler
keine
religiöse
Gemeinschaft,
sondern
ein
weltlicher
eingetragener
Verein,
der
Menschen
jeder
Religion,
Ethnie
und
weltanschaulichen
Überzeugung
offensteht.
Alkohol-
,
Drogen-
und
Medikamentenabhängige
sowie
deren
Angehörige
finden
Rat
und
Hilfe.
Die
Zeiten
dreistelliger
Mitgliederzahlen
sind
allerdings
lange
vorbei.
Heute
nehmen
etwa
25
Mitglieder
aktiv
am
Vereinsleben
teil.
Die
Gruppe
„
Osnabrück″
trifft
sich
immer
montags
um
20
Uhr,
die
Gruppe
„
Weg
und
Ziel″
immer
donnerstags
um
19.30
Uhr.
Am
heutigen
Samstag
beginnt
die
Festsitzung
um
15
Uhr
im
Guttemplerhaus
Heinrichstraße
75a.
Gäste
sind
willkommen.
Mehr
Nachrichten
und
Hintergrundberichte
aus
Osnabrück
und
den
Stadtteilen
auf
noz.de/
os
Bildtexte:
Das
alte
Guttemplerhaus
in
der
Heinrichstraße
75
stand
von
1913
bis
1944.
Das
Foto
zeigt
ein
Ölgemälde,
das
ein
früheres
Gemeinschaftsmitglied
von
dem
Haus
gemalt
hat.
Der
Neubau
Heinrichstraße
75a
ist
heute
Ort
der
Festversammlung.
Klaus
Kramsch
leitet
die
Guttemplergemeinschaft
Osnabrück.
Fotos:
Archiv
Guttempler
Osnabrück,
Joachim
Dierks
Guttempler
Die
Guttempler
wurden
1851
in
den
USA
als
„
Order
of
Good
Templars″
gegründet,
um
die
Alkoholsucht
zu
bekämpfen.
Der
Name
nimmt
Bezug
auf
den
mittelalterlichen
Templerorden
und
grenzt
sich
gleichzeitig
durch
das
Beiwort
„
good″
(gut)
von
ihm
ab.
Die
Templer
(Tempelherren,
Tempelritter)
waren
ein
geistlicher
Ritterorden,
der
seine
Entstehung
den
christlichen
Kreuzzügen
verdankte.
Um
sich
für
alle
Religionen
der
Welt
zu
öffnen,
nutzt
der
internationale
Dachverband
„
International
Organization
of
Good
Templars″
heute
nur
noch
die
Abkürzung
„
IOGT″,
der
deutsche
Bundesverband
nennt
sich
weiterhin
„
Guttempler″.
Weltweit
sind
in
60
Ländern
IOGT-
Vereinigungen
aktiv.
Die
deutschen
Guttempler
sind
in
elf
Landesverbänden
organisiert
und
haben
etwa
9000
Mitglieder.
Autor:
Joachim Dierks