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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wie lebt es sich als Veganer?
Zwischenüberschrift:
Schüler des Carolinums verzichten für ein Projekt eine Woche lang auf Fleisch und tierische Produkte
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Vegan ist zwar noch nicht in aller Munde, aber doch in immer mehr Mündern. Wie das ist, testen seit vergangenem Donnerstag ein paar Schüler des Osnabrücker Carolinums.
Osnabrück. Eine Woche lange wollen Marlene Kuhn und rund zehn ihrer Mitschüler der zehnten Klasse vegan leben, also nicht nur auf den Verzehr von Fleisch und Fisch verzichten, sondern gänzlich ohne tierische Produkte auskommen auch Milchprodukte sind also zum Beispiel tabu.
Ihr Projekt ist Teil des Sozialen Seminars, eines Jugendprojekts der Diözese Osnabrück, das in Schulen Seminare für Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren veranstaltet. Wir brauchten ein neues Projekt und haben uns für vegane Ernährung entschieden″, sagt Marlene Kuhn. Ein Teilnehmer sei ohnehin bereits Veganer, zwei oder drei weitere essen vegetarisch. Für die anderen heißt es: Umstellung.
Und es ist schon eine große Umstellung″, sagt Marlene Kuhn. Gleich am Donnerstagmorgen habe sie Rührei gegessen und sich anschließend wie selbstverständlich ein Wurstbrot für die Schule geschmiert. Bis ihr der Fauxpas auffiel. Das Brot blieb zu Hause. Es ist gar nicht so einfach, auf alles sofort zu verzichten″, sagt die Schülerin.
In der Schule musste sie trotz des fehlenden Pausenbrotes aber nicht hungern: Äpfel und Gemüse schafften Abhilfe. Es gibt ja gute Alternativen, etwa Falafel und vegane Schnitzel″, sagt Kuhn. Auch ihre Eltern ziehen mit und verzichten eine Woche lang auf tierische Produkte.
Ihre Erfahrungen halten die Schüler in einem Blog fest. Dessen vielleicht nicht so ganz passender Name: www.WirLiebenFleisch.de. Jeder schreibt dort rein, was er erlebt hat″, erzählt Kuhn. Öffentlich erreichbar ist der Blog aber noch nicht. Am morgigen Donnerstag wollen die Schüler im Marcel-Callo-Haus neben dem Dom öffentlich und für jedermann kochen natürlich vegan.
Und nach der Woche? Marlene Kuhn glaubt nicht, dass sie dauerhaft auf tierische Produkte verzichten wird. Sorge bereite ihr etwa, ob sie noch genügend Eiweiß aufnehme. Aber funktionieren würde es wohl schon irgendwie″, sagt sie.
Vegan zu leben wird zwar immer leichter, da das Angebot in Restaurants und Supermärkten zunimmt. Doch Stolperfallen wie Gelatine in Fruchtgummis und Puddings lauern einige.
Auch in Osnabrück steigt das Angebot an vegetarischen und veganen Speisen stetig. Vegane Döner, Currywurst und Burger sind zwar noch die Ausnahme, doch einige Anbieter wie die Gaststätten Drehspieß, Herr von Butterkeks und Zauber von OS haben Veganer längst als Zielgruppe erkannt. Und auch das Studentenwerk bietet Veganern längst ein Angebot, für das die Tierschützer von Peta die Osnabrücker Mensa sogar ausgezeichnet haben. Und im Supermarkt gibt es ohnehin vegetarische Produkte sogar Hackbällchen und Aufstrich, der an Leberwurst erinnert.

Bildtext:

Mehrere Caro-Schüler, hier ein Teil der Gruppe, testen derzeit insgesamt eine Woche lang, wie es sich als Veganer lebt. Hintergrund ist ein Projekt der Diözese. Foto: Emily Enochs

Wer in seiner Ernährung auf tierische Bestandteile verzichten möchte, greift vorwiegend auf Salat und frisches Gemüse zurück. Foto: Archiv/ Stefanie Hiekmann
Autor:
Jörg Sanders


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