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1.
Erscheinungsdatum:
16.03.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Faun-Lkw gegen Buckel-Taunus
Zwischenüberschrift:
Die Hasebrücke neben der Vitischanze war 1954 nur ein schmaler Durchlass
Artikel:
Originaltext:
Das
Nachkriegs-
Straßennetz
Osnabrücks
war
das
Vorkriegs-
Straßennetz.
Einspurig
ging
es
1954
über
die
Hasebrücke
an
der
Vitischanze.
Vier
Jahre
später
wurde
die
Brücke
verbreitert,
um
den
Inneren
Ring
an
dieser
Stelle
mit
sechs
Fahrstreifen
ausstatten
zu
können.
Osnabrück.
Ähnlich
wie
die
älteren
Lichtenberg-
Fotos
ist
auch
dieses
Bild
mit
einer
bestimmten
dokumentarischen
Absicht
angefertigt
worden.
Dahinter
steckte
allerdings
nicht
das
Stadtbauamt,
sondern
das
Gymnasium
Carolinum.
Das
hatte
seinen
Oberprimanern
1954
aufgegeben,
eine
Hausarbeit
zum
Thema
"
Straßenverkehrsentwicklung
und
-
planung
in
Osnabrück"
anzufertigen.
Unser
Leser
Heinz
Lepand
aus
Bad
Iburg
hat
uns
seine
damals
entstandene
Arbeit
zur
Verfügung
gestellt.
Manches
darin
lässt
uns
heute
schmunzeln,
vieles
erscheint
erstaunlich
weitsichtig
–
das
Wertvollste
aber
sind
wohl
die
Fotos
des
Verkehrsgeschehens
anno
1954,
mit
denen
er
seine
Analysen
untermauerte.
Der
heute
81-
jährige
Doktor
der
Hüttenkunde
nutzte
eine
Faltbalgen-
Klappkamera
Agfa-
Isolette
mit
dem
Filmformat
6x6.
Lepand
nimmt
uns
mit
auf
eine
Zeitreise
zur
Hasebrücke,
die
seit
den
euphorischen
Anfangszeiten
der
Städtepartnerschaften
1966
"
Haarlemer
Brücke"
heißt,
obwohl
sie
kaum
jemand
unter
diesem
Namen
kennt.
Rechts
steht
der
Barenturm
der
Vitischanze,
in
der
Bildmitte
erkennen
wir
die
Bahnüberführung
Hasetor
mit
der
darüber
hinausragenden
Gründerzeit-
Villa
Westerkamp
(später
Laborarzt-
Praxis
Dr.
Enzenauer)
.
Über
dem
Silo-
Lastzug
krümmt
sich
eine
alte
Gaslaterne,
die
den
Krieg
überdauert
hat.
Lepand
wollte
die
unzureichende
Fahrbahnbreite
auf
der
Brücke
dokumentieren.
Der
vom
Rißmüllerplatz
kommende
Verkehr
konnte
sich
aussuchen,
ob
er
die
Straße
Hasemauer
oder
die
parallel
verlaufende
Straße
Am
Bürgergehorsam
(bis
1918:
Kaiserwall,
bis
1948:
Kärntner
Wall,
seit
1958:
Hasetorwall)
nutzte,
musste
sich
dann
aber
durch
den
Flaschenhals
der
Hasebrücke
quälen,
der
nur
sechs
Meter
breit
war.
"
Ich
habe
mit
dem
Druck
auf
den
Auslöser
extra
gewartet,
bis
mir
von
der
Brücke
der
schwere
Faun-
Lkw
entgegenkam,
um
zu
zeigen,
dass
dann
in
der
Gegenrichtung
kein
Pkw
mehr
an
den
Radfahrern
vorbeikommt,
so
wie
hier
der
Buckel-
Taunus"
,
erinnert
sich
Lepand.
Im
Text
seiner
Hausarbeit
schlug
er
vor,
die
Bürgersteige
aufzuheben
und
die
Fahrbahn
entsprechend
zu
verbreitern,
damit
sie
"
einer
Ringstraße
genügen"
würde.
"
Für
die
Fußgänger
lassen
sich
zu
beiden
Seiten
der
Haseüberführung
Stahlbrücken
anbringen,
die
in
ihren
Kosten
billiger
ausfallen
würden
als
eine
Gesamtverbreiterung
der
Brücke"
,
schrieb
der
verkehrsplanende
Pennäler
vor
62
Jahren.
Er
zog
zur
Begründung
die
Zahl
der
in
der
Stadt
angemeldeten
Fahrzeuge
heran:
Sie
hatte
sich
1954
mit
8029
bereits
gegenüber
1937
verdoppelt.
Lepand
mutmaßte,
dass
damit
noch
nicht
das
Ende
der
Fahnenstange
erreicht
sei.
Wie
recht
er
hatte
–
heute
sind
es
93
000.
Den
amtlichen
Verkehrsplanern
der
Stadt
entgingen
die
wachsende
Fahrzeugdichte
und
die
damit
einhergehende
Überforderung
des
Straßennetzes
natürlich
auch
nicht.
1958
verbreiterten
sie
die
alte,
1890
aus
Stampfbeton
hergestellte
Bogenbrücke
in
zwei
Abschnitten,
wie
der
oberste
städtische
Brückenbauer
Lutz
Vorreyer
den
Akten
entnehmen
kann.
Allen
Brückenkonstrukteuren
unter
unseren
Lesern
wird
dies
etwas
sagen:
Zur
Vitischanze
hin
geschah
die
Verbreiterung
mit
Spannbetonträgern
und
auf
der
Seite
des
Haseklosters
als
Trägerrost.
Seitdem
stehen
dem
Verkehr
sechs
Fahrstreifen
plus
Fahrradspuren
und
Gehwege
zur
Verfügung
–
viel
mehr
noch,
als
Heinz
Lepand
1954
zu
träumen
und
zu
fordern
wagte.
Dafür
ging
er
damals
aber
noch
in
anderen
Punkten
hart
mit
den
Stadtvätern
ins
Gericht:
Der
"
Verkehrssammelpunkt
für
die
nördlichen
Stadtteile"
,
der
Platz
am
Hasetor,
bestehe
aus
einem
"
krankhaften
Kreisverkehr"
,
aus
dem
der
Abfluss
durch
falsch
angelegte
Mittelinseln
als
Straßenbahn-
Haltestellen
verstopft
werde.
Und
endlich
sei
es
auch
an
der
Zeit,
dass
die
Stadt
die
Fußgängerüberwege
als
"
Zebrastreifen"
deutlich
heraushebe
und
dadurch
sicherer
mache,
so
wie
es
uns
das
Ausland
vorführe.
Auch
die
Fahrbahnmarkierungen,
die
in
Osnabrück
fast
nur
aus
"
Silberköpfen"
im
Kopfsteinpflaster
bestünden,
müssten
durch
weiße
Striche
gekennzeichnet
werden
wie
in
Belgien
oder
den
Niederlanden.
Am
besten
male
man
die
Streifen
nicht
nur
auf,
sondern
lege
sie
aus
weißem
Beton
in
die
Fahrbahn
ein.
Dann
würden
die
Striche
nicht
schon
"
nach
wenigen
Tagen
durch
die
radierende
Wirkung
der
Autoreifen
entfernt
werden"
.
Bildtext:
Ganz
schön
eng
ging
es
noch
1954
auf
der
Hasebrücke
neben
der
Vitischanze
zu.
Im
Hintergrund
ist
die
ebenfalls
noch
sehr
schmale
Bahnüberführung
Hasetor
zu
erkennen.
Foto:
Heinz
Lepanc
Nach
der
Verbreiterung
sind
die
Fahrspuren
näher
an
die
Vitischanze
herangerückt.
Foto:
Joachim
Dierks
Das
schmiedeeiserne
Ziergitter
war
bis
zum
Brückenumbau
1958
noch
vorhanden
und
verschwand
danach
in
unbekannten
Kanälen.
Der
kleine
Dötz
auf
diesem
Foto
von
1932
ist
übrigens
heute
89
Jahre
alt
und
der
Onkel
des
Autors.
Foto:
Hans
Dierks.
Autor:
Joachim Dierks