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1.
Erscheinungsdatum:
16.04.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Handy als Lebensretter
Zwischenüberschrift:
Universität Osnabrück entwickelt Smartphone-App für Hebammen in Papua-Neuguinea
Artikel:
Originaltext:
Werdende
Eltern
können
in
Deutschland
meist
wählen,
wo
sie
ihr
Kind
zur
Welt
bringen
wollen:
im
Krankenhaus,
im
Geburtshaus
oder
auch
im
eigenen
Zuhause.
Was
für
die
eigenen
Bedürfnisse
passend
ist,
können
Eltern
hierzulande
bei
Kreißsaalführungen,
Informationsabenden
und
Beratungsgesprächen
in
Erfahrung
bringen.
Nicht
so
in
Papua-
Neuguinea.
Hier
werden
die
meisten
Kinder
in
entlegenen
Dörfern,
ohne
ausgebildete
Ärzte
oder
Hebammen,
geboren.
Deshalb
hat
der
Inselstaat
im
Pazifik
eine
der
höchsten
Mütter-
und
Säuglingssterblichkeitsraten
der
Welt.
Pro
10
000
Geburten
sterben
21
Mütter,
außerdem
573
Kinder
innerhalb
der
ersten
fünf
Lebensjahre.
Zum
Vergleich:
In
Deutschland
sterben
bei
10
000
Geburten
statistisch
gesehen
0,
6
Mütter
und
37
Kinder
in
den
ersten
fünf
Jahren.
Um
die
Situation
von
Müttern
und
Kindern
zu
verbessern,
hat
die
Universität
Osnabrück
in
Zusammenarbeit
mit
der
Hebammen-
Schule
und
des
Centre
of
Social
and
Creative
Media
der
Universität
von
Goroka
in
Papua-
Neuguinea
die
„
Birthing″-
Applikation
für
Smartphones
entwickelt.
So
sollen
Hebammen
in
den
entlegenen
Dörfern
mit
Informationen
versorgt
werden.
Mangelhafte
Versorgung
Die
hohe
Mütter-
und
Kindersterblichkeitsrate
in
Papua-
Neuguinea
hat
viele
Gründe.
Die
wohl
wichtigste
Erklärung
ist
die
mangelhafte
medizinische
Versorgung:
Sie
wird
zu
etwa
83
Prozent
von
Freiwilligen,
sogenannten
Health
Community
Workern,
übernommen.
Auch
an
Hebammen
mangelt
es.
Nur
etwa
jede
zweite
Schwangere
erhält
bei
der
Geburt
Unterstützung
durch
geschultes
Personal.
Ein
weiteres
Problem
ist
die
kaum
vorhandene
Infrastruktur
in
dem
Inselstaat.
Viele
Regionen
sind
nur
mit
dem
Flugzeug
erreichbar.
Es
gibt
außerdem
häufig
keinen
Strom,
keine
Telefonverbindung
oder
fließendes
Wasser.
Auch
die
Kommunikation
unter
den
acht
Millionen
Einwohnern
Papua-
Neuguineas
ist
schwierig,
denn
in
dem
Land
werden
mehr
als
800
unterschiedliche
Sprachen
gesprochen.
Vor
vier
Jahren
hat
die
Weltgesundheitsorganisation
(WHO)
zusammen
mit
der
australischen
Entwicklungshilfe
eine
spezielle
Hebammen-
Ausbildung
an
vier
Universitäten
in
Papua-
Neuguinea
etabliert,
darunter
die
Universität
von
Goroka,
um
die
Mütter-
und
Kindersterblichkeitsrate
zu
senken.
Zurück
in
ihren
Dörfern,
sollen
die
ausgebildeten
Hebammen
ihr
Wissen
an
die
freiwilligen
Helfer
weitergeben.
Doch
auch
die
beste
Ausbildung
ist
ohne
Weiterbildung
und
Möglichkeiten
des
Austauschs
mit
Kollegen
nur
halb
so
viel
wert.
Denn
wenn
Erlerntes
eine
Zeit
lang
nicht
angewendet
wird,
gerät
es
schnell
in
Vergessenheit.
Wie
also
können
die
Hebammen
weiter
in
Kontakt
bleiben,
obwohl
es
in
den
Dörfern
keinen
Strom,
keinen
Telefonanschluss
und
oft
auch
keine
Straßen
gibt?
An
dieser
Stelle
kommt
die
Universität
Osnabrück
ins
Spiel.
„
Im
Fachgebiet
Informationsmanagement
und
Wirtschaftsinformatik
werden
normalerweise
Smartphone-
Apps
für
den
technischen
Kundendienst
entwickelt,
etwa
für
die
Wartung
von
Maschinen″,
sagt
Professor
Oliver
Thomas
von
der
Universität
Osnabrück.
Durch
seine
Schwester,
die
Kommunikationswissenschaftlerin
Verena
Thomas,
die
an
der
Universität
von
Goroka
das
Centre
of
Social
and
Creative
Media
(CSCM)
leitet,
entstand
bereits
vor
sechs
Jahren
der
Kontakt
zwischen
beiden
Universitäten
und
so
auch
die
Idee,
eine
App
zu
entwickeln,
mit
der
sich
die
Hebammen
nach
ihrer
Ausbildung
untereinander
austauschen
und
informieren
können.
Doch
was
bringt
eigentlich
eine
Smartphone-
App
in
einem
Land,
in
dem
weniger
als
vier
Prozent
der
ländlichen
Bevölkerung
Zugang
zu
Elektrizität
haben?
Erstaunlicherweise
sehr
viel,
denn
gerade
weil
es
häufig
keine
herkömmlichen
Telefonleitungen
gibt,
ist
das
mobile
Netz
in
Papua-
Neuguinea
sehr
gut
ausgebaut.
Weit
entlegene
Gebiete
sind
häufig
nur
durch
Handys
und
Smartphones
mit
der
Außenwelt
verbunden.
Bereits
2010
waren
etwa
75
Prozent
der
Bevölkerung
Papua-
Neuguineas
mit
einem
Mobiltelefon
ausgestattet.
Sechs
Jahre
später
dürfte
die
Zahl
deutlich
höher
sein,
zudem
sind
auch
Smartphones
immer
verbreiteter.
Das
Problem
der
mangelhaften
Stromversorgung
gleichen
die
Einwohner
beim
Aufladen
ihrer
Telefone
durch
Handladegeräte
aus,
die
durch
Kurbeln
oder
mit
Solar
betrieben
werden.
Die
App
selbst
ist
in
vier
Bereiche
gegliedert.
Im
Forum
sollen
alle
Nutzer
Texte
verfassen,
Fragen
stellen
und
antworten
können.
Die
Nachrichtenfunktion,
die
an
die
Bedienung
von
Whats
app
angelehnt
ist,
ermöglicht
den
Austausch
zwischen
zwei
Nutzern
der
App
oder
auch
einer
Gruppe
von
Hebammen.
Treten
bei
einer
Geburt
zum
Beispiel
Komplikationen
auf,
kann
die
Hebamme
über
die
App
Kolleginnen
oder
Ausbilderinnen
um
Rat
bitten.
Im
Bereich
News
kann
die
Universität
die
Hebammen
über
neue
Entwicklungen
informieren.
Diese
drei
Funktionen
sind
nur
mit
einer
aktiven
Internetverbindung
verfügbar.
Offline
funktioniert
aber
auch
der
vierte
Bereich
der
App:
das
Wiki.
Es
ist
vom
Aufbau
her
an
die
Wissensplattform
Wikipedia
angelegt.
Die
Hebammen
finden
hier
alle
wichtigen
Informationen.
Weil
es
in
den
entlegenen
Dörfern
oft
keine
stabile
Internetverbindung
gibt,
ist
das
Wiki
für
die
meisten
Hebammen
das
wichtigste
Element
der
App.
Besuch
vor
Ort
Um
die
Smartphone-
Applikation
auf
die
Bedürfnisse
der
Menschen
vor
Ort
anzupassen,
besuchten
Christina
Niemöller
und
Dirk
Metzger,
wissenschaftliche
Mitarbeiter
im
Fachgebiet
Informationsmanagement
und
Wirtschaftsinformatik
der
Uni
Osnabrück,
den
pazifischen
Inselstaat.
„
Für
den
Erfolg
einer
solchen
App
ist
es
wichtig,
die
Zielgruppe
in
die
Entwicklung
mit
einzubeziehen.
Gerade
als
außenstehender
Entwickler
aus
einem
Industrieland
ist
es
schwierig,
die
spezifischen
Gegebenheiten
vor
Ort
und
kulturelle
Einflüsse
nachzuempfinden.
Daher
sind
wir
selbst
nach
Papua-
Neuguinea
gereist″,
sagt
Christina
Niemöller.
Ihr
Kollege
Dirk
Metzger
fügt
hinzu:
„
Vor
Ort
konnten
wir
gezielt
ermitteln,
wie
verbreitet
Smartphones
in
Papua-
Neuguinea
sind,
wofür
die
Menschen
diese
bisher
nutzen
und
welche
Rahmenbedingungen
etwa
zur
Internetverbindung
wir
einbeziehen
müssen.″
Gefördert
wurde
die
Reise
durch
das
Bundesministerium
für
Forschung
und
Bildung.
Zurzeit
befindet
sich
die
App
im
sogenannten
Feldtest.
Das
bedeutet,
dass
sie
auf
den
Smartphones
von
etwa
100
Hebammen
installiert
und
die
nächsten
sechs
Monate
von
ihnen
genutzt
wird.
Im
Anschluss
an
die
Testphase
werden
Interviews
mit
den
Nutzern
geführt.
Die
Erkenntnisse
daraus
werden
für
die
Überarbeitung
genutzt,
bevor
sie
flächendeckend
eingesetzt
werden
soll.
Bildtext:
Obwohl
es
in
Papua-
Neuguinea
nicht
überall
Strom
gibt,
sind
Handys
weit
verbreitet,
wie
hier
bei
einem
Volksfest
zu
sehen
ist.
Die
meisten
Menschen
in
Papuar-
Neuguinea
leben
in
einfachen
Hütten
(oben)
.
In
der
Hebammenschule
in
Geroka
(unten
links)
wird
neues
Fachpersonal
ausgebildet,
dass
die
Smartphone-
App
testet.
Dort
gibt
es
auch
eine
Neugeborenen-
Station,
die
Vertreter
der
Uni
besucht
haben.
Foto:
Uni
Osnabrück
Autor:
Eva Voß