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1.
Erscheinungsdatum:
01.04.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Gottesdienste auf Arabisch
Zwischenüberschrift:
Wie die rum-orthodoxe Gemeinde in Osnabrück Flüchtlingen hilft
Artikel:
Originaltext:
Als
Flüchtling
nach
Deutschland
kommen,
binnen
Kurzem
aufgenommen
sein
in
eine
Gemeinschaft,
dort
Hilfe
und
Freunde
finden
–
wo
gibt
es
das
denn?
In
der
rum-
orthodoxen
Gemeinde
in
Osnabrück.
Osnabrück.
"
Wir
haben
hier
unsere
zweite
Heimat
gefunden"
sagt
Antouan
Rezek
und
lächelt
erleichtert.
"
Hier
gibt
es
Gottesdienste
in
arabischer
Sprache
und
Freunde."
In
der
rum-
orthodoxen
Gemeinde
in
der
Lerchenstraße
fand
er
Halt
und
die
freundliche
Aufnahme,
die
er
als
Flüchtling
aus
Syrien
mit
seiner
Familie
suchte.
Mittlerweile
engagiert
sich
Antouan
Rezek
hier,
singt
im
Chor
und
hilft
anderen
Flüchtlingen,
weil
er
schon
besser
Deutsch
kann
als
viele
andere.
Die
Gemeinde
in
der
Lerchenstraße
ist
etwas
Besonderes:
Als
orthodoxe
Kirche
in
der
Tradition
des
nahöstlichen
Christentums
ist
sie
geschmückt
mit
vielen
Ikonen.
In
den
Gottesdiensten
spricht
und
singt
man
traditionell
in
arabischer
Sprache.
Die
Frauen
und
Männer,
die
die
Gemeinde
vor
zwanzig
Jahren
in
Osnabrück
gründeten,
sind
Türken,
die
in
zweiter
Generation
in
Deutschland
leben.
Ihre
Eltern
kamen
ursprünglich
aus
der
Südosttürkei.
Zu
Hause
sprach
man
in
diesen
Familien
Arabisch.
Deutsch
lernten
die
Kinder
in
der
Schule
und
auf
der
Straße.
Türkisch
sprach
man,
wenn
man
in
den
Ferien
die
Großfamilie
in
der
Türkei
besuchte.
Die
gemeinsame
arabischen
Sprache
wurde
nun
für
Flüchtlinge
aus
Syrien
und
dem
Irak,
den
Ländern,
in
denen
die
rum-
orthodoxe
christliche
Kirche
traditionell
beheimatet
ist,
zum
Ankerpunkt
in
der
Fremde.
Behördendeutsch
Die
Kirche
ist
voll,
wenn
in
der
Gemeinde
mit
dem
Namen
"
Heilige
Mutter
Gottes
Maria"
die
Messe
gefeiert
wird.
Neben
den
langjährigen
Mitgliedern
der
Gemeinde,
die
aus
einem
großen
Umkreis
anreisen,
sitzen
jetzt
die
Flüchtlinge.
"
So
eine
Kirche
haben
wir
gesucht,
mit
arabischer
Liturgie
und
Menschen,
die
uns
helfen"
,
sagt
Lamies
Haddad,
eine
55-
jährige
syrische
Christin.
Nach
dem
Gottesdienst
sitzt
man
im
Gemeindehaus
zusammen
bei
Kaffee
und
Kuchen.
Viele
haben
dann
einen
Brief
dabei,
von
der
Krankenkasse,
dem
Arbeitsamt
oder
der
Ausländerbehörde.
"
Alles
in
schönstem
Behördendeutsch,
auch
für
uns
oft
kaum
verständlich"
berichten
Monika
Akyuz
und
Jaklin
Ögütveren.
Die
beiden
Frauen
machten
bereits
zuvor
viel
ehrenamtliche
Arbeit,
auf
der
die
gesamte
Gemeinde
beruht.
Nun
übersetzen
sie
Briefe,
setzen
sich
bei
Ämtern
und
Behörden
für
die
Betroffenen
ein
und
begleiten
beim
Arztbesuch.
Besonders
wichtig:
Hier
hat
man
offene
Augen
und
Ohren.
"
Es
ist
schockierend
zu
hören,
was
diese
Menschen
erlebt
haben"
sagt
Jaklin
Ögütveren,
die
nach
ihrer
Arbeit
als
Hauswirtschafterin
in
einer
Kindertagesstätte
oft
Hausbesuche
macht
und
berät.
"
Ich
versuche
zu
trösten
und
zu
zeigen:
Ihr
seid
bei
uns
in
eine
große
Familie
gekommen."
Die
Herausforderungen,
die
die
neuen
Mitglieder
aus
Syrien
und
dem
Irak
mitbringen,
nimmt
man
voll
an.
"
Die
Gemeinde
hat
jetzt
noch
eine
größere
Bedeutung"
,
meint
Monika
Akyuz,
die
als
Altenpflegerin
bei
der
Caritas
arbeitet.
"
Unsere
christlichen
Werte
und
der
Glaube
haben
sich
noch
mehr
mit
Leben
gefüllt."
Die
rum-
orthodoxe
Gemeinde
stand
von
Anfang
an
im
ökumenischen
Dialog.
Brauchen
sie
zusätzliche
Hilfe
bei
ihrer
Flüchtlingsarbeit,
wenden
sich
Jaklin
Ögütveren
und
Monika
Akyuz
an
die
benachbarte
katholische
Gemeinde
Christus
König
oder
an
die
evangelisch-
reformierte
Gemeinde,
von
der
man
vor
fünf
Jahren
den
Kirchenbau
in
der
Lerchenstraße
übernahm.
Verfolgte
Minderheit
In
Syrien,
wo
die
meisten
der
neuen
Mitglieder
herkommen,
gehören
Christen
seit
dem
Bürgerkrieg
zu
einer
verfolgten
Minderheit.
Viele
haben
Gewalt
erlebt
und
manche
darüber
harte
anti-
muslimische
Einstellungen
entwickelt.
Aber
in
der
Gemeinde
sind
diese
nicht
erwünscht.
"
Wir
leben
hier
in
Deutschland,
jeder
ist
willkommen,
selbstverständlich
auch
Muslime.
Wir
respektieren
andere
Glaubensrichtungen"
,
bezieht
Monika
Akyuz
Position.
Pauschale
Urteile
lehnt
auch
Jaklin
Ögütveren
ab.
"
Ich
mache
klar,
dass
Hass
keinen
Platz
hat."
Man
will
einen
differenzierten
Blick
auf
das
Geschehen.
"
In
Syrien
werden
jetzt
viele
Kirchen
zerstört,
einfach
alles,
wo
ein
Kreuz
drauf
ist"
,
sagt
Alin
Sogman
voller
Bedauern.
Die
34-
Jährige
ist
froh,
mit
ihren
beiden
Kindern
und
ihrem
Mann
der
Verfolgung
entronnen
zu
sein.
"
Aber
die
Täter
sind
nicht
die,
mit
denen
wir
früher
in
Syrien
zusammengelebt
haben.
Es
sind
die
islamistischen
Kämpfer,
die
jetzt
von
überall
her
nach
Syrien
kommen"
,
weiß
sie
zu
unterscheiden
und
teilt
Trauer
und
Empörung
darüber
mit
ihren
neuen
Freunden
in
der
rum-
orthodoxen
Gemeinde.
Bildtext:
Mitglieder
der
rum-
orthodoxen
Gemeinde
in
der
ehemaligen
evangelischen
Erlöserkirche
an
der
Lerchenstraße.
Die
Gemeinde,
die
Gottestdienste
auf
Arabisch
feiert,
hilft
Flüchtlingen
aus
Syrien.
Foto:
Hermann
Pentermann
Kommentar:
Rum-
orthodoxe
Kirche
Die
rum-
orthodoxe
Kirche
blickt
auf
eine
lange
Tradition
von
2000
Jahren
zurück
und
gehört
zu
den
orthodoxen
Kirchen,
wie
es
sie
zum
Beispiel
auch
in
Griechenland
oder
Russland
gibt.
Ihr
Zentrum
lag
in
der
heutigen
Südost-
Türkei.
Erst
im
19.
und
20.
Jahrhundert
wurden
auf
dem
Einzugsgebiet
der
Kirche
die
Staaten
Syrien,
Irak
und
Türkei
gegründet.
Aus
wirtschaftlichen
und
politischen
Gründen
wanderten
viele
rum-
orthodoxe
Christen
in
den
Sechziger-
und
Siebzigerjahren
in
die
USA,
nach
Australien
und
Deutschland
aus.
Heute
leben
circa
10
000
rum-
orthodoxe
Christen
in
Deutschland.
Ihre
Kirche
gilt
als
eine
relativ
progressive
Kraft
unter
den
orthodoxen
Kirchen.
sey
Autor:
Gunhild Seyfert