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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Handyparken in Osnabrück wenig gefragt
 
Hat das Handyparken eine Zukunft?
Zwischenüberschrift:
Nur 0,4 Prozent der Erlöse aus mobilem Bezahlangebot – Ausgaben fressen Einnahmen
Artikel:
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Originaltext:
Osnabrück. Seit rund acht Jahren können die Menschen in der Osnabrücker Innenstadt ihre Parkgebühren via Handy entrichten. Was im Jahr 2008 als " Medium der Zukunft" gefeiert wurde, hat sich mittlerweile jedoch als Nischenangebot herausgestellt. Nach Angaben der Osnabrücker Parkstättenbetriebsgesellschaft (OPG) stammen nur 0, 4 Prozent der Gesamterlöse aus den Parkflächen in Osnabrück aus dem Modell des Handyparkens. Die rund 3000 Euro an jährlichen Einnahmen übersteigen damit nicht einmal die Kosten für die Bereitstellung der Plattform, für die aktuell 5000 Euro pro Jahr aufgerufen werden. Nutzer des Angebots können an ausgewiesenen Flächen innerhalb des Wallrings und am Bahnhofsvorplatz die Parkgebühren für ihr Fahrzeug entrichten. Benötigt dafür wird nur ein Handy mit Vertrag.

Seit knapp acht Jahren können die Osnabrücker in ihrer Stadt beim Parken mit dem Handy bezahlen. Doch als Erfolgsgeschichte wird das Modell wohl nicht in die Historie der Friedensstadt eingehen: Ganze 0, 41 Prozent der Erlöse werden durch den mobilen Service erwirtschaftet.
Osnabrück. Das hat eine Anfrage unserer Redaktion bei der Osnabrücker Parkstättenbetriebsgesellschaft mbH (OPG) ergeben. Die OPG übernimmt nach Angaben von Geschäftsführer Volker Hänsler die Bewirtschaftung der Parkscheinautomaten im öffentlichen Raum im Auftrag der Stadt Osnabrück. Nach Abzug der Aufwendungen fließen der Stadt die Einnahmen aus den Parkgebühren zu.
Das Handyparken wurde am 1. Mai 2008 in Osnabrück eingeführt, doch zu einem Massenphänomen taugt der Service offenbar nicht. Wie Hänsler auf Nachfrage angibt, wurde das Handyparken demnach im vergangenen Jahr 1267-mal in Anspruch genommen. " Da nicht nachvollziehbar ist, wie viel Nutzer den üblichen Parkvorgang nutzen, können wir diesen Wert nur ins Verhältnis zu den Gesamtumsatzerlösen für das Parken setzen." Dieses Verhältnis ist jedoch auch acht Jahre nach der Einführung kein Plädoyer für die Technik. Wie Hänsler erklärt, liegt der Anteil der Umsatzerlöse aus dem Handyparken gerade einmal bei 0, 41 Prozent.
Weniger als 1 Prozent
Im Jahr 2008, dem Premierenjahr des Handyparkens, erreichte der Anteil einen Wert von etwa 0, 2 Prozent. " Somit ist der Anteil der Handyparker im Verhältnis zum üblichen Parken kleiner als ein Prozent", konstatiert Hänsler.
Pro Jahr nimmt die OPG rund 3000 Euro durch das Handyparken ein, bestätigt der Geschäftsführer. Der Service trägt sich somit nicht von alleine, da für den Betrieb der Plattform rund 5000 Euro anfallen. Die Erlöse werden demnach alleine von den Kosten für den Betrieb des Handyparkens aufgefressen. Besondere Automaten für das Handyparken muss die OPG allerdings nicht vorhalten. Standorte für das Bezahlen mit dem Mobiltelefon finden sich in Osnabrück in der Innenstadt und innerhalb des Wallrings sowie auf dem Bahnhofsvorplatz. Beim Handy-Parken kooperiert die OPG übrigens mit der mobile-city GmbH aus Saarbrücken. Als Partnerstädte neben Osnabrück werden auf der Homepage des Unternehmens unter anderem Köln, Lübeck und das französische Bordeaux genannt.
Der Service wurde vor nunmehr fast acht Jahren als zusätzliches Angebot eingeführt es soll allerdings nicht die Automaten ersetzen, sondern als zusätzliche Alternative dienen. Für die Nutzer bietet es gegenüber der klassischen Alternative einen wichtigen Vorteil: Schließlich wird die Parkzeit minutengenau abgerechnet. Wer beispielsweise zum Arzt geht, muss nicht vorher ein Ticket ziehen und dabei abschätzen, wie lange der Termin möglicherweise dauert. Wird das Auto für 27 Minuten abgestellt, muss auch nur exakt für 27 Minuten gezahlt werden. Auch das mühsame Wühlen nach Kleingeld im Portemonnaie können sich Nutzer mit dem bargeldlosen Bezahlvorgang sparen.
Ob das Handyparken mit Blick auf die finanziellen Rahmendaten eine Zukunft in Osnabrück hat, vermag Hänsler nicht zu beurteilen. " Das hängt von verschiedenen Faktoren ab", sagt der OPG-Mann. " Neben der technischen Zuverlässigkeit werden hier die Wirtschaftlichkeit und die Entwicklung der Inanspruchnahme von Bedeutung sein."
Freilich: Die Entscheidung über Wohl und Wehe des Handyparkens treffe nicht die OPG, sagt Hänsler. " Eine Entscheidung darüber wird bei der Stadt zu treffen sein."

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Bildtext:
Seit 2008 können Osnabrücker ihre Parkgebühren über das Handy entrichten. der Service ist allerdings mit nur 0, 4 Prozent der Erlöse kein Erfolgsmodell.
Foto:
David Ebener

Kommentar
Neu denken

Dass das vor acht Jahren als " Medium der Zukunft" gepriesene Modell des Handyparkens in Osnabrück auf wenig Gegenliebe stößt, mag viele Gründe haben. Die Osnabrücker gleich als Technik-Muffel zu bezeichnen greift jedoch zu kurz.

Vielmehr muss man konstatieren, dass es in der Realität der parkenden Autofahrer immer noch viel einfacher ist, Münzen in einen Schlitz zu stecken, als sich etwas umständlich über sein Mobiltelefon anzumelden.

Schnell stellt sich dann die Frage, ob das Modell Handyparken nicht gleich abgeschafft werden sollte. Die Antwort ist: Jein. In seiner jetzigen Form ist es jedenfalls ein Auslaufmodell, das zwar nicht Unsummen verschlingt, aber eben auch kein Renner ist.

Ein Neudenken ist daher angebracht: Wenn auch in Zukunft mit Smartphones auf den Osnabrücker Parkstreifen bezahlt werden soll, dann muss das klarer als bis jetzt beworben werden. Oder das Modell wird gleich zu Grabe getragen.

So funktioniert das Handyparken in Osnabrück
Um das Handyparken in Osnabrück nutzen zu können, benötigt der Nutzer lediglich ein Handy mit Vertrag. Eine Registrierung als fester Nutzer ist seit einiger Zeit nicht mehr verpflichtend.
Auf Parkstreifen innerhalb des Osnabrücker Wallrings und auf dem Bahnhofsvorplatz sind an den Parkplatzschildern entsprechende Hinweise auf das Handyparken angebracht. Autofahrer können sich vor Beginn des Parkens kostenfrei unter www.schlauer-parken.de oder telefonisch unter 08 00/ 8 87 74 90 11 (für die Innenstadt) und unter 08 00/ 8 87 74 90 12 (für den Bahnhofsvorplatz) unter Angabe mehrerer Daten für den Service registrieren lassen.
Zu Parkbeginn muss dann die auf dem Parkplatzschild angegebene Rufnummer gewählt werden. Ist ein Besetztzeichen zu hören, ist der Parkvorgang registriert. Der Nutzer erhält daraufhin eine Bestätigungs-SMS mit Parkbeginn, Gebühren und maximaler Parkdauer. Bei Parkende muss die Nummer erneut gewählt werden, eine Bestätigung und die Abrechnung kommen dann per SMS.
Die Zahlung erfolgt per Lastschrift oder im Prepaid-Verfahren. Pro Parkvorgang kostet der SMS-Versand 10 Cent. Auch über die App Smart Parking ist der Vorgang möglich.
Autor:
Sebastian Philipp


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