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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Pelikan Mia muss sich abnabeln
Zwischenüberschrift:
Vogel wird langsam an die Artgenossen im Zoo herangeführt
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Rechtzeitig zum Osterwochenende können die Zoobesucher den Jungpelikan Mia sehen, der von Tierpflegern behutsam per Hand großgezogen und an seine Artgenossen herangeführt wurde, seit er am 4. Januar das Licht der Welt erblickt hat.
Osnabrück. " Es war schon etwas ganz Besonderes, als sich Mia das erste Mal aus dem Ei heraus gemeldet und von innen gegen die Schale gepickt hat", erinnert sich Andreas Wulftange, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Zoos dabei geholfen hat, die dicke Schale mit einer Pinzette vorsichtig aufzubrechen – " Stück für Stück und in so kleinen Schritten, dass sie auch selbst weiter daran arbeiten konnte", betont der Schlupfhelfer.
Rosafarben und federlos kam Mia dann zur Welt, wo sie als Latschenbrüter erst einmal in der Brutmaschine auch von unten warm gehalten wurde und ebenfalls per Pinzette Mäuse gefüttert bekam. " Schon am dritten Tag hat sie aber selbstständig gefressen", berichtet Vogelrevierleiterin Kirsten Bischoff davon, dass Pelikane schnell selbst den großen Schnabel aufreißen und auf eigenen Füßen stehen. Man müsse sie allerdings mit Fischen als Lockmittel frühzeitig und etwa viermal am Tag " ans Laufen bringen" und so die Gelenke und die Muskulatur stärken, damit keine Spreizfüße entstehen, ergänzt Anja Unger, die als eine von vier Tierpflegerinnen liebevoll nicht nur für die Erstbetreuung, sondern darüber hinaus auch für die erste Handaufzucht eines Pelikans im Zoo Osnabrück gesorgt hat mit zusätzlicher fachkundiger Unterstützung per Telefon aus dem Berliner Tiergarten.
Dazu gehört auch das schrittweise Heranführen an die Artgenossen. Denn Mia hat zwar ihre Pfleger akzeptiert, mit der Zeit werden die Menschen für sie aber immer unwichtiger. Die müssen wiederum ihrerseits lernen, Abstand zu halten, um unnatürliche Fehlprägungen zu vermeiden. Mia hat zwar anfangs auch einen Kuschelbären aus braunem Plüsch in ihre Wanne gelegt bekommen, sei aber schließlich selbst " kein Kuscheltier", bringt Anja Unger die Notwendigkeit des wechselseitigen Abnabelungsprozesses auf den Punkt. Das entsprechende Federnlassen fällt den Tierpflegerinnen fast schwerer als dem Jungtier, das sich schon in der ersten Nacht an die ältere Freundin Jenny herangeschmiegt hat, mit der es zur sanften Gewöhnung an seinesgleichen eine Voliere teilt. Inzwischen wiegt Mia staatliche elf Kilogramm und trägt stolze graue Federn, die sich aber später der Farbe der übrigen elf, ursprünglich aus Nordafrika und dem Donaudelta stammenden Rosapelikane anpassen werden. Die befinden sich gemeinsam mit den fünf Rötelpelikanen aus Takamanda noch in ihrem Winterquartier und dürfen sich schon bald auf den tollen Neuzugang freuen. Dabei wird Mia zusammen mit Jenny zunächst ins Pelikanhaus umquartiert, um dann auf dessen Außenanlage auch ihre übrigen Artgenossen kennenzulernen inklusive ihrer echten Eltern.

Bildtext:

Nah am Menschen, aber nur in den ersten Monaten: Pelikan Mia wird von Tierpflegerin Anja Unger Schritt für Schritt an die anderen Tiere herangeführt.

Foto: Gert Westdörp
Autor:
Matthias Liedtke


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