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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Der Müll, die Stadt und das Geld
Zwischenüberschrift:
Am Wochenende viel Dreck in der Großen Straße und am Schloss
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Immer wieder sonntags: Das Bild, das die Innenstadt und der Schlossgarten am Wochenende bieten, erregt die Gemüter. Immer wieder melden sich kritische Stimmen zu Wort, die die Vermüllung in der Innenstadt scharf kritisieren.
Osnabrück. Die Mülleimer quellen über. Leere Flaschen, Pappkartons und anderer Müll säumen die Wege und verunzieren die Grünflächen im Schlossgarten. In der Großen Straße bietet sich ein ähnliches Bild: Nicht nur rund um die Big Bellys, die neuen selbstpressenden Mülltonnen in Osnabrücks Fußgängerzone, liegen große Mengen an Müll, auch die Strecken zwischen den Tonnen weisen einen unangenehmen Verdreckungsgrad auf. Vielen Osnabrückern stößt dieses entstellte Bild ihrer Stadt sauer auf. Sie mögen an den Wochenenden nicht mehr mit Besuchern von außerhalb die Innenstadt besuchen.
Big Bellys funktionieren
Viele geben den Big Bellys die Schuld. Dagegen wehrt sich der Osnabrücker Servicebetrieb (OSB). An den Hightech-Tonnen liege es nicht, heißt es an der Hafenringstraße.
Es fällt offenbar sehr stark auf, wenn der OSB einen Tag nicht aktiv ist″, beschreibt OSB-Chef Axel Raue seine Wahrnehmung. Auch für ihn sei die Vermüllung überraschend, weil der Osnabrücker an sich für sein Umweltbewusstsein bekannt sei. Auf alle Fälle habe die beklagte Situation ihre Ursache nicht in den vor Kurzem angeschafften Big Bellys. Zwar habe es an den Geräten, die den Müll selber komprimieren, anfängliche Schwierigkeiten mit dem Fußpedal gegeben, diese seien aber mittlerweile behoben. Raue betont in diesem Zusammenhang, dass die Tonnen in anderen Städten erfolgreich eingesetzt würden. Die Tonnen funktionieren jetzt einwandfrei, aber eines können sie eben nicht″, sagt Raue, sie können keinen Müll auffegen oder aufheben.″ Mit anderen Worten, wenn der Mensch fehlt, kann die Technik nicht mehr helfen.
OSB ist Dienstleister
Raue betont, dass der OSB Dienstleister sei, der vom Rat der Stadt beauftragt werde. Der habe im Zuge von Kosteneinsparungen beschlossen, die Reinigung der innerstädtischen Bereiche durch OSB-Mitarbeiter an den Wochenenden zu streichen. So sei es in der seit dem 1. Januar gültigen Straßenreinigungssatzung festgeschrieben. Wir sind flexibel″, sagt Raue. Der OSB könne die Reinigung an den Wochenenden sofort wiederaufnehmen, wenn dies der politische Wille sei. Raue kündigt an, diesen politischen Willen noch einmal abzufragen. Er wolle das Thema auf jeden Fall in der kommenden Sitzung des OSB-Betriebsausschusses noch einmal zur Sprache bringen.

Bildtext:

Der Schloßgarten am vergangenen Sonntag: Die Mülleimer laufen über, der Dreck liegt auf den Wegen und sammelt sich auf den Grünflächen.

Foto: Parton

Kommentar:

Beschämend sei das Bild, das Fußgängerzone und Schlossgarten am Wochenende böten, beklagen viele Osnabrücker und ihre Gäste. Zu Recht. Denn seitdem die Wochenendreinigung aus dem Programm des OSB wegen klammer Kassen gestrichen wurde, spielt sich Unappetitliches ab: Die Tonnen sind überfüllt (vor allem im Schlossgarten), der Dreck liegt auf der Erde und wird vom Wind auch noch verteilt.

Nur auf die Sparmaßnahmen zu verweisen ist aber zu kurz gegriffen. Jeder Einzelne ist gefragt, seinen Müll in den dafür vorgesehenen Behältnissen zu entsorgen. Sollte sich dieses selbstverständliche gute Benehmen endlich durchsetzen, wäre schon viel gewonnen. Zu befürchten aber ist, dass die gute Tat alleine nicht ausreichen wird, um das Problem endgültig zu verbannen. Überfüllte Mülleimer weisen schon jetzt darauf hin, dass die Kapazitäten schlicht nicht ausreichen. Mehr oder größere Mülleimer aufstellen? Das ist sicherlich einen Versuch wert. Sollte es dann immer noch zu massiven Problemen kommen, wird allerdings nichts anderes übrig bleiben, als zur Wochenendreinigung zurückzukehren. Dann ist es doch wieder an der Politik zu entscheiden, was ihr eine saubere Stadt wert ist und an den Bürgern ist es dann, die Kosten mittels Gebühren zu tragen.
Autor:
Dietmar Kröger


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