User Online: 10 | Timeout: 21:15Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Aus für Städtebotschafter in Derby
Zwischenüberschrift:
40 Jahre nach erstem Austausch: Osnabrücks britischer Partnerstadt fehlt das Geld
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Was sich in den vergangenen Jahren immer wieder ankündigte, ist jetzt Reali tät geworden: Osnabrücks Partnerstadt Derby beendet in diesem Jahr einseitig den Austausch von Städtebotschaftern. Als Grund wird die angespannte Haushaltslage in der mittelenglischen Stadt genannt.
Osnabrück. Die Partnerschaft zwischen Osnabrück und Derby besteht in diesem Jahr seit 40 Jahren. Doch als Geschenk zum Jubiläum gereicht die Nachricht aus Derby nicht: Im Zuge der Haushaltskonsolidierung setzt die englische Stadt den Rotstift an vielen Stellen an so unter anderem beim Austausch von Städtebotschaftern. Konkret stellt sich die Situation so dar, dass nach Ablauf der aktuellen Periode kein Botschafter mehr aus Osnabrück nach Derby geschickt wird, wie Andreas Illenseer aus dem Büro von Oberbürgermeister Wolfgang Griesert bestätigt.
In einem an Griesert adressierten und unserer Redaktion vorliegenden Schreiben aus Derby begründet Ranjit Banwait als Leiter des City Council den drastischen Schritt mit der schwierigen Situation, in der sich Derby befinde. Banwait betont darin, die Partnerschaft auf jeden Fall erhalten zu wollen. Allerdings müssten Wege gefunden werden, dies ohne Kosten zu ermöglichen. Der Derbyer Stadtverwaltung fehlten aktuell die Mittel, um gesetzlich nicht vorgeschriebene Dienste zu finanzieren. " Ich kann Ihnen bestätigen, dass die Budgetplanung nun offiziell bestätigt ist und somit die geplanten Kürzungen, also auch die Auflösung des Städtebotschafter-Postens, stattfinden werden", richtet Banwait das direkte Wort an Griesert. Der Rat der Stadt Derby suche weiter nach neuen Wegen, Kontakte zwischen den beiden Städten herzustellen, ohne dabei finanzielle Mittel zu benötigen.
Konkret bedeutet die Entscheidung: Die Städtepartnerschaft zwischen Derby und Osnabrück besteht weiterhin, darf aber vonseiten der Engländer nichts kosten. So wird es keinen Nachfolger für den aktuellen Städtebotschafter in Derby geben. Umgekehrt aber schon: Da der englische Botschafter in Osnabrück von der hiesigen Stadtverwaltung finanziert wird, soll im Oktober ein Nachfolger für Daniel Hampton kommen, der aktuell die englische Fahne im Osnabrücker Rathaus hochhält.
Illenseer bedauert die Entscheidung der englischen Kollegen. " Das hat bei uns im Rathaus schon für große Enttäuschung gesorgt." Noch vor einigen Wochen hatte Griesert einen Brief mit deutlichen Worten an seinen Amtskollegen in Derby geschrieben. Darin appellierte er, die seit dem Jahr 1976 bestehende Botschafterstelle nicht zu streichen dies sei ein falsches Signal. Der regelmäßige Austausch von jungen Leuten für ein Jahr trage wesentlich zur Verständigung innerhalb eines modernen Europas bei. Durch die Vermittlung der Städtebotschafter seien auf beiden Seiten zahlreiche Kontakte geknüpft worden. Auch die Osnabrücker Ratsfraktionen hatten sich vergebens für den Erhalt des Städtebotschafters eingesetzt.
Illenseer hegt jedoch ein wenig Hoffnung, in Zukunft doch noch junge Menschen nach Derby schicken zu können: " Wir prüfen momentan, ob es nicht die Möglichkeit gibt, Fördermittel zur Finanzierung des Städtebotschafters in Derby aufzutreiben auch wenn das extrem schwierig wird."
Osnabrück und seine Partnerstädte Angers, Haarlem, Derby, Twer und Çanakkale entsenden seit Jahrzehnten wechselseitig junge Botschafter, die auf bürgerschaftlicher Ebene jeweils die Beziehungen pflegen und vertiefen sollen. In Osnabrück gehört der Austausch von Städtebotschaftern zum Profil der Friedenskulturstadt. Derzeit sind hier Begüm Bucak (Çanakkale), Geoffrey Davoine (Angers), Olga Zhizhileva (Twer), Nelly Vergunst (Haarlem) und Daniel Hampton (Derby) im Einsatz.

Bildtext:

Die Städtepartnerschaft besiegelten am 17. Februar 1976 im Friedenssaal des Osnabrücker Rathauses (von links): Mayor Cril Ufton, Oberbürgermeister Ernst Weber, Oberstadtdirektor Raimund Wimmer und Mayoress Betty Garner. Foto: Archiv/ Fricke
Autor:
Sebastian Philipp


Anfang der Liste Ende der Liste