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1.
Erscheinungsdatum:
30.03.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Aus dem Leben eines Hundertjährigen
Zwischenüberschrift:
Der Hafen hat in seiner langen Geschichte nicht nur gewöhnliche Frachtschiffe gesehen
Artikel:
Originaltext:
Am
3.
April
1916
landete
der
Schleppkahn
"
Minden
52"
475
Tonnen
Hafer
und
Mais
für
das
Heeresproviantdepot
an.
Dieser
Tag
gilt
als
offizieller
Eröffnungstermin
für
den
Osnabrücker
Hafen.
In
seiner
hundertjährigen
Geschichte
hat
dieser
viel
erlebt.
Auch
ungewöhnliche
Schiffsankünfte.
Osnabrück.
Um
1930
hatten
drei
holländische
Plattbodenschiffe
an
der
Abschlussmauer
festgemacht.
Ob
der
Fotograf
Rudolf
Lichtenberg
den
Betrachtern
das
Rätsel
aufgeben
wollte,
wie
die
Schiffe
mit
ihren
hohen
Masten
unter
den
Kanalbrücken
hergekommen
sind?
Die
Kundigen
werden
natürlich
sofort
gewusst
haben,
dass
sich
bei
diesen
Flachbodenschiffen
–
auch
als
"
Tjalk"
bekannt
–
die
Masten
legen
lassen.
Die
Schiffe
waren
hauptsächlich
für
Zuidersee
und
Wattenmeer
konstruiert,
dafür
brauchten
sie
Masten
und
Segel.
Und
die
großen
Seitenschwerter,
die
zur
Stabilisierung
bei
fehlendem
Kiel
nötig
waren.
Auf
unserem
Foto
schaut
eines
der
gerundeten
Holzschwerter
knapp
über
die
Ladeluke
hinweg.
Aber
zu
ihrem
Fahrtrevier
gehörten
auch
Binnenwasserstraßen
mit
niedrigen
Brücken,
die
sich
nicht
alle
öffnen
ließen.
Deshalb
mussten
Masten
und
Takelage
gelegt
werden
können.
Wenn
es
im
Hafen
ans
Öffnen
der
Ladeluken
und
das
Löschen
der
Ladung
ging,
waren
die
Masten
im
Wege.
Deshalb
mussten
sie
wieder
aufgerichtet
werden.
Das
ist
vermutlich
die
"
Story"
hinter
diesem
Bild.
Das
uns
aber
noch
mehr
erzählt:
Großfamilien
mit
Kindern
(barfuß!
)
fuhren
damals
mit,
die
Männer
trugen
vielfach
Holzschuhe,
die
Frauen
in
Kittelschürzen
hängten
die
Wäsche
zum
Trocknen
in
die
Takelage.
Auf
der
Kaianlage
rechts
versehen
zwei
Portal-
Drehkräne
ihre
Dienste
und
entladen
Schüttgut
(vorne)
und
Sackware
(hinten)
–
wahrscheinlich
direkt
in
die
bereitgestellten
Bahnwaggons.
Zur
Infrastruktur
des
Hafens
gehörte
von
Beginn
an
die
Hafenbahn.
Denn
der
Umschlag
von
Schiff
auf
Bahn
spielte
eine
viel
größere
Rolle
als
der
von
Schiff
auf
Fuhrwerk
oder
später
Lkw.
Die
Hafenbahn
verkehrte
schon
ab
November
1915.
Über
den
Gleisabzweig
westlich
des
Hasetors
war
sie
mit
der
Fernbahn
verbunden.
Zu
den
ersten
Hafenanliegern
gehörte
die
Osnabrücker
Lagerhausgesellschaft,
an
der
die
Stadt
beteiligt
war.
Ihre
Verwaltung
und
die
sich
anschließenden
Schuppen
prägten
ebenso
wie
die
Trafostation
am
rechten
Bildrand
über
viele
Jahrzehnte
das
Bild
des
nordöstlichen
Hafenufers.
Heute
belegt
der
Logistiker
Hellmann
das
gesamte
Areal.
Am
linken
Ufer
sind
im
Hintergrund
die
Entladekräne
zu
erkennen,
die
für
die
Georgsmarienhütte
den
wichtigsten
Einsatzstoff
entgegennehmen
–
damals
Erz,
heute
Schrott.
Am
linken
Bildrand
liegt
das
Fahrgastschiff
"
Bravo"
vertäut.
Der
Ausflugsverkehr
mit
Schlenkern
auf
dem
Mittellandkanal
bis
Bevergern
(heute
ein
Stadtteil
von
Hörstel)
oder
Bad
Essen
spielte
schon
immer
eine
gewisse
Rolle.
In
den
1930er-
Jahren
war
es
die
"
Forelle"
,
in
den
1990ern
die
"
Klaus
Störtebecker"
und
heutzutage
die
"
Lyra"
,
die
den
Osnabrückern
einen
wasserseitigen
Blick
auf
Hafenanlagen
und
heimatliche
Landschaft
ermöglichen.
Ein
noch
ungewöhnlicheres
"
Fahrgastschiff"
wurde
am
16.
Juni
1962
mit
Osnabrücker
Hafenwasser
getauft:
ein
zwölf
Meter
langes
und
schwimmfähiges
Modell
des
legendären
Passagierschiffes
"
Bremen
IV"
,
das
1929
das
"
Blaue
Band"
für
die
schnellste
Atlantiküberquerung
verliehen
bekam.
Zwei
Osnabrücker,
Günter
Buse
und
Günter
Bos,
hatten
das
Modellschiff
von
1946
bis
1962
in
einer
Werkstatt
an
der
Knollstraße
gebaut.
Zur
Taufe
drängten
sich
Tausende
Menschen
an
den
Ufern,
auf
Lagerhausdächern
und
sogar
auf
Kränen,
um
die
Jungfernfahrt
des
"
Bremchens"
miterleben
zu
können.
Wenig
später
sponserte
der
Norddeutsche
Lloyd
dem
Schiff
aus
der
Knollstraßen-
Werft
und
seinen
Erbauern
eine
Promotionstour
in
die
USA.
Die
Modell-
"
Bremen"
passierte
die
Freiheitsstatue
vor
New
York
gerade
so
stolz,
wie
es
ihr
großes
Vorbild
regelmäßig
im
Liniendienst
getan
hatte.
Seit
1999
liegt
die
kleine
"
Bremen"
sicher
im
Technik-
Museum
Speyer
vor
Anker.
Bildtext:
Der
osnabrücker
Hafen
in
den
1930er-
Jahren.
Am
Hafenkopf
haben
holländische
Plattbodenschiffe
festgemacht,
auch
als
"
Tjalks"
bekannt.
Foto:
Archiv
Museum
Industriekultur/
Rudolf
Lichtenberg
Die
Spedition
Hellmann
hat
die
früheren
Getreidespeicher
und
Lagerschuppen
auf
dem
rechten
Ufer
zu
Verwaltungsgebäuden
umgebaut,
vorne
das
"
Digital
Community
Center"
-
Gebäude
(DCC)
,
dahinter
der
"
Speicher
III"
.
Foto:
Joachim
Dierks
Auch
eher
selten:
1975
lief
ein
abgestrippter
norwegischer
Kutter
im
Schlepptau
eines
Frachtmotorschiffs
in
den
Hafen
ein.
Ein
Osnabrücker
baute
ihn
sich
anschließend
im
Hafen
zu
einem
Motorsegler
um.
Foto:
Joachim
Dierks
Zwölf
Meter
lang,
zwölf
Tonnen
schwer:
Ein
Modell
des
Passagierdampfers
"
Bremen
IV"
sorgte
1962
bei
der
Jungfernfahrt
für
Furore.
Foto:
Archiv/
Hartwig
Fender
Autor:
Joachim Dierks