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1.
Erscheinungsdatum:
29.02.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
14 Millionen Feldpostbriefe pro Tag
Zwischenüberschrift:
Februar 1916: Beliebte Kleingärten, patentierte Kriegsschuhe, reichlich Schnee
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Im
Februar
1916
begann
die
Schlacht
um
Verdun,
eine
der
verlustreichsten
und
längsten
Schlachten
des
Ersten
Weltkriegs,
die
zudem
keiner
Seite
nennenswerte
Geländegewinne
einbrachte.
Unter
den
Soldaten
waren
viele
Osnabrücker.
Was
wir
heute
im
Rückblick
wissen,
konnte
das
"
Osnabrücker
Tageblatt"
zu
Beginn
der
Offensive
seinen
Lesern
natürlich
nicht
vermitteln.
Im
Nachrichtenteil
werden
die
deutschen
Anfangserfolge
mit
den
üblichen
propagandistischen
Überhöhungen
berichtet,
im
Lokalteil
spielt
die
Schlacht
jedoch
(noch)
keine
Rolle.
Hier
überwiegen
weiterhin
Meldungen,
die
im
Zusammenhang
mit
der
Ernährungslage
oder
der
Findung
von
Ersatzstoffen
stehen.
Wie
etwa
die
sogenannten
Kriegsschuhe.
Das
Obermaterial
besteht
aus
grauem
oder
schwarzem
wasserdichten
Segelleinen,
wie
es
auch
für
die
Tornister
der
Soldaten
verwendet
wird.
Brandsohlen,
Sohlen
und
Absätze
sind
aus
Holz.
Die
dünnen
Holzschichten
sind
kreuzweise
wasserfest
verleimt.
Die
Schuhe
haben
ein
Gelenk
und
tragen
sich
daher
angeblich
wie
feste
Lederschuhe.
"
Sammelt
Zeitungen"
"
Da
sich
die
Sohlen
filzig
laufen,
tritt
das
Klappergeräusch
nur
anfangs
auf"
,
heißt
es
in
der
Beschreibung.
Sie
sollen
sogar
wärmer
als
herkömmliche
Lederschuhe
sein.
Die
Deutschen
Werkstätten
in
Dresden-
Hellerau
halten
das
Patent.
Anlass
der
Erfindung
war
die
preistreibende
Verknappung
von
Leder,
das
in
großen
Mengen
für
Sättel
und
Zaumzeug
gebraucht
wird.
Der
Magistrat
hat
beschlossen,
100
Paar
davon
zu
bestellen,
um
zu
testen,
ob
die
"
anderwärts
guten
Erfahrungen"
auch
auf
dem
Osnabrücker
Pflaster
gemacht
werden.
Sofern
sie
sich
bewähren,
will
die
Stadt
an
hiesige
Schuhfabriken
herantreten
und
sie
veranlassen,
ebenfalls
solche
Schuhe
herzustellen.
Denn:
"
Die
Schuhfrage
bedarf
bei
den
hohen
Lederpreisen
dringend
einer
Lösung."
"
Sammelt
Zeitungspapier!
",
ruft
die
Zeitung
im
Auftrag
der
Heeresverwaltung
auf.
Die
braucht
große
Mengen
Füllmittel
für
Strohsäcke,
die
den
Soldaten
wiederum
als
Ruhelager
dienen.
Die
Strohsäcke
werden
nicht
mehr
mit
Stroh
gefüllt,
weil
das
der
tierischen
Ernährung
vorbehalten
bleiben
muss.
Holzwolle
und
Seegras
sind
sehr
teuer
und
kaum
zu
haben.
Ein
sehr
guter
Ersatz
ist
Zeitungspapier.
Daher:
"
Es
ist
patriotische
Pflicht,
dieses
zu
sammeln
und
der
Heeresverwaltung
zur
Verfügung
zu
stellen.
Ablieferung
bei
der
Königlichen
Garnisonsverwaltung
im
Schloss,
von
3
bis
6
Uhr
nachmittags
am
Hauptportal
des
Schlosses."
In
den
letzten
Februartagen
hat
sich
der
Winter
zurückgemeldet.
Im
"
Tageblatt"
lesen
wir:
"
Die
Schneedecke
hat
gestern
noch
wesentliche
Verstärkung
erfahren.
Besonders
in
der
verflossenen
Nacht
hat
Frau
Holle
kräftig
das
Bett
ausgeschüttelt,
sodass
der
Schnee
stellenweise
20–30
cm
hoch
liegt.
Die
Jugend
vermag
die
Freuden
des
Schlittenfahrens
noch
einmal
in
vollen
Zügen
zu
genießen.
Auch
größere,
mit
Pferden
bespannte
Schlitten,
mit
Milchkannen
beladen,
konnte
man
bereits
heute
früh
auf
den
Straßen
fahren
sehen.
Für
die
jungen
Saaten
auf
den
Feldern
bildet
die
Schneedecke
einen
wirksamen
Schutz
gegen
Auswinterung,
der
nach
den
regenreichen
Wochen
umso
willkommener
ist."
Entzündliche
Feldpost
Was
die
Feldpost
so
alles
leisten
muss:
Die
Zahl
der
Sendungen
ist
immer
noch
im
Steigen
begriffen.
Pro
Tag
gehen
aus
Deutschland
8,
5
Millionen
Briefsendungen
ab.
5,
9
Millionen
sind
als
Feldpost
portofrei.
Aus
dem
Feld
in
die
Heimat
gelangen
5,
8
Millionen,
zusammen
also
14,
3
Millionen
Sendungen.
Täglich
kommt
es
zu
35
000
Retouren,
weil
die
Sendungen
völlig
mangelhaft
adressiert
oder
so
schlecht
verpackt
sind,
dass
sie
nicht
ins
Feld
geschickt
werden
können.
Die
Reichspostverwaltung
mahnt,
keine
leicht
entzündbaren
Sachen
ins
Feld
zu
senden.
Im
Laufe
des
vergangenen
Kriegsjahres
sind
nicht
weniger
als
43
Waggonbrände
durch
solche
Sendungen
verursacht
worden.
"
Die
gestrige
Verpachtung
der
sog.
Russengärten
hinter
Moskau
gestaltete
sich
beinahe
zu
einem
kleinen
Ereignis"
,
schreibt
die
Zeitung
am
23.
Februar.
36
Gärten
zu
je
600
Quadratmetern
waren
ausgeschrieben,
aber
250
bis
300
Personen,
"
darunter
sicher
über
100
ernsthafte
Reflektanten"
,
hatten
sich
eingefunden,
sodass
die
bis
dato
vorhandenen
Gärten
im
Gebotsverfahren
zu
verhältnismäßig
hohen
Preisen
reißenden
Absatz
fanden.
Die
Stadt
hatte
als
Untergrenze
20
Mark
Jahrespacht
festgelegt.
Der
Erste
brachte
gleich
32
Mark,
der
nächste
39,
einige
kamen
sogar
über
40
Mark.
Beste
Preise
erbrachten
die
nach
der
Bahn
an
der
Südseite
gelegenen
Gärten,
die
nördlicheren
weniger
wegen
der
etwas
moorigen
Durchsetzung
des
Bodens.
Die
Zeitung
resümiert:
"
Im
Ganzen
ließ
die
Verpachtung
das
in
unseren
Handwerker-
,
Beamten-
und
Arbeiterkreisen
vorhandene
große
Bedürfnis
nach
Pachtland
erkennen,
nachdem
mit
der
zunehmenden
Ausdehnung
der
Stadt
während
der
letzten
Jahrzehnte
große
Ländereien
der
nächsten
Umgebung
in
Baugelände
und
Straßen
umgewandelt
sind."
Sicherlich
werde
die
Stadt
nach
diesem
Ergebnis
bald
dazu
übergehen,
mithilfe
der
kriegsgefangenen
Russen
auch
die
jetzt
noch
als
Wiese
daliegende
Fläche
zu
Gärten
herzurichten.
Im
Sinne
der
Kleingärtner,
die
auf
Pferdeäpfel
als
Dünger
reflektieren,
schließt
die
Zeitung
mit
dieser
Bitte:
"
Einen
besonderen
Dienst
würde
die
Stadt
den
kleinen
Gartenpächtern
erweisen,
wenn
sie
ihnen
den
Dünger
des
Schlachthofes,
des
Fuhrparks
usw.
zu
einem
möglichst
niedrigen
Preise
zur
Verfügung
stellen
wollte.
Besonders
auf
Neuland,
wie
hier,
ist
er
unentbehrlich,
wenn
Erträge
erzielt
werden
sollen."
Bildtext:
Die
Reichspost
vollbrachte
im
Ersten
Weltkrieg
Höchstleistungen.
Vielfach
versahen
Frauen
die
Postdienste-
Foto:
Archiv
Felix-
Nussbaum-
Haus/
Kulturgeschichtliches
Museum
Osnabrück
Autor:
Joachim Dierks