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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Plastiktüten kosten jetzt Geld
Zwischenüberschrift:
Ab heute 20 Cent pro Beutel bei L+T – Auch andere Händler erheben Gebühr
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Ab heute erhebt das Modehaus L+ T in Osnabrück eine Schutzgebühr von 20 Cent für die Ausgabe von Einkaufstüten aus Kunststoff. Auch andere Osnabrücker Unternehmen bieten Kunststoff tüten bereits nicht mehr kostenfrei an oder haben dieses vor.
Osnabrück. Wir haben lange überlegt, ob wir es machen oder nicht machen. Aber das ist die klare Linie unseres Hauses und sollte deshalb auch vertreten werden″, sagt L+ T-Geschäftsführer Thomas Ganter. Wir erklären den Kunden, warum das passiert″, sagt Bernhard Fischer, Marketingleiter bei L+ T. Flyer, Displays und Schaufenster sollen den Kunden die Hintergründe der Schutzgebühr erläutern. Für die Umsetzung zeigt sich Creative Director Nicole Werner verantwortlich.
Was beim Einkauf im Lebensmittelmarkt bereits seit vielen Jahren gang und gäbe ist, soll nun auch beim Shoppen von Kleidung und weiteren Gütern zum Standard werden. Die Kunden werden zukünftig ihre eigenen Taschen mitbringen, vermutet Ganter. Nicht nur bei L+ T, sondern in ganz Osnabrück, meint der Geschäftsführer. Es gehe darum, Verpackungsmüll nach unten zu drücken″ oder ganz zu vermeiden.
Das Modehaus befindet sich bereits in guter Gesellschaft: Unter anderem das Osnabrücker Kaufhaus Schäffer möchte helfen, den Pro-Kopf-Verbrauch von Kunststofftüten zu senken. Auf ihrem Facebook-Auftritt kündigt das Geschäft ebenfalls an, Mehrwegtaschen gegen Pfand anzubieten. In einer Übergangszeit werden Kunststofftüten für 20 Cent verkauft, dieser Erlös werde an das Mädchenhaus Osnabrück gespendet.
Auch in der Osnabrücker H& M-Filiale informieren derweil Aushänge, dass ab April Kunststofftüten für 15 Cent erhältlich sind. Wer bei der Weinhandlung Fohs in der Altstadt einkauft, zahlt seit einigen Wochen ebenfalls 20 Cent pro Tüte. Und die Osnabrücker Buchhandlung Wenner bietet eine limitierte Leinentasche mit dem Namen Osnabrücker Kulturbeutel″ an. 50 Cent des Verkaufspreises gehen an den Verein Exil Osnabrücker Zentrum für Flüchtlinge.
Gegen 20 Cent werden bei L+ T weiterhin die bekannten Kunststofftaschen ausgegeben. Ein Teil dieser Gebühr soll an Organisationen gespendet werden, sagt Fischer. An welche genau, stehe noch nicht fest. In etwa vier Wochen werden außerdem subventionierte, wiederverwendbare Filztaschen für rund fünf Euro sowie Baumwolltaschen für rund drei Euro verkauft werden, stellt Ganter in Aussicht.
Der Osnabrücker Handel folgt einem europaweiten Trend. Der Plastiktüte soll aus Umweltschutzgründen der Kampf angesagt werden. In einer geplanten freiwilligen Vereinbarung mit dem Bundesumweltministerium will sich der Handelsverband Deutschland (HDE) dazu verpflichten, zunächst 60 Prozent der Kunststofftüten kostenpflichtig zu machen. Bereits in zwei Jahren sollen dann mindestens 80 Prozent der im Handel ausgegebenen Tüten etwas kosten. Nach einer EU-Vorgabe müsste der Pro-Kopf-Verbrauch von Kunststofftüten bis 2015 auf 40 Tüten im Jahr sinken. In Deutschland liegt der Verbrauch aktuell bei 71. Bei einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes YouGov sprachen sich jüngst 80 Prozent der befragten Deutschen für eine Plastiktüten-Gebühr aus.

Bildtext:

Müll vermeiden und Kunden sensibilisieren möchten Geschäftsführer Thomas Ganter, Creative Director Nicole Werner und Marketingleiter Bernhard Fischer mit der Schutzgebühr von 20 Cent für Kunststofftaschen. Die ökologischen Hintergründe erklärt das Modehaus auch in seinem Schaufenstern.

Foto: David Hausfeld
Autor:
David Hausfeld


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