User Online: 1 | Timeout: 05:44Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Im Fledder soll neuer Möbelmarkt entstehen
Zwischenüberschrift:
8500 Quadratmeter Verkaufsfläche – Hinter den Plänen steht die Porta-Holding
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Im Fledder soll ein Möbelmarkt der in Deutschland bislang noch unbekannten Marke Asko entstehen. Schon vor 19 Jahren hat die Stadt die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine entsprechende Ansiedlung geschaffen. Aber erst jetzt wird das Vorhaben konkret.
Osnabrück. Auf dem Acker am Huxmühlenbach wurde noch im vergangenen Jahr Mais angebaut. Inzwischen stehen auf dem vorderen Teil zwei Zelte, die Aldi und dm als provisorische Verkaufsräume dienen, weil ihr Marktgebäude an der Hannoverschen Straße gerade umgebaut wird. Pläne für einen Möbelmarkt auf diesem Grundstück sind nicht neu. Bereits seit Oktober 1997 ist die Fläche im Bebauungsplan als Sondergebiet für den Möbeleinzelhandel″ reserviert.
Hinter dem Projekt steht die Holding, der auch Porta Möbel gehört. Die Niederlassung soll jedoch unter dem Namen Asko firmieren. Möbelmärkte dieser Marke gibt es bisher in Tschechien und der Slowakei. Bemerkenswert ist, dass die Investoren in Osnabrück das zulässige Bauvolumen bei Weitem nicht ausschöpfen wollen.
Vier Geschosse und eine maximale Verkaufsfläche von 30 000 Quadratmetern lässt der Bebauungsplan zu, wie Franz Schürings, der Leiter des Fachbereichs Städtebau, auf Anfrage bestätigte. Zum Vergleich: Ikea in Hellern verfügt über 28 000 Quadratmeter, Porta in Wallenhorst über 25 000 Quadratmeter. Nach Informationen unserer Zeitung will Porta aber nur zweigeschossig bauen, im Gespräch ist eine Verkaufsfläche von 8500 Quadratmeter. Im Gebäude sollen außerdem ein Fliesenmarkt und ein Café eingerichtet werden.
Baubeginn für das Einrichtungshaus soll offenbar Ende des Jahres sein. Fachbereichsleiter Franz Schürings wollte dazu keine Angaben machen. Bislang gebe es weder einen Bauantrag noch eine Bauvoranfrage, erklärte er gegenüber unserer Redaktion.
Für Möbelmärkte gelten in Osnabrück strengere Richtlinien als für andere gewerbliche Nutzungen. Seit Jahren richtet die Stadt ihre Bebauungspläne nach dem Märkte- und Zentrenkonzept aus, das auf eine geordnete Einzelhandelsentwicklung abzielt. Dabei geht es vor allem um den Schutz der innerstädtischen Geschäfte.
Überschneidungen mit sogenannten Randsortimenten, etwa Glas- und Porzellanwaren, Heimtextilien, Haushaltsdekorationen oder Geschenkartikeln, sind auch in einem Einrichtungshaus zu erwarten. Deshalb haben die Stadtplaner in einer Ergänzung zum Bebauungsplan Begrenzungen vorgeschrieben.
Durch das Grundstück, das bislang landwirtschaftlich genutzt wurde, verläuft die Grenze zwischen den Stadtteilen Fledder und Schölerberg. Markiert wird sie von einer lang gezogenen Hecke, die von der Hannoverschen Straße bis zur Meller Straße reicht. Sie müsste dem Möbelmarkt weichen. Eine Baumgruppe am östlichen Rand würde jedoch verschont sie gehört nicht mehr zur bebaubaren Fläche. Nach den Vorstellungen des Investors soll die Zufahrt am Huxmühlenbach entstehen genau dort, wo sich jetzt eine Bushaltestelle befindet.
Die Porta-Holding wollte sich zunächst noch nicht zu den Plänen für ein Asko-Möbelhaus in Osnabrück äußern.

Bildtext:

Zwischen der Hannoverschen Straße und der Meller Straße befindet sich die Fläche, auf der ein neues Einrichtungshaus entstehen soll.Foto: Stadt Osnabrück

Auf diesem Acker am Huxmühlenbach soll demnächst der neue Möbelmarkt errichtet werden. Zurzeit stehen dort Zelte, in denen Aldi und dm vorübergehend Waren verkaufen.

Foto: Michael Gründel

Kommentar:

Ein Gedankenspiel

Konkurrenz belebt das Geschäft. Viele Osnabrücker wird es freuen, wenn in Osnabrück ein neuer Möbelmarkt entsteht. Baurechtlich gesehen ist die Sache klar, denn die Stadt hat schon vor 19 Jahren die Weichen dafür gestellt. Dennoch muss die Frage erlaubt sein: Gibt es nicht bessere Standorte?

Der Acker mit der Grenzhecke am Huxmühlenbach ist kein schutzwürdiges Biotop, aber er ist das letzte Glied eines Grünen Fingers, der sich von der freien Landschaft über den Harderberg bis ins großflächig versiegelte Gewerbegebiet Fledder erstreckt. Wer über die Hannoversche Straße in die Stadt fährt, nimmt den grünen Farbtupfer wahr, bevor das Stadtbild ins Betongrau wechselt.

Genau ein Kilometer stadteinwärts führt der Weg an einer verlassenen Immobilie vorbei, deren Größe ziemlich exakt dem Raumprogramm entspricht, das die Investoren des Möbelmarkts anpeilen. Es ist der ehemalige Baumarkt Praktiker, der vor drei Jahren in die Insolvenz gezogen wurde. Bisher hat sich kein Nutzer für das leer stehende Gebäude gefunden. Und wenn das so bleibt, werden auf dem Dach der zweistöckigen Halle wohl bald Moos und Birken wachsen.

Investoren sind in Osnabrück willkommen, da wird die Stadt keinen Möbelhändler in einen herrenlosen Baumarkt zwingen. Unserem Gedankenspiel stehen Eigentums- und Baurechtshindernisse entgegen. Selbst wenn alle Beteiligten den guten Willen hätten, würde sich der Baubeginn wahrscheinlich erheblich verzögern. Das ist schade, aber das sind nun mal die Realitäten.
Autor:
R. Lahmann-Lammert


Anfang der Liste Ende der Liste