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1.
Erscheinungsdatum:
10.03.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Verkehrsclub: Elektrobusse sind zu anfällig
Zwischenüberschrift:
Systemwechsel der Stadtwerke von Dieselmotor auf Batteriebetrieb bringt Probleme
Artikel:
Originaltext:
2018
soll
in
Osnabrück
Deutschlands
längste
Elektrobus-
Linie
rollen.
Die
Stadtwerke
geben
Millionen
dafür
aus.
Doch
ist
die
Technik
überhaupt
so
weit?
Der
Verkehrsclub
VCD
hat
Zweifel
und
fürchtet
große
Nachteile
für
Fahrgäste
–
vom
Zwangsumstieg
bis
zum
Totalausfall.
Osnabrück.
Jüngste
Meldungen
aus
Schleswig-
Holstein
und
Berlin
haben
den
Osnabrücker
VCD-
Kreisverband
alarmiert.
In
Pinneberg
erwies
sich
ein
Elektrobus
als
lahme
Ente,
weil
er
in
den
15
Monaten
nach
seinem
Kauf
nur
sieben
Tage
lang
im
öffentlichen
Nahverkehr
fuhr
–
und
den
Rest
der
Zeit
kaputt
war.
Die
Berliner
Verkehrsbetriebe
wiederum
resümieren
für
ihre
Elektrobus-
Testlinie
zwischen
Zoo
und
Südkreuz:
Nur
an
21
von
134
Tagen
seit
Ende
August
waren
alle
vier
Stromfahrzeuge
im
Einsatz.
An
den
übrigen
Tagen
waren
es
weniger,
davon
57-
mal
gar
keins.
Dann
mussten
Dieselbusse
sämtliche
Fahrten
übernehmen.
Hersteller
in
der
Pflicht
Der
Verkehrsclub
fordert
deshalb:
"
Die
technischen
Probleme
der
Elektrobusse
müssen
behoben
werden!
"
Und
zwar
bevor
die
Stadtwerke
Osnabrück
wie
angekündigt
9,
1
Millionen
Euro
(davon
gut
ein
Drittel
Landeszuschüsse)
ausgeben,
um
in
zwei
Jahren
die
ersten
13
von
geplanten
40
batteriebetriebenen
Gelenkbussen
auf
die
Strecke
zu
bringen.
Unsere
Redaktion
fragte
nach:
Ist
die
Zuverlässigkeit
bei
großen
E-
Bussen
gewährleistet?
Die
Stadtwerke
wissen
es
nicht.
Aber
sie
wollen
die
Hersteller
in
die
Pflicht
nehmen.
Künftige
Anbieter
hätten
klare
Bedingungen
zu
erfüllen,
die
sich
aus
jahrelangen
Feldversuchen
mit
neuen
Antriebstechniken
in
Osnabrück
und
anderswo
ergeben
würden.
"
In
der
Tat
ist
die
Einsatz-
und
Betriebsstabilität
ein
entscheidendes
Kriterium
für
den
grundlegenden
Systemwechsel
von
einem
dieselbetriebenen
zu
einem
elektrifizierten
Nahverkehr"
,
sagt
Sprecher
Marco
Hörmeyer.
Für
die
Dieselbusse
der
Osnabrücker
Stadtwerke
liege
die
Verfügbarkeit
bei
etwa
95
Prozent.
Das
bedeutet:
Von
100
geplanten
Fahrten
finden
etwa
95
statt.
"
Kennzahlen
unterhalb
von
95
Prozent
bei
der
Verfügbarkeit
von
E-
Bussen
würden
unweigerlich
zu
einer
Beeinträchtigung
der
Servicequalität
und
somit
auch
der
Akzeptanz
führen."
Mit
den
beiden
Elektrobussen,
die
bereits
seit
einigen
Jahren
in
Osnabrück
auf
der
Linie
94
im
Einsatz
sind,
haben
Stadtwerke
und
Fahrgäste
diesbezüglich
oft
leidvolle
Erfahrungen
gemacht:
Gerade
zu
Beginn,
aber
auch
in
der
Folge
kam
es
immer
wieder
zu
Ausfällen
aufgrund
technischer
Mängel
–
auch
im
Moment
befinden
sich
beide
Wagen
mal
wieder
in
der
Werkstatt.
Wie
die
Stadtwerke
auf
Nachfrage
mitteilen,
hatte
der
Minibus
(20
Plätze)
in
der
Fahrplanperiode
2014/
2015
gleichwohl
eine
Verfügbarkeit
von
97
Prozent,
der
Midibus
(45
Plätze)
jedoch
nur
von
83
Prozent.
Aktuellere
Daten
gebe
es
nicht,
heißt
es.
Ursächlich
für
die
teils
hohe
Ausfallrate
seien
allerdings
nicht
Probleme
mit
der
Elektro-
und
Batterietechnik
– "
die
arbeiten
zuverlässig"
,
stellt
Hörmeyer
fest.
"
Der
Grund
sind
vielmehr
Defekte
an
mechanischen
Aggregaten."
So
hätten
die
Stadtwerke
60
Tage
auf
ein
Original
ersatzteil
warten
müssen,
nachdem
beim
Midibus
der
Druckluftkompressor
den
Geist
aufgegeben
hatte.
Zudem
führe
"
das
weniger
gute
Service-
und
Vertriebsnetz"
zu
teilweise
sehr
langen
Wartezeiten
auf
einfachste
Bauteile
wie
zum
Beispiel
Scheibenwischerarme,
so
der
Stadtwerke-
Sprecher
weiter.
Der
in
Osnabrück
eingesetzte
Minibus
vom
Typ
Zeus
wird
in
Italien
gebaut,
der
Midibus
"
Oreos"
ist
ein
französisches
Fabrikat.
Batteriebetriebene
Gelenkbusse
mit
mindestens
100
Plätzen,
wie
sie
auf
der
stark
genutzten
Stadtbus-
Linie
41
gebraucht
werden,
haben
bislang
nur
sehr
wenige
Hersteller
serienreif
im
Angebot
–
Erfahrungswerte
mit
Wagen
dieser
Größenordnung
sind
folglich
knapp.
Umstieg
an
der
Grenze
Offene
Fragen
beim
Thema
Reichweite
und
Akku-
Ladestationen
geben
dem
VCD
Osnabrück
überdies
Anlass
zur
Sorge,
dass
die
Umstellung
auf
Elektrobusse
im
großen
Stil
auch
zu
mehr
Umstiegen
führen
könnte
–
was
Fahrgäste
eher
abschrecken
als
anlocken
würde.
So
fährt
die
Buslinie
41/
541
bislang
kombiniert
als
Stadt-
und
Regionalbus
die
Strecke
Düs
trup–Neumarkt–Haste–Rulle.
Kommt
mit
dem
E-
Bus
an
der
Stadtgrenze
der
Umstieg
in
Dieselbusse?
Die
Stadtwerke
antworten
ausweichend.
Es
gebe
noch
keine
endgültigen
Entscheidungen
hinsichtlich
künftiger
Linienführungen,
erklärt
Marco
Hörmeyer.
Grundsätzlich
solle
die
Linie
41
unverändert
bleiben.
"
Lediglich
für
die
Anbindung
von
und
nach
Rulle
arbeiten
wir
derzeit
an
einer
komfortablen
Lösung
für
die
Fahrgäste."
Bildtext:
Ein
mittelgroßer
Elektrobus
(Midbus)
rollt
seit
knapp
drei
Jahren
durch
Osnabrück
-
wenn
er
denn
fährt.
Denn
nicht
selten
lässt
das
batteriebetriebene
Fahrzeug
die
Stadtwerke
und
ihre
Kunden
technischer
Mängel
im
Regen
stehen.
Besser
läuft
es
anscheinend
mit
dem
kleinen
Elektrobus
(Minibus)
,
der
bereits
2011
angeschafft
wurde.
Unser
Bild
zeigt
den
Midibus
bei
einer
Schaufahrt
für
Mitglieder
der
SPD-
Landtagsfraktion
im
Herbst
2015.
Foto:
Jörn
Martens
Kommentartext:
Teures
Wagnis
Einer
muss
den
Anfang
machen.
Beim
Thema
Elektrobusse
im
ÖPNV
haben
die
Stadtwerke
Osnabrück
beschlossen,
national
eine
Vorreiterrolle
einzunehmen
und
ab
2020
eine
komplette,
wichtige
Linie
mit
batteriebetriebenen
Fahrzeugen
zu
betreiben.
Es
ist
ein
teures
Wagnis.
Und
natürlich
kann
es
schiefgehen.
Doch
das
Vertagen
des
Systemwechsels
–
weg
vom
Diesel,
hin
zum
Strom
–
würde
die
Probleme
im
Stadtverkehr
auch
nicht
lösen.
Der
Verzicht
darauf
erst
recht
nicht.
Im
Gegenteil:
Nur
abgasfreie
Antriebstechnik,
die
im
großen
Stil
eingesetzt
wird,
kann
dazu
beitragen,
krank
machende
und
stinkende
Schadstoffe
in
der
Luft
(wie
sie
gerade
in
der
Osnabrücker
City
nachweislich
in
viel
zu
hoher
Konzentration
vorhanden
sind)
zu
verringern.
Und
nur
lautlose
Elektromotoren
helfen,
Verkehrslärm
zu
reduzieren,
über
den
sich
viele
Bürger
zu
Recht
beklagen.
Das
viele
Fördergeld,
welches
die
Stadtwerke
beim
Land
und
anderswo
für
den
Kauf
von
40
Gelenk-
E-
Bussen
einsammeln,
federt
das
finanzielle
Risiko
ab.
Und
die
Fahrzeughersteller
werden
auch
nur
bei
entsprechender
Nachfrage
ein
passendes
Angebot
machen
–
und
es
fortlaufend
verbessern.
Autor:
Sebastian Stricker