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1.
Erscheinungsdatum:
26.02.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
450 Menschen gegen "Abgleiten nach rechts"
Zwischenüberschrift:
Kundgebung und Demonstration in Osnabrück – Gegen rassistisches Gedankengut
Artikel:
Originaltext:
Rund
450
Menschen
haben
sich
nach
Polizeiangaben
am
Donnerstagabend
zu
einer
Kundgebung
und
Demonstration
gegen
ein
"
Abgleiten
nach
rechts"
am
Osnabrücker
Nikolaiort
versammelt.
Unter
den
Versammlungsrednern
befand
sich
auch
ein
23-
jähriger
Flüchtling
aus
Syrien.
Osnabrück.
"
Natürlich
steht
Deutschland
nicht,
liebe
Freunde,
vor
einem
neuen
Faschismus"
,
sagte
Harald
Klausing,
einer
der
Demo-
Initiatoren,
in
seiner
Eröffnungsrede.
Gleichzeitig
betonte
er
jedoch
Sorge
darüber,
wie
tief
rechtes
und
rassistisches
Gedankengut
in
Deutschland
doch
unter
einer
"
firnishaften
Decke
der
Demokratie"
verborgen
sei.
Dabei
nahm
er
in
seiner
Rede
insbesondere
Bezug
auf
die
jüngsten
Ereignisse
in
Clausnitz,
Bautzen
und
in
der
Silvesternacht
in
Köln.
Offener
Rechtsradikalismus
und
Rassismus
könnten
immer
nur
so
stark
sein,
wie
die
Mitte
der
Gesellschaft
und
die
demokratischen
Institutionen
dies
zuließen,
sagte
Klausing
weiter.
"
Die
Demokratie
muss
von
den
Demokraten
selbst
und
der
gesamten
Bürgergesellschaft
verteidigt
werden"
,
so
Klausing.
Dennoch
sollten
wir
ebenjene
Institutionen
und
den
Rechtsstaat
dabei
nicht
prinzipiell
angreifen.
Adnan
Matini
ist
23
Jahre
alt
und
syrischer
Flüchtling.
Seit
zwei
Jahren
und
drei
Monaten
lebt
er
mittlerweile
in
Osnabrück.
Er
habe
eine
der
ersten
Demonstrationen
in
Syrien
mitorganisiert
und
anschließend
fliehen
müssen,
berichtete
er.
Viele
seiner
Freunde
seien
gefangen
genommen
worden
und
hätten
unter
Druck
der
Polizei
seinen
Namen
verraten.
"
Ich
bin
sehr
froh,
dass
ich
in
dieser
schönen
Stadt
wohne"
,
sagte
er.
Er
sei
gut
aufgenommen
und
begleitet
worden.
Regelmäßige
Besuche
der
Sozialarbeiter
hätten
seinen
Einstieg
erleichtert.
Er
sei
legal
hier,
habe
ein
Visum
und
plane,
demnächst
ein
Studium
zu
beginnen.
Er
komme
aus
einem
Land,
in
dem
es
viele
Probleme
gebe.
Damit
er
dorthin
zurückkehren
könne,
müssten
zwei
Bedingungen
erfüllt
werden:
"
Keine
Diktatur
hat
Platz
in
Syrien"
,
benannte
er
die
erste
und
erntete
Applaus.
Zudem
dürften
Brüder
keine
Angst
vor
Brüdern
haben,
sagte
er
weiter.
Damit
bezog
er
sich
auf
die
Verhaftungen
und
Folterungen
durch
die
Polizei.
Die
Freiheit,
sich
kritisch
gegen
die
Regierung
zu
äußern,
sei
nicht
gegeben.
Mit
dieser
Angst
könne
er
nicht
zurück
in
seine
Heimat
gehen.
Nach
Köln
sei
er
durch
seine
Mitmenschen
nicht
anders
behandelt
worden.
Er
habe
das
Vertrauen,
dass
die
meisten
Menschen
die
Täter
beschuldigen
würden
und
nicht
alle
Flüchtlinge
pauschalisieren.
Unter
dem
Titel
"
Nach
Köln:
Nicht
abducken
–
Gegen
Hysterie,
zurück
zur
Sachlichkeit"
war
die
Demonstration
ausgerufen
worden.
Direkt
zu
den
Kölner
Ereignissen
äußerte
sich
Martina
Niermann,
Vertreterin
der
Frauenschutzorganisation
Solvodi.
Die
Respektlosigkeit
und
Verachtung
von
Frauen
sei
kein
Ausländerproblem,
sagte
Niermann
deutlich.
Neben
Klausing
berichtete
Lioba
Meyer
über
das
zivile
Projekt
SOS
Méditerranée
zur
Rettung
von
Schiffbrüchigen.
Seit
heute
fahre
die
"
Aquarius"
unter
Kapitän
Klaus
Vogel
im
Mittelmeer
vor
Lampedusa.
Der
Zug
durch
die
Altstadt
verlief
genau
umgekehrt
wie
zunächst
angekündigt:
Vom
Nikolaiort
über
Domhof,
Markt,
Krahnstraße,
Lorzingstraße
ging
es
zurück
zum
Nikolaiort.
Die
Demonstration
verlief
friedlich
und
ohne
jeglichen
Zwischenfall,
so
Polizeieinsatzleiter
Gerhard
Schratz.
Bildtext:
Der
Flüchtling
Adnan
Matini
erzählte
von
seiner
Flucht
aus
Syrien
und
seinem
Leben
in
Osnabrück.
Foto:
Egmont
Seiler
Gegen
ein
"
Abgleiten
nach
rechts"
hatten
sich
am
Donnerstag
rund
450
Demonstranten
am
Osnabrücker
Nikolaiort
versammelt,
um
anschließend
gemeinsam
durch
die
Altstadt
zu
ziehen.
Foto:
Egmont
Seiler
Kommentartext:
Immer
und
immer
wieder
Nach
den
Vorfällen
in
Clausnitz
hatte
Veranstalter
Harald
Klausing
bereits
im
Vorfeld
die
hohe
Aktualität
der
Demo
betont.
Recht
hat
er.
Von
Pegida
über
Clausnitz
bis
nach
Bautzen
gehen
schon
lange
nicht
mehr
nur
"
besorgte
Bürger"
auf
die
Straßen.
Stattdessen
begegnen
wir
einer
irrgeleiteten,
gewaltbereiten
Masse,
die
den
Tod
von
Menschen
schweigend
in
Kauf
nimmt.
Umso
wichtiger,
dass
wir
uns
klar
gegen
die
positionieren,
die
sich
gegen
die
Schwächsten
der
Schwachen
stellen.
Gegen
rechte
Deppen,
die
Brandsätze
in
Wohnräume
werfen.
Gegen
Menschen,
die
der
verschleierten
NS-
Rhetorik
von
Rechtspopulisten
und
ihrer
Parteien
auf
den
Leim
gehen
und
nicht
erkennen.
Ganz
besonders
gegen
die,
die
beanspruchen,
damit
für
eine
Mehrheit
zu
sprechen.
Die
Verantwortung
liegt
jedoch
nicht
bei
der
"
Friedensstadt"
Osnabrück,
sondern
bei
jedem
Einzelnen.
Nicht
nur
auf
einer
Demo,
sondern
jeden
Tag
aufs
Neue,
bei
jeder
Gelegenheit.
Immer
und
immer
wieder.
Autor:
David Hausfeld