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1.
Erscheinungsdatum:
07.03.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Alles in Ordnung am Haus Willmann
Zwischenüberschrift:
Monumentendienst inspiziert Osnabrücks ältestes Fachwerkhaus
Artikel:
Originaltext:
Der
Monumentendienst,
ein
gemeinnütziger
Beratungsdienst
für
die
Sub
stanzerhaltung
historischer
Gebäude,
hat
die
Fassade
von
Osnabrücks
ältestem
Fachwerkhaus,
dem
Haus
Willmann
in
der
Krahnstraße,
eingehend
untersucht.
Zwischenergebnis:
alles
in
Ordnung.
Osnabrück.
Im
Giebel
steht
die
Zahl
1586.
Das
Haus
hat
mehrere
Stadtbrände
und
einen
Bombenangriff
überstanden.
Es
gehört
wegen
seines
reich
verzierten
Fachwerks
zu
den
meistfotografierten
Gebäuden
in
Osnabrück.
Blickfang
zu
ebener
Erde
sind
natürlich
die
Schaufensterauslagen
der
Weinhandlung
Fohs.
Aber
sobald
man
nach
oben
schaut,
fasziniert
die
Fassade:
Im
Zentrum
einer
Reihe
von
Sonnenrad-
Dekoren
ist
der
Sündenfall
von
Adam
und
Eva
im
Paradies
dargestellt.
Dieses
Motiv
schmückte
üblicherweise
die
Aussteuer
einer
jungen
Braut.
Viel
spricht
deshalb
dafür,
dass
das
Haus
vor
430
Jahren
als
Heim
für
ein
neuvermähltes
Paar
errichtet
wurde.
Die
Verzierungen
wurden
direkt
in
die
Balken
geschnitzt,
was
im
16.
Jahrhundert
ein
kostspieliges
Verfahren
war.
Die
Handwerker
vom
Monumentendienst
haben
sich
nun
den
Sündenfall
und
seine
Umgebung
mittels
Hubsteiger
genau
angeschaut.
Sven
Rathjen
und
Martin
Schiebe,
ihres
Zeichens
"
Techniker
der
Baudenkmalpflege
und
Altbauerhaltung"
,
steuern
den
Arbeitskorb
wieder
auf
den
Erdboden
zurück,
um
dem
Auftraggeber
Ludwig
Willmann
und
den
Monumentendienst-
Projektleiterinnen
Bente
Juhl
und
Kerstin
Stölken
einen
ersten
Eindruck
zu
vermitteln.
Auch
Ansgar
Westermeyer
von
der
städtischen
Denkmalpflege
hört
aufmerksam
zu.
Schiebe:
"
Wie
wir
bis
jetzt
festgestellt
haben,
ist
die
Fassade
in
Ordnung.
Keine
Fäulnis,
keine
Hohlstellen
und
kein
Wasser
dort,
wo
es
nicht
hingehört."
Auch
die
einfach
verglasten
Fenster
–
sie
dürften
seit
1889,
als
Familie
Willmann
Eigentümer
wurde,
nicht
erneuert
worden
sein
–
machen
noch
einen
tadellosen
Eindruck
auf
die
Experten.
"
Man
hat
damals
alt
geschlagenes
Nadelholz
genommen,
das
geht
praktisch
nie
kaputt"
,
weiß
Westermeyer.
Ludwig
Willmann
geht
es
darum,
eine
gründliche
Bestandsaufnahme
des
Vorderhauses
wie
auch
des
rückwärtigen
Steinwerks
zu
bekommen,
um
gegebenenfalls
präventiv
eingreifen
zu
können,
bevor
sich
größere
Schäden
ausgebreitet
haben
–
je
älter
das
Haus,
umso
wichtiger
und
letztlich
kostensparender
ist
die
vorausschauende
Inspektion.
Genau
dafür
ist
der
Monumentendienst
da.
Der
Informations-
und
Wartungsdienst
mit
Sitz
im
Museumsdorf
Cloppenburg
ist
ein
Projekt
der
gemeinnützigen
Stiftung
"
Kulturschatz
Bauernhof"
.
Er
wird
vom
Land
Niedersachsen,
von
der
EU
und
von
zahlreichen
Kommunen
in
Nordwestdeutschland,
darunter
auch
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück,
unterstützt.
"
Dadurch
sind
unsere
Dienste
recht
preisgünstig"
,
erklärt
Bente
Juhl.
Die
zweitägige
Inspektion
durch
zwei
Fachleute
einschließlich
einer
schriftlichen,
reich
bebilderten
Dokumentation
dürfte
kaum
mehr
als
1000
Euro
kosten.
"
Wir
reparieren
allerdings
nicht,
wir
gucken
nur
und
bewerten
anschließend"
,
gibt
Projektleiterin
Kerstin
Stölken
Auskunft.
Handlungsempfehlungen
werden
nach
Priorität
sortiert:
"
S"
in
Rot
bedeutet
Sofortmaßnahme,
"
M"
ist
eine
Mittelfristmaßnahme,
die
in
ein
bis
fünf
Jahren
angegangen
werden
sollte,
und
"
L"
wie
Langfristmaßnahme
kann
noch
fünf
bis
zehn
Jahre
warten.
"
Vorteil
für
den
Eigentümer
ist,
dass
wir
ohne
jeden
wirtschaftlichen
Eigennutz
beraten
und
Gewerke
übergreifend
begutachten"
,
so
Stölken.
Die
Monumentendienst-
Techniker
sind
universell
in
allen
wichtigen
Gewerken
ausgebildet,
besonders
sattelfest
in
Materialkunde
und
mit
den
Wechselwirkungen
von
Eingriffen
vertraut.
Da
sie
jeden
Tag
historische
Gebäude
inspizieren
–
mittlerweile
sind
1460
Gebäude
objektbezogene
Mitglieder
im
Monumentendienst
–,
haben
sie
schon
so
ziemlich
alles
gesehen,
was
vorkommen
und
auch
was
man
falsch
machen
kann.
Ausdrücklich
nicht
hier
bei
Willmann,
sondern
allgemein
gesprochen,
lautet
eine
Erfahrungstatsache
der
Experten:
"
Die
meisten
Schäden
an
alten
Gebäuden
entstehen
nicht
durch
den
Zahn
der
Zeit,
der
an
ihnen
nagt,
sondern
durch
gut
gemeinte,
aber
schlecht
gemachte
Sanierungen."
Bildtext:
Schwindelfreiheit
gehört
neben
Expertenwissen
zu
den
Fähigkeiten,
die
ein
Monumentendienst-
Mitarbeiter
mitbringen
muss.
Die
reichen
Verzierungen
wurden
im
16.
Jahrhundert
direkt
in
die
Balken
geschnitzt
–
der
Bauherr
von
Osnabrücks
ältestem
Fachwerkhaus
muss
sehr
wohlhabend
gewesen
sein.
Eines
der
meistfotografierten
Häuser
in
Osnabrück
ist
das
Haus
Willmann
in
der
Krahnstraße.
Nun
wurde
es
per
Hubsteiger
vom
Monumentendienst
inspiziert.
Fotos:
David
Ebener
Sven
Rathjen
(links)
und
Martin
Schiebe
sind
Experten
für
alte
Gebäude.
An
der
Fassade
des
1586
errichteten
Gebäudes
achten
sie
auf
jedes
Detail.
Foto:
David
Ebener
Autor:
Joachim Dierks