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1.
Erscheinungsdatum:
11.03.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Überlebt, um ihre Geschichte zu erzählen
Zwischenüberschrift:
Erna de Vries zu Gast im Gymnasium "In der Wüste" – 20 Monate in den Händen der Nationalsozialisten
Artikel:
Originaltext:
1943
wurde
sie
mit
ihrer
Mutter
in
das
Konzentrationslager
Auschwitz
deportiert.
Im
Gegensatz
zu
vielen
anderen,
die
ermordet
wurden,
überlebte
Erna
de
Vries.
Nun
war
die
fast
93-
jährige
Zeitzeugin
zu
Gast
im
Gymnasium
"
In
der
Wüste"
.
Osnabrück.
"
Frau
de
Vries
sitzt
heute
vor
Ihnen
und
erzählt
eine
Geschichte,
die,
wie
Sie
aus
Ihrem
Unterricht
oder
anderen
Medien
wissen,
über
sechs
Millionen
Menschen
nicht
erzählen
können"
,
betonte
Michael
Gander,
der
Geschäftsführer
der
Gedenkstätten
Gestapokeller
und
Augustaschacht,
die
in
Zusammenarbeit
mit
der
Volkshochschule
Osnabrück,
dem
Kulturgeschichtlichen
Museum
sowie
dem
Felix-
Nussbaum-
Haus
die
Zeitzeugengespräche
organisieren.
Immer
wieder
ermöglichen
sie
es
jungen
Menschen
in
der
Region,
mit
den
Zeitzeugen
Erna
de
Vries
und
Sally
Perel
("
Hitlerjunge
Salomon"
)
ins
Gespräch
zu
kommen.
"
Wir
sind
alle
der
Meinung"
,
so
Gander
weiter,
"
dass
solche
Begegnungen
sehr
wichtige
Chancen
des
Lernens
sind"
.
"
Als
meine
Mutter
und
ich
1943
uns
trennen
mussten"
,
begann
de
Vries,
"
gab
sie
mir
mit
auf
den
Weg:
Du
wirst
überleben
und
erzählen,
was
man
mit
uns
gemacht
hat"
.
In
ihrem
ergreifenden
und
zugleich
zutiefst
erschütternden
Vortrag
schilderte
die
1923
in
Kaiserslautern
zur
Welt
gekommene
de
Vries,
geborene
Korn,
wie
sie
die
schleichende
Umwälzung
der
gesellschaftlichen
Verhältnisse
durch
die
Nationalsozialisten,
die
unausstehliche
Judenhetze
und
die
Zeit
im
Konzentrationslager
Auschwitz
erlebte.
"
Ich
hatte
eine
schöne,
unbeschwerte
Kindheit"
,
so
de
Vries.
Nach
dem
plötzlichen
Tod
des
Vaters
im
Jahre
1930
sowie
der
Machtergreifung
der
Nationalsozialisten
im
Januar
1933
verschlechterte
sich
die
Lebenssituation
der
Korns
allerdings
rapide.
Das
Familiengeschäft,
ein
Speditionsbetrieb,
wurde
boykottiert.
Jüdische
Bürger
wurden
massiv
angefeindet
und
immer
weiter
ausgegrenzt.
",
Alle
Juden
sind
Mörder,
kauft
nicht
bei
Juden′,
hieß
es."
Im
Zuge
der
Pogromnacht
im
November
1938
wurde
die
Wohnung
der
Korns
völlig
verwüstet.
"
Alles
war
zerschlagen,
die
Federbetten
waren
aufgeschlitzt."
Zudem
habe
man
Wasserschläuche
ins
Haus
gelegt
und
alles
unter
Wasser
gesetzt.
Alsbald
gingen
Mutter
und
Tochter
nach
Köln,
wobei
die
Mutter
bereits
nach
wenigen
Monaten
wieder
nach
Kaiserslautern
zurückreiste.
Als
dann
die
Deportationen
losgingen,
kehrte
auch
Erna,
die
inzwischen
eine
Lehre
zur
Krankenschwester
angetreten
hatte,
nach
Kaiserslautern
zurück,
um
bei
ihrer
Mutter
zu
sein.
Am
6.
Juli
1943
schließlich
sah
sie
den
Gestapo-
Wagen
vor
ihrer
Haustür
stehen:
"
Ich
wusste,
es
konnte
nichts
Gutes
heißen.
Alle
Türen
waren
offen,
und
ich
hörte
schon
im
Nebenzimmer,
wie
der
SS-
Mann
mit
meiner
Mutter
sprach,
und
ich
hörte
,
Deportation′."
",
Nein,
Sie
nicht,
nur
Ihre
Mutter′,
sagte
der
Hauptmann.
Das
war
ein
heftiger
Schlag
für
mich."
Die
junge
Frau
aber
weigerte
sich,
alleine
zurückzubleiben,
und
bestand
darauf,
ihre
Mutter
begleiten
zu
wollen,
was
ihr
nach
längerem
Bitten
und
Flehen
auch
zugestanden
wurde.
Beide
kamen
nach
Saarbrücken
ins
Staatsgefängnis
und
wurden
anschließend
von
dort
aus
nach
Auschwitz
deportiert,
wo
die
Mutter
ermordet
wurde.
Erna
de
Vries
kam
später
ins
Konzentrationslager
Ravensbrück.
Nach
20-
monatiger
Haft
erlebte
sie
am
30.
April
1945
auf
einem
Todesmarsch
die
Befreiung
durch
amerikanische
Soldaten.
Bildtext:
Volles
Haus:
Zeitzeugengespräch
im
Gymnasium
"
In
der
Wüste"
.
Fotos:
Michael
Gründel
Die
Auschwitz-
Überlebende
Erna
de
Vries
bei
ihrem
Vortrag.
Autor:
Roman Felde