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1.
Erscheinungsdatum:
13.04.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schwere Geburt, gutes Ergebnis
Zwischenüberschrift:
Aus dem wenig attraktiven „Hinterhof der Großen Straße″ wurde die Kamp-Promenade
Artikel:
Originaltext:
Parkplätze
auf
abgeräumten
Trümmergrundstücken
gehörten
auch
noch
50
Jahre
nach
dem
Ende
des
Bombenkriegs
zum
vertrauten
Anblick
von
Innenstadtquartieren.
Die
Fläche
zwischen
Kamp
und
Großer
Hamkenstraße
erhielt
erst
2004
in
Gestalt
der
Kamp-
Promenade
ein
neues
Gesicht.
Osnabrück.
Noch
1989
war
die
Parkfläche
aus
Mitteln
des
Städtebau-
Förderungsprogramms
aufgehübscht
worden.
Vorher:
Flicken-
Asphalt,
krumme
Begrenzungspfähle,
rostige
Ketten.
Danach:
Ansprechendes
Kleinpflaster,
gerade
weiße
Striche
zur
Abgrenzung
der
116
Parkbuchten,
Pflanzbeete
dazwischen,
vier
Platanen,
29
Linden
und
Hainbuchen.
Die
Hinterhof-
Atmosphäre
war
beim
Blick
auf
die
wenig
erhebenden
Haus-
Rückseiten
der
Großen
Straße
damit
allerdings
nicht
beseitigt.
Aufenthaltsqualität?
Fehlanzeige.
Wesentliche
Funktion
der
Großen
Hamkenstraße
war
es,
eine
Anlieferungs-
und
Entsorgungsgasse
für
die
Geschäfts-
und
Bürohäuser
des
Fußgängerbereichs
Große
Straße
abzugeben.
Das
Parkdeck
hinter
dem
Gebäude
des
Deutschen
Rings,
ein
hässlicher
Betonklotz
aus
den
1960er-
Jahren,
verhinderte
eine
„
vernünftige
Raumkante″,
wie
die
Stadtplaner
sagten
–
es
lag
allen
Bemühungen
um
eine
optische
Aufwertung
der
Randbebauung
im
Wege.
Im
Mai
1989
fiel
das
letzte
Haus
auf
der
Westseite
der
Großen
Hamkenstraße,
das
bis
zuletzt
ein
Blumengeschäft
beherbergt
hatte.
Die
Fläche
wurde
fürs
Erste
dem
Parkplatz
zugeschlagen.
Im
Rathaus
herrschte
jedoch
Einigkeit
darüber,
dass
ein
Parkplatz
auf
diesem
„
Filetstück″
im
Zentrum
nur
eine
Zwischenlösung
sein
könne.
1991
tauchten
Pläne
für
ein
„
Kulturelles
Zentrum
Alte
Münze″
auf.
In
Nachbarschaft
der
bereits
fertiggestellten
Universitätsbibliothek
sollten
die
Stadtbibliothek
und
die
Volkshochschule
ein
neues
Zuhause
bekommen.
Dass
man
dafür
500
000
DM
an
kassierten
Zuschüssen
für
die
Sanierung
des
Parkplatzes
hätte
an
Land
und
Bund
zurückzahlen
müssen,
erschien
noch
als
die
geringste
Hürde.
Insgesamt
gerieten
die
Kostenanschläge
aber
so
hoch,
dass
die
Stadt
das
Investitionsprogramm
angesichts
der
Haushaltslage
rasch
zu
den
Akten
legen
musste.
1997
brachte
die
CDU-
Stadtratsfraktion
eine
Neugestaltung
des
„
Bereichs
am
Kamp″
mit
einem
Einkaufszentrum
auf
die
Tagesordnung.
Ihr
schwebte
eine
„
Fortführung
der
Passagen
aus
der
Großen
Straße″
vor,
die
mit
einem
gläsernen
Witterungsschutz
überdacht
werden
sollten.
Eine
Tiefgarage
sollte
Ersatz
schaffen
für
die
entfallenden
ebenerdigen
Parkflächen.
Oberbürgermeister
Hans-
Jürgen
Fip
gehörte
zu
den
Befürwortern
der
ersten
Stunde.
Seine
SPD
war
ebenfalls
nicht
abgeneigt,
wollte
aber
zunächst
geprüft
haben,
ob
sich
der
Bereich
als
neuer
zentraler
Busbahnhof
eigne.
In
die
gleiche
Kerbe
schlug
der
Osnabrücker
Immobilienkaufmann
Theodor
Bergmann,
der
als
Nebeneffekt
große
Entwicklungsmöglichkeiten
für
einen
Neumarkt
ohne
Busbahnhof
entdeckte.
Von
einem
Einkaufszentrum
an
dieser
Stelle
hielt
er
hingegen
nicht
so
viel:
Man
dürfe
die
Entwicklung
der
Einzelhandelsflächen
nicht
isoliert
betrachten,
sondern
müsse
den
Neumarkt
einbeziehen.
Sonst
drohe
die
Johannisstraße
völlig
abgehängt
zu
werden.
Für
Stadtbaurat
Jörg
Ellinghaus
war
klar:
„
Die
Lage
ist
für
einen
Busbahnhof
viel
zu
schade.″
Auch
die
Stadtwerke
schüttelten
den
Kopf,
die
Verkehrsführung
sei
nicht
darstellbar.
So
wurde
die
Busbahnhof-
Alternative
verworfen,
ebenso
ein
ins
Gespräch
gebrachter
großer
Kino
komplex.
Am
Ende
waren
alle
politischen
Kräfte
wie
auch
IHK
und
Einzelhandelsverband
für
ein
Einkaufszentrum.
Allerdings
unter
zahlreichen
Nebenbedingungen:
15
Millionen
DM
seien
für
das
städtische
Grundstück
hinzulegen,
Erweiterungsflächen
für
die
Uni-
Bibliothek
zu
integrieren,
das
Altlasten-
Risiko
zu
übernehmen
und
ein
enger
Bauzeitenplan
trotz
Vorrangs
für
archäologische
Untersuchungen
zu
garantieren.
Die
Auflagen
erwiesen
sich
als
überspitzt:
Von
15
Investoren,
die
die
Ausschreibungsunterlagen
abgerufen
hatten,
stieg
einer
nach
dem
anderen
aus,
beim
Submissionstermin
im
Mai
1998
lag
kein
einziges
unterschriebenes
Angebot
vor.
Es
gingen
vier
weitere
Jahre
ins
Land,
in
denen
um
die
Anzahl
der
Tiefgaragenplätze
gerungen
wurde,
um
eine
dritte
Geschossebene
mit
Verkaufsflächen,
um
den
Abriss
des
Parkdecks,
um
den
Durchstich
zur
Großen
Straße,
um
eine
breitere
„
Einflugschneise″
vom
Jürgensort,
um
Fassadendetails.
Im
Juni
2002
war
schließlich
der
Vertrag
mit
der
niederländischen
Multi
Development
Corporation
(MDC)
unter
Dach
und
Fach,
deren
Plan
11
000
Quadratmeter
für
Einzelhandel
und
Gastronomie
sowie
2000
Quadratmeter
Büroflächen
bei
einer
Bausumme
von
60
Millionen
Euro
vorsah.
Bei
der
Einweihung
im
September
2004
gab
es
viel
Lob
für
die
ansprechende
Architektur.
Im
Mai
2005
zeichnete
eine
internationale
Organisation
die
Kamp-
Promenade
in
der
Kategorie
„
Kleine
Center″
als
„
bestes
europäisches
Einkaufszentrum″
aus.
Bildtext:
Seit
zwölf
Jahren
ist
Osnabrück
mit
der
Kamp-
Promenade
um
ein
Einkaufszentrum
reicher.
Foto:
Joachim
Dierks
Das
Eiscafé
Toscani
an
der
Großen
Hamkenstraße
war
1966
ein
beliebter
Schülertreff,
wozu
auch
der
benachbarte
Flipper-
Salon
„
Trix″
und
eine
Pommes-
Bude
beitrugen.
Wer
eine
Velosolex
(Bildmitte)
besaß,
hatte
leichtes
Glück
bei
den
Frauen.
Dieser
Toscani-
Altbau
wurde
1984
durch
einen
Holz-
Pavillon
ersetzt,
der
wegen
seiner
Ähnlichkeit
mit
der
Disco
auch
als
„
Mini-
Hyde-
Park″
bezeichnet
wurde.
Foto:
J.
Dierks
Der
Parkplatz
zwischen
Kamp
und
großer
Hamkenstraße
war
über
Jahrzenhnte
ein
städtebaulicher
Schandfleck.
Unser
Leser
Joachim
Behrens
hielt
im
Februar
1988
diesen
Zustand
fotografisch
fest,
nachdem
der
Neubau
der
Uni-
Bibliothek
(am
rechten
Bildrand)
fertiggestellt,
der
Parkplatz
aber
noch
nicht
saniert
war.
Das
geschah
im
Folgejahr.
Bis
September
2002
betrieb
die
OPG
den
Parkplatz
weiter,
dann
wurde
er
für
den
Bau
der
Kamp-
Promenade
aufgegeben.
Autor:
Joachim Dierks