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1.
Erscheinungsdatum:
23.03.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Auf dem Weg zur Vierspurigkeit
Zwischenüberschrift:
Ruinen am Neuen Graben standen vor 60 Jahren der "autogerechten Stadt" im Wege
Artikel:
Originaltext:
Das
waren
noch
Zeiten!
Vor
60
Jahren
verkündeten
die
Stadtväter
einschließlich
des
Redakteurs
des
"
Osnabrücker
Tageblatts"
stolz,
dass
der
Neue
Graben
nun
Schritt
für
Schritt
zu
einer
"
den
neuzeitlichen
Anforderungen
des
Verkehrs
gerecht
werdenden"
breiten
Straße
ausgebaut
werde.
Osnabrück.
Heute
gehen
die
verkehrspolitischen
Bestrebungen
eher
in
die
entgegengesetzte
Richtung.
Doch
damals
war
man
noch
davon
überzeugt,
auf
der
Ost-
West-
Achse
über
Wittekindstraße,
Neumarkt
und
Neuer
Graben
besser
machen
zu
müssen,
was
man
beim
Ausbau
einer
Nord-
Süd-
Magistrale
im
Zuge
von
Hasestraße
und
Großer
Straße
versäumt
habe.
Ziel
war
eine
"
großstädtische
Straßenführung"
.
Stehimwege
wie
die
hier
abgebildete
Ruine
des
Kontorhauses
der
Schnapsbrennerei
Gosling
zwischen
Neuem
Graben
und
Grünem
Brink
würden
nach
und
nach
abgeräumt,
um
den
wachsenden
Autoverkehr
vierspurig
durch
die
Stadtmitte
führen
zu
können,
versprachen
die
Stadtväter.
"
Der
Neue
Graben
ist
auf
dem
besten
Wege,
Osnabrücks
schönste
Straße
zu
werden"
,
sekundierte
das
"
Tageblatt"
im
September
1954.
Es
hatte
dabei
das
"
Behördenviertel"
am
westlichen
Ende
des
Neuen
Grabens
vor
Augen,
wo
mit
Kreishaus,
Industrie-
und
Handelskammer
und
Gewerkschaftshaus
ein
repräsentatives
Entree
geschaffen
sei.
Dann
kam
das
Schloss
und
gegenüber
das
ehemalige
Offizierskasino,
in
dem
zu
dieser
Zeit
die
"
Brücke
der
Nationen"
untergebracht
war.
Von
den
vielen
alten
Sitzen
des
Landadels
in
der
Umgebung
des
Stadtschlosses
stand
noch
der
Ledenhof,
der
demnächst
von
späteren
Anbauten
befreit
und
als
Baudenkmal
herausgehoben
werden
solle.
Der
Neumarkt
selbst
war
als
Verkehrsknoten
durch
die
Beräumung
von
Ruinen
bereits
verbreitert
worden.
Doch
nun
hatte
sich
im
Übergang
zum
Neuen
Graben
eine
"
Verkehrsfalle"
ergeben,
weil
die
alten
Kontorhäuser
Nr.
20
(Bergmann
&
Heitmeyer)
und
Nr.
18
(Gosling)
unvermittelt
in
die
neue
moderne
Verkehrsführung
hineinragten.
"
Dieser
Gefahrenpunkt
verlangt
von
allen
Verkehrsteilnehmern
ein
Höchstmaß
an
Aufmerksamkeit,
und
es
ist
geradezu
erstaunlich,
daß
sich
an
dieser
Stelle
in
den
letzten
Wochen
keine
Unfälle
ereigneten"
,
schrieb
die
Zeitung.
Teil
eins
der
"
Neumarkt-
Falle"
gehörte
schon
bald
der
Vergangenheit
an,
weil
die
Papiergroßhandlung
Bergmann
&
Heitmeyer
inzwischen
ein
neues
Domizil
auf
dem
früheren
IHK-
Grundstück
Möserstraße/
Ecke
Schlagvorder
Straße
bezogen
hatte.
So
konnte
ihr
1878
begründeter
Stammsitz
am
Neuen
Graben
abgerissen
werden.
Schade
war
es
um
die
Kriegsruine
nicht,
in
der
nur
das
Erdgeschoss
nutzbar
und
mit
einem
Notdach
gegen
die
frei
bewitterten
Obergeschosse
geschützt
war.
Das
viergeschossige
Kontorhaus
Gosling
widersetzte
sich
dem
Abriss
wegen
schwieriger
Grundstücksverhandlungen
noch
etwas
länger,
bis
es
1958
ebenfalls
verschwunden
war
und
der
Neue
Graben
wenigstens
bis
zum
Kamp
"
in
respektabler
Breite"
und
als
"
Verkehrsstraße
erster
Ordnung"
durchgezogen
werden
konnte.
Die
Straße
folgt
in
etwa
dem
Verlauf
des
"
Neuen
Grabens"
,
der
als
offenes
Gewässer
um
1300
als
Grenzscheide
zwischen
Altstadt
und
Neustadt
angelegt
wurde.
Der
Graben
begann
an
der
Hase
am
später
so
bezeichneten
Neumarkt
und
verlief
zwischen
Grünem
Brink
und
Kampstraße
(heute
Seminarstraße)
dem
Martinitor
zu.
Dort
vereinigte
er
sich
mit
dem
aus
der
Wüste
kommenden
Poggenbach,
der
dann
weiter
über
Hakenstraße
und
Herrenteichsstraße
der
Hase
zufloss.
Noch
zur
Zeit
des
Schlossbaus
(1667–1673)
war
der
Neue
Graben
ein
Gewässer,
das
nur
über
Brücken
zu
überqueren
war.
In
der
Neuzeit
wurde
er
Bestandteil
der
städtischen
Kanalisation.
Bildtext:
Im
Jahr
1956
waren
die
Tage
der
Gosling-
Ruine
am
Neuen
Graben
bereits
gezählt,
da
sie
einer
Straßenverbreiterung
im
Wege
stand.
In
zurückgesetzter
Bauflucht
enstand
hier
1959/
60
das
Hochhaus
der
Landschaftlichen
Brandkasse.
In
dem
Neubau
am
linken
Bildrand
waren
vorübergehend
die
Universitäts-
Buchhandlung
Hanckel
(heute
zur
Heide,
Osterberger
Reihe)
sowie
die
Tropicana-
Bar
untergebracht.
Foto:
Alfred
Spühr
Neuer
Graben
und
Neumarkt
sind
zu
einem
Zankapfel
der
Verkehrspolitik
geworden.
Hier
geht
der
Blick
vom
Schloss
in
Richtung
Neumarkt,
im
Vordergrund
münden
Lyrastraße
und
Alte
Münze
ein.
Foto:
Joachim
Dierks
Abenteuerliche
Kurven
musste
der
Verkehr
auf
dem
Neuen
Graben
bis
1954
beschreiben,
weil
ruinöse
Altbauten
wie
hier
die
Papierhandlung
Bergmann
&
Heitmeyer
im
Wege
standen.
Der
Blick
geht
in
Richtung
Schloss,
links
trotzen
noch
die
Betriebsgebäude
der
Schnapsbrennerei
Gosling
dem
Abriss.
Foto:
Archiv
Dr.
Seitz/
Bergmann
&
Heitmeyer
Autor:
Joachim Dierks