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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Friedhofskapelle in Hellern droht der Abriss
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Servicebetrieb scheut Sanierungskosten – SPD spricht sich für den Erhalt aus
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Die SPD will den möglichen Abriss der Kapelle auf dem Friedhof im Stadtteil Hellern verhindern. Hintergrund: In der nächsten Sitzung des Betriebsausschusses wird ein entsprechender Antrag des Osnabrücker Servicebetriebs (OSB) diskutiert.
Osnabrück. " Wir sind klar für den Erhalt und eine weitere Nutzung der Friedhofskapelle in Hellern. Ein Abriss kommt aus Sicht der SPD-Ratsfraktion nicht infrage", werden Jens Martin, Ratsherr aus Hellern, und Dirk Hoffmann, Vorsitzender des Betriebsausschusses, in einer Pressemitteilung der Sozialdemokraten zitiert.
In der Beschlussvorlage, über die in der Ausschusssitzung am morgigen Donnerstag verhandelt werden soll, führt der OSB vor allem Kostengründe für den Abriss des Gebäudes ins Feld. Der Servicebetrieb beruft sich außerdem auf das städtische Friedhofsentwicklungskonzept: Demnach sollen größere Sanierungsarbeiten an Friedhofskapellen der Politik vorgestellt werden, damit dann mögliche Einsparmöglichkeiten in Betracht gezogen werden können. Gleichzeitig verweist der OSB in der Beschlussvorlage auf einen andauernden Sanierungsbedarf aufgrund von Feuchteschäden. Die Kapelle stehe zudem nicht unter Denkmalschutz.
Im Detail beschreibt der OSB ein ganzes Paket an Sofortmaßnahmen, die für einen Erhalt der Kapelle unverzichtbar seien und die natürlich Geld kosten: Die Innenseite der Außenwände des Orgel- und des Chorraumes muss aktuell mit Kalziumsilikatplatten belegt, gespachtelt und gestrichen werden. Die Außenwand des Südwestgiebels ist außenseitig stark sanierungsbedürftig. Putz und Anstrich sind gerissen, und es dringt Feuchtigkeit ein. Es muss ein elastisches armiertes Fassadenanstrichsystem aufgebracht werden, heißt es in der Vorlage. Alleine hiefür rechnet der OSB mit Kosten von rund 30 000 Euro. Auch der Fliesenboden sei langfristig abgängig aufgrund der Durchfeuchtung von unten. Er müsse perspektivisch erneuert und nach unten abgedichtet werden. Die Kosten für die Maßnahme werden mit 8000 bis 10 000 Euro angegeben.
" Lieber sanieren"
Die SPD-Politiker können der Argumentation allerdings nicht folgen. Die vom OSB angesprochene Alternative, die Feuchtigkeitsschäden der Kapelle immer wieder zu reparieren, sei wenig zielführend. " Wenn eh klar ist, dass jede Reparatur nur eine geringe Haltbarkeit aufweist, dann liegt es doch auf der Hand, eine nachhaltige Sanierung der Kapelle anzustreben, auch wenn diese einmalig teurer ist", so die beiden SPD-Ratsherren in der Pressemitteilung.
Der OSB führt in der Vorlage ein weiteres Argument an: So habe es in den Jahren 2010 bis 2015 durchschnittlich 45 Trauerfeiern und Nutzungen jährlich in Hellern gegeben. Im Vergleich dazu wurde der Heger Friedhof im gleichen Zeitraum durchschnittlich 296-mal jährlich für Aufbahrungen und Trauerfeiern genutzt. Der Heger Friedhof sei nur 1, 6 Kilometer oder vier Minuten Fahrzeit entfernt. Daher sei es zumutbar für die Hellerner Bürgerschaft, die Räumlichkeiten des Heger Friedhofs zu nutzen und danach auf dem Friedhof Hellern beizusetzen. In der Abwägung empfiehlt der OSB daher den Abriss der Kapelle.
Das sehen die SPD-Politiker anders: " Zum einen handelt es sich bei dem Friedhof mit seiner Kapelle um einen für Hellern wichtigen Ort, der Geschichte und Gegenwart des Lebens in Hellern miteinander verbindet. Dies betrifft sowohl Hellern als ehemals selbstständige politische Gemeinde als auch die beiden christlichen Gemeinden Hellerns. Die Helleraner identifizieren sich mit ihrem Stadtteil und seiner Geschichte", stellt Martin fest. " Zum anderen halten wir es für wenig sinnvoll und auch nicht sehr sensibel, den Trauernden zuzumuten, anlässlich einer Beerdigung zwischen Heger Friedhof und dem Friedhof in Hellern zu pendeln", so Martin weiter.
Gegen Zentralisierung
Zudem sei zu fragen, ob mit dem vorliegenden Beschlussvorschlag des OSB eine Entwicklung befördert werden solle, die vom Ausschuss bisher abgelehnt worden sei. So sei im zuständigen Betriebsausschuss des Stadtrates eine Zentralisierung der Trauerfeiern und Bestattungen auf dem Heger Friedhof bisher stets einmütig abgelehnt worden.
" An dieser Ablehnung einer Zentralisierung halten wir fest", machen Martin und Hoffmann deutlich. " Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Kapelle als wichtiger Ort des Helleraner Gemeindelebens erhalten und nutzbar bleibt", betonen die beiden Osnabrücker Sozialdemokraten.

Bildtext:

An der Friedhofskapelle in Hellern hat sichtlich der Zahn der Zeit genagt die SPD will einen möglichen Abriss aber verhindern und plädiert für eine nachhaltige Sanierung des kleinen Gotteshauses. Fotos: Gert Westdörp

Der 26 000 Quadratmeter große Friedhof in Hellern wurde im Jahr 1929 eingerichtet.
Autor:
Sebastian Philipp


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