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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
95 Prozent weniger Flüchtlinge in Hesepe
Zwischenüberschrift:
Deutlicher Rückgang in der Region – Nur ein Drittel der prognostizierten Asylbewerber in Osnabrück
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Die Zahl der Flüchtlinge in Bramsche-Hesepe ist gegenüber September 2015 um rund 95 Prozent gesunken. Im Kreis Osnabrück kamen im ersten Quartal 2016 nur etwa die Hälfte und in der Stadt Osnabrück nur ein Drittel der Asylbewerber an, die noch im Dezember prognostiziert wurden.
Osnabrück. Aktuell leben nach Angaben des Leiters Klaus Dierker nur noch 235 Flüchtlinge in der Heseper Aufnahmebehörde. Im September 2015 lebten dort in der Spitze noch mindestens 4500 Asylbewerber. Dierker erklärt auf Anfrage unserer Redaktion: Anfang 2016 sah die Prognose noch völlig anders aus.″ Eine Einigung auf EU-Ebene sei zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar gewesen.
Hauptgrund für die deutlich geringeren Flüchtlingszahlen in der Region ist die Schließung der Balkanroute. Über diese waren im vergangenen Jahr von Griechenland Hunderttausende nach Deutschland gekommen. Zudem greift der Flüchtlingspakt der EU mit der Türkei. Demnach sollen alle sei dem 20. März illegal in Griechenland eingetroffenen Migranten in die Türkei zurückgeschickt werden. Die EU nimmt für jeden aus Griechenland abgeschobenen Syrer einen syrischen Bürgerkriegsflüchtling direkt aus der Türkei auf.
Da ein Ende des kriegerischen Konfliktes etwa in Syrien noch nicht absehbar sei, plant Dierker trotz der unerwartet geringen Flüchtlingszahlen im ersten Quartal weiterhin mit Flüchtlingszahlen wie im vergangenen Jahr.
Dierker betont: Wir können nicht abschätzen, wie sich die Flüchtlingszahlen entwickeln. Deshalb bleiben vorerst alle bestehenden Erstaufnahmeeinrichtungen erhalten.″ Seitens des Innenministeriums werde fortlaufend geprüft, ob und wann die Notwendigkeit besteht, einzelne Einrichtungen zu schließen. Er verweist darauf, dass aufgrund des Rückgangs der Flüchtlingszahlen bereits zum 31. März die Unterkünfte in kommunaler Amtshilfe geschlossen wurden. Das Land sei aber bestrebt, weiter Kapazitäten vorzuhalten, um auf einen möglichen Anstieg der Flüchtlingszahlen reagieren zu können.
In der Erstaufnahmeeinrichtung Osnabrück befinden sich nach Angaben der Pressesprecherin der Landesaufnahmebehörden, Hannah Buschmann, aktuell 100 Flüchtlinge. Die Einrichtung am Natruper Holz ist eigentlich für etwa 600 Schutzsuchende ausgelegt.
Flexibles Konzept geplant
Buschmann sieht es als gute Nachricht, dass die Auslastung in Osnabrück und Hesepe zurzeit so gering ist. In Hesepe haben wir Zeit, um Gebäude und Liegenschaften zu renovieren. Zwei der großen winterfesten Zelte stehen zwar noch, müssen aber nicht mehr genutzt werden.″ Laut Buschmann wäre es jetzt fahrlässig, Flüchtlingsunterkünfte zu schließen.
Der Sprecher des niedersächsischen Innenministeriums, Matthias Eichler, fügt hinzu: Wir erarbeiten gerade ein Konzept, wie wir uns künftig flexibel auf die Flüchtlingsunterbringung einstellen können.″ So solle ein Teil der Unterkünfte schlafend gestellt″ werden. Details würden spätestens bis Juli bekannt gegeben.
Nach der Verteilquote von Anfang Dezember 2015 hätte die Stadt Osnabrück bis Ende März 1007 Personen aufnehmen müssen. Laut Sprecher Sven Jürgensen hat die Friedensstadt im ersten Quartal aber nur 368 Flüchtlinge aufgenommen. Wegen der bundesweit geringeren Flüchtlingszahlen prognostiziert das Land nun, dass Osnabrück die noch ausstehenden zwei Drittel der vorgesehenen Quote voraussichtlich bis Ende Juli zugewiesen werden. Wöchentlich werden Osnabrück Jürgensen zufolge 20 bis 25 Flüchtlinge zugewiesen.
Auf den Landkreis sollten nach den im Dezember prognostizierten Zahlen 2043 Flüchtlinge bis Ende März verteilt werden. Davon wurden bis Ende März aber nur rund 1200 Schutzsuchende zugewiesen. Melle etwa hätte bis Ende März laut Quote 338 Asylbewerber aufnehmen sollen, zugewiesen wurden aber nur 142, sodass bis Juli noch 196 weitere Schutzsuchende nach Melle kommen sollen. Auch Georgsmarienhütte hat von 236 prognostizierten Asylbewerbern bisher erst 89 aufgenommen. Hagen, Bohmte und die Samtgemeinde Fürstenau sind die Ausnahmen im Kreis. Hagen wurden mit 70 Asylbewerbern genauso viele zugewiesen wie prognostiziert, Bohmte hat mit 82 sogar vier mehr und die Samtgemeinde Fürstenau sogar sieben mehr bekommen als zunächst bis März berechnet.

Bildtext:

Die Zelte in Hesepe sind verwaist. Die aktuell 235 Asylbewerber können in festen Unterkünften wohnen, weil deutlich weniger Flüchtlinge in unserer Region ankommen. Archivfoto: DPA
Autor:
Jean-Charles Fays


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