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1.
Erscheinungsdatum:
06.04.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ist die Sperrung rechtlich sauber?
Neumarkt wird Fußgängerzone
Zwischenüberschrift:
CDU nährt Zweifel an Beschluss zur Teilentwidmung des Neumarktes
Hitzige Debatte, große Mehrheit: Osnabrücker Rat für Autofreiheit
Artikel:
Originaltext:
Hält
der
Beschluss,
den
Neumarkt
zur
Fußgängerzone
zu
erklären,
einer
rechtlichen
Prüfung
Stand?
Die
CDU
zweifelt
an
der
Rechtmäßigkeit,
aber
die
Ratsmehrheit
lässt
sich
davon
nicht
beirren.
Osnabrück.
Es
ging
gleich
munter
los
in
der
gestrigen
Ratsdebatte
über
die
Sperrung
des
Neumarktes.
Bevor
ein
Wort
zur
Sache
gesagt
werden
konnte,
versuchte
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde,
den
Punkt
Neumarkt
aus
formalen
und
inhaltlichen
Gründen
von
der
Tagesordnung
zu
kippen.
Der
Titel
des
Antrages
sei
irreführend,
sagte
Brickwedde.
Die
Ratsmitglieder
hätten
außerdem
nicht
ausreichend
Gelegenheit
gehabt,
sich
mit
dem
Antrag
zu
befassen.
Die
Vorlage
sei
zu
spät
vorgelegt
worden.
Eine
vertiefende
Rechtsprüfung
durch
einen
Fachanwalt
sei
nicht
mehr
möglich
gewesen.
Ein
erste
Prüfung
habe
ergeben,
so
Brickwedde
weiter,
dass
ein
Beschluss
zur
Entwidmung
nicht
dem
Flächennutzungsplan
widersprechen
dürfe.
Eine
rechtssichere
Änderung
der
Widmung
des
Neumarktes
ist
ohne
Änderung
des
Flächennutzungsplans
nicht
möglich,
weil
der
Neue
Graben
als
Hauptverkehrsstraße
eingetragen
ist.
Brickwedde
forderte
eine
Stellungnahme
des
Rechtsamtes
ein.
Die
Mehrheit
lehnte
Brickweddes
Antrag
auf
Nichtbefassung
ab.
Es
sei
„
geradezu
abenteuerlich″,
unter
dem
Titel
(„
Neumarkt
–
Änderung
der
Verkehrsbeziehungen)
etwas
anderes
verstehen,
konterte
Frank
Henning.
Schon
in
den
ersten
Minuten
eskalierte
die
Diskussion
und
gipfelte
in
gegenseitige
Vorwürfe,
die
Unwahrheit
zu
sagen.
Die
Rechtslage
ist
knifflig.
Das
Rechtsamt
hat
Zweifel
an
der
Rechtmäßigkeit
eines
Entwidmungsbeschlusses,
wie
Stadtbaurat
Frank
Otte
als
Vertreter
des
erkrankten
Oberbürgermeisters
vortrug.
Das
Rechtsamt
hält
eine
Bebauungsplanänderung
für
erforderlich
und
gibt
dar
über
hinaus
zu
bedenken:
Die
Unterbrechung
einer
Hauptverkehrsachse
sollte
nicht
in
einer
„
strittigen
Schnellentscheidung″
herbeigeführt
werden.
Außerdem
liege
ein
Teil
der
Einspruchsfrist
in
den
Sommerferien.
In
der
Sache
brachte
die
Debatte
nichts
Neues.
Frank
Henning
(SPD)
nannte
wirtschaftspolitische,
städtebauliche
und
gesundheitliche
Gründe
für
eine
Umwidmung
des
Neumarktes
zur
Fußgängerzone.
Mit
dem
Bau
des
Einkaufszentrum
werde
der
Neumarkt
ein
Handelsschwerpunkt.
Die
Anbindung
an
die
Fußgängerzone
sei
wichtig,
auch
um
das
Center
nicht
zum
„
Solitär″
zu
machen.
65
Prozent
des
Verkehrs,
der
früher
auf
einer
vierspurigen
„
Autobahn″
über
den
Platz
rauschte,
sei
Durchgangsverkehr,
betonte
Henning.
Die
baustellenbedingte
Sperrung
habe
gezeigt,
dass
die
Stickstoffdioxidbelastung
erheblich
gesenkt
werden
könne.
Fritz
Brickwedde
(CDU)
zog
erneut
in
Zweifel,
dass
der
Platz
bei
über
2000
Busbewegungen
täglich
eine
Aufenthaltsqualität
schaffen
könne.
„
Dass
das
nicht
geht,
sieht
man
in
der
Johannisstraße.″
Um
das
Schadstoffziel
zu
erreiche,
sei
eine
Sperrung
des
Neumarktes
nicht
nötig.
Die
Aufrüstung
der
Busse
würde
reichen.
Brickwedde
verwies
auf
die
Mehrbelastung
der
Wall-
Anwohner,
auf
Umwege,
die
zusätzliche
Schadstoffe
erzeugten.
„
Wir
dürfen
unter
keinen
Umständen
unsere
Stellung
als
Oberzentrum
gefährden,
indem
wir
immer
mehr
zur
Staustadt
Osnabrück
werden″,
warnte
der
CDU-
Chef
-
unter
dem
Gejohle
der
Gegenseite.
Brickwedde
hatte
Mühe,
sich
gegen
die
Geräuschkulisse
durchzusetzen.
Die
Stimmung:
aufgeladen,
gereizt.
Bildtext:
Ein
Witzbold
wünscht
sich
was:
An
der
provisorischen
Fußgängerampel
hängt
dieses
halbprofesionelle
Schild.
Eine
Grünfläche
wird
es
auf
dem
Neumarkt
nicht
geben,
aber
eine
Fußgängerzone.
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar:
Große
Unsicherheit
Warum
jetzt?
Warum
stellt
der
Rat
eine
so
wichtige
Weichenstellung
wie
die
zum
Neumarkt
nicht
bis
nach
der
Kommunalwahl
zurück?
Eine
Antwort
scheint
naheliegend:
Weil
die
Regenbogenkoalition
fürchtet,
in
der
kommenden
Periode
keine
Mehrheit
für
die
Sperrung
mehr
zusammenzubekommen.
Aber
das
ist
nicht
allein
der
Grund.
Das
bunte
Bündnis
von
SPD,
Grünen,
FDP,
UWG,
Piraten
und
Linken
will
damit
auch
Entschlossenheit
demonstrieren,
einen
als
richtig
erkannten
Weg
konsequent
zu
Ende
zu
gehen.
Rückgrat
zeigen,
heißt
das
Motto.
Der
Kritik
nicht
nur
ein
Versprechen,
sondern
eine
Tat
entgegensetzen.
Der
Vorteil
für
Rot-
Grün
und
die
Bündnispartner
ist,
dass
sie
mit
einer
klaren
Aussage
in
den
Wahlkampf
ziehen
können:
Wir
versprechen
nicht
den
autofreien
Neumarkt,
wir
haben
ihn
schon
geschaffen.
Die
Wähler
haben
damit
Klarheit,
und
die
Opposition
kann
sich
entsprechend
positionieren.
Mag
sein,
dass
das
bunte
Bündnis
nach
der
Wahl
in
der
Minderheit
ist.
Doch
damit
ist
nicht
gesagt,
dass
sich
zugleich
eine
Mehrheit
für
eine
Öffnung
des
Neumarktes
findet.
Denn
die
Unsicherheiten
sind
groß:
Wie
schneiden
AfD
und
BOB
ab?
Wem
nehmen
sie
Wähler
weg?
Findet
die
FDP
zu
alter
Stärke
zurück?
Und
mit
dem
Grad
der
Aufsplitterung
des
Rates
wächst
die
Schwierigkeit,
eine
gemeinsame
Linie
zu
finden.
So
könnte
der
aktuelle
Neumarkt-
Beschluss
doch
über
die
Wahl
hinaus
Bestand
haben.
Nach
über
anderthalbstündiger
harter
Debatte
hat
der
Osnabrücker
Rat
am
Dienstagabend
den
Neumarkt
zur
Fußgängerzone
erklärt.
Ob
der
Beschluss
rechtlich
Bestand
hat,
ist
unklar.
Osnabrück.
Mit
großer
Mehrheit
stimmte
der
Rat
für
eine
Teilentwidmung
des
Neumarktes.
Das
heißt:
Der
Bereich
zwischen
Kollegienwall
und
Lyrastraße
wird
zur
Fußgängerzone
erklärt,
die
nur
von
Bussen
und
dem
Anlieferverkehr
befahren
werden
darf.
Ab
wann
die
Autofreiheit
gilt,
ist
noch
unklar.
Es
folgt
jetzt
eine
dreimonatige
öffentliche
Auslegung,
während
der
jeder
Anregungen
und
Bedenken
äußern
kann.
Die
CDU-
Fraktion,
die
gegen
die
Sperrung
stimmte,
stellte
die
Rechtmäßigkeit
des
Beschlusses
in
Frage.
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
verwies
auf
eine
Stellungnahme
des
Rechtsamtes,
wonach
eine
Teilentwidmung
nur
mit
Änderung
des
Flächennutzungsplanes
möglich
sein.
Die
emotionsgeladene
Debatte,
in
der
sich
ein
Drittel
der
50
Ratsmitglieder
zu
Wort
meldeten,
streifte
alle
Konfliktfelder
der
Verkehrspolitik
in
den
zurückliegenden
Jahrzehnten:
den
Niedergang
der
Johannisstraße
und
des
Tunnels,
die
Belastung
des
Walls,
die
Westumgehung,
die
A33
Nord,
den
Einzelhandel,
das
Kaffeetrinken
neben
rollenden
Bussen.
Neue
Argumente
zur
Sache
brachte
die
Debatte
nicht.
Frank
Henning
(SPD)
nannte
wirtschaftspolitische,
städtebauliche
und
gesundheitliche
Gründe
für
eine
Umwidmung
des
Neumarktes.
Brickwedde
zog
erneut
in
Zweifel,
dass
der
Platz
bei
über
2000
Busbewegungen
täglich
eine
Aufenthaltsqualität
schaffen
könne.
Um
das
Schadstoffziel
zu
erreiche,
sei
eine
Sperrung
des
Neumarktes
nicht
nötig.
Michael
Hagedorn
(Grüne)
beschrieb
die
Barrierewirkung
der
vierspurigen
Straße
und
richtete
den
Blick
auf
das,
„
was
wir
gewinnen″:
ein
Zusammenwachsen
der
Stadt,
mehr
Gesundheitsschutz,
mehr
Lebensqualität.
Jens
Meier
(Grüne)
erinnerte
an
das
Bürgergutachten
von
2001,
als
nach
einem
Beteiligungsverfahren
die
Erkenntnis
stand:
Der
Neumarkt
sollte
autofrei
werden.
Autor:
Wilfried Hinrichs