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1.
Erscheinungsdatum:
06.04.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Erlöserkirche vor 50 Jahren geweiht
Zwischenüberschrift:
Heute rum-orthodoxe Gemeinde
Artikel:
Originaltext:
Vor
50
Jahren
wurde
die
Erlöserkirche
als
seinerzeit
fünftes
Gotteshaus
der
evangelisch-
reformierten
Gemeinde
Osnabrücks
geweiht.
Vor
acht
Jahren
verordnete
sich
die
Gemeinde
einen
Sparkurs.
In
dessen
Folge
ging
das
Haus
an
eine
christlich-
orthodoxe
Glaubensgemeinschaft
über.
Osnabrück.
Insofern
fand
das
50.
Jubiläum
der
Kirchweihe
am
27.
März
1966
auch
in
aller
Stille
statt.
Als
„
Geburtstagskind″
könnte
sich
nur
noch
das
Gebäude
feiern
lassen,
nicht
aber
die
Institution
Erlöserkirche.
Den
Zeitentwicklungen
gehorchend,
trennte
sich
die
reformierte
Gemeinde
Ende
2007
in
einem
radikalen
Schnitt
von
drei
ihrer
fünf
Gotteshäuser.
Erhalten
blieben
die
Bergkirche
am
Westerberg
als
„
Mutterkirche″
der
6000
reformierten
Protestanten
in
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
–
sie
war
1893
der
erste
protestantische
Kirchenneubau
in
Osnabrück
seit
der
Reformation
–
und
die
Friedenskirche
von
1926
an
der
Klöntrupstraße,
die
im
Zuge
der
Umstrukturierung
ihre
neue
Bestimmung
als
Jugendkirche
erhielt.
Die
drei
Neubaukirchen
der
Nachkriegszeit,
die
der
Versorgung
in
zentrumsferneren
Stadtteilen
dienten,
wurden
hingegen
entwidmet:
Die
Atterkirche
an
der
Karl-
Barth-
Straße
(jetzt
kommunales
Begegnungszentrum)
,
die
Gnadenkirche
an
der
Rappstraße
(abgerissen
und
jetzt
Standort
einer
Kita)
und
eben
die
Erlöserkirche.
Bei
der
Grundsteinlegung
am
4.
Advent
1964
aber
herrschte
allgemeine
Aufbruchstimmung.
Kirchenpräsident
Wilhelm
Buitkamp
sprach
von
„
innerer
Berechtigung
und
äußerem
Mut″,
die
der
Herrgott
der
Gemeinde
verliehen
habe,
und
den
Wunsch
der
Gemeindeglieder
nach
einem
eigenen
Gotteshaus
im
Nordosten
der
Stadt
nun
bald
erfüllen
würde.
Zum
Richtfest
am
18.
Juni
1965
zeichneten
sich
die
Umrisse
des
kleinen,
aber
feinen
Kirchenensembles
bereits
deutlich
entlang
der
Sparren
der
Dachstühle
ab.
Mit
einer
Strophe
von
„
Nun
danket
alle
Gott″
und
einem
kurzen
Gebet
rundete
Pastor
Buitkamp
die
Richtfeier
am
Fuße
des
noch
ungedeckten
Kirchturms
ab
und
bat
die
Gäste
anschließend
zum
Richtschmaus
in
die
Gaststätte
Sonnenhügel.
Bei
der
Weihe
am
27.
März
1966,
die
Landessuperintendent
Dr.
Gerhard
Nordholt
aus
Leer
vornahm,
konnte
sich
die
Öffentlichkeit
von
der
würdevollen
Zweckmäßigkeit
der
Kirche
überzeugen.
Architekt
Werner
Neuland
hatte
den
Kirchenraum
auf
einem
achteckigen
Grundriss
entworfen.
Das
Oktogon
dient
nicht
nur
als
sakraler
Raum,
sondern
steht
für
vielerlei
Arten
von
Veranstaltungen
offen,
sodass
ein
gesonderter
Gemeindesaal
entbehrlich
wurde.
Von
dem
30
Meter
hohen
Pyramidenturm
auf
quadratischem
Grundriss
führt
ein
bunt
verglaster
Verbindungsgang
zum
Kirchenraum.
Er
übernimmt
die
Funktion
eines
Windfangs.
Im
Erdgeschoss
des
Turms
ist
der
Konfirmandenraum
untergebracht.
Der
Kirchraum
selbst
ist
mit
rotem
Zedernholz
ausgekleidet.
„
Die
gut
aufeinander
abgestimmten
Materialien
und
Farbtöne
rufen
einen
einheitlichen,
warmen
Eindruck
hervor″,
schrieb
damals
das
„
Osnabrücker
Tageblatt″.
Erster
Gemeindepfarrer
war
Superintendent
Hans-
Gerhard
Schmidt,
ihm
folgten
Hartmut
Graeber,
Dr.
Eberhard
Güting
und
Günter
Baum.
Letzterer
übernahm
die
traurige
Aufgabe,
am
27.
Januar
2008
die
Erlöserkirche
zu
entwidmen
und
als
Gemeindekirche
zu
schließen.
Die
Evangelischen
Stiftungen
übernahmen
die
Liegenschaft.
Sie
standen
nun
vor
der
Aufgabe,
eine
möglichst
mit
der
Würde
eines
ehemaligen
Gotteshauses
vereinbare
neue
Nutzung
zu
finden.
Als
Mietinteressent
trat
damals
„
Die
Christengemeinschaft
–
Bewegung
für
religiöse
Erneuerung″
auf.
Die
freikirchliche
Gemeinschaft
ist
in
ihren
Lehrmeinungen
von
der
Anthroposophie
Rudolf
Steiners
beeinflusst.
Sie
versammelt
sich
seit
1984
in
der
Johanniskapelle
auf
dem
Johannisfriedhof,
ist
aber
schon
länger
auf
der
Suche
nach
einer
Alternative.
Deren
Bewerbung
stieß
allerdings
auf
den
Widerspruch
der
Arbeitsgemeinschaft
christlicher
Kirchen
Osnabrück
(Ackos)
,
deren
Vorsitzender
Pastor
Günter
Baum
ist.
Die
Christengemeinschaft
sei
eine
Gruppierung,
die
mit
dem
biblisch
bezeugten
Evangelium
unvereinbare
Lehren
vertrete,
hieß
es.
Und
diese
Lehren
sollten
auch
in
einem
ehemals
evangelisch-
reformierten
Gotteshaus
nicht
verbreitet
werden.
Baum
sagt
heute
über
die
Freikirche:
„
Das
sind
alles
sympathische
Leute,
aber
es
gab
die
EKD-
Empfehlung,
entwidmete
Kirchen
möglichst
nur
an
Glaubensgemeinschaften
abzutreten,
die
Mitglied
in
der
Arbeitsgemeinschaft
christlicher
Kirchen
sind.
An
diese
Empfehlung
haben
wir
uns
gehalten.″
Sie
wurde
mit
Leben
erfüllt,
als
Anfang
2009
ein
Mitvertrag
mit
der
rum-
orthodoxen
Kirchengemeinde
„
Heilige
Mutter
Gottes
Maria″
zustande
kam
–
Ackos-
Mitglied
und
seit
1995
in
Osnabrück
heimisch.
Gemeindeglieder
sind
rund
120
Familien,
die
ihre
Wurzeln
in
der
Türkei,
Syrien,
Libanon,
Palästina
und
Griechenland
haben.
Liturgiesprache
ist
Arabisch.
So
kam
es
dazu,
dass
in
der
ehemals
eher
schmucklos-
bilderfeindlichen
reformierten
Kirche
nun
eine
Ikonenwand
mit
einer
Fülle
golden-
prachtvoller
bildlicher
Darstellungen
prangt.
Eine
neue
Aufgabe
haben
die
rum-
Orthodoxen
in
allerletzter
Zeit
angenommen,
indem
sie
syrischen
Flüchtlingen
eine
sprachkundige
Heimstatt
bieten.
Bildtext:
Seit
2009
beherbergt
die
ehemalige
evangelisch-
reformierte
Erlöserkirche
die
rum-
orthodoxe
Gemeinde
„
Heilige
Mutter
Gottes
Maria″.
Foto:
Jörn
Martens
Richtfest
im
Regen:
Am
18.
Juni
1965
ließen
die
gezimmerten
Dachstühle
bereits
die
Konturen
des
achteckigen
Kirchraums
(links)
sowie
des
Glockenturms
der
Erlöserkirche
an
der
Lerchenstraße
erkennen.
Fotos:
Archiv/
Kurt
Löckmann
Autor:
Joachim Dierks