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1.
Erscheinungsdatum:
24.02.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Einkaufen statt Schwimmen
Zwischenüberschrift:
Das Niedersachsenbad eröffnete vor 50 Jahren – 2005 wurde der Stöpsel gezogen
Artikel:
Originaltext:
Am
Anfang
war
das
Pottgrabenbad.
Dann
eröffnete,
vor
ziemlich
genau
50
Jahren,
das
Niedersachsenbad
als
zweites
Hallenbad
in
Osnabrück.
Heute
gibt
es
beide
nicht
mehr.
Denn
Bäderkonzepte
und
Schwimmbadtechnik
haben
eine
kurze
Halbwertzeit.
Osnabrück.
Der
Schwarze
Platz
an
der
Natruper
Straße
hat
schon
viel
erlebt.
Zu
Kaisers
Zeiten
diente
er
als
Exerzierplatz
des
Infanterieregiments
78.
Er
lag
günstig
zwischen
der
Infanteriekaserne
an
der
Natruper
Straße
(heute
Altbau
der
BBS)
und
der
Kaserne
der
Maschinengewehr-
Compagnie
an
der
Nobbenburger
Straße
(heute
Alt-
Gebäude
der
Feuerwache)
.
Nach
dem
letzten
Krieg
ging
es
rund
auf
dem
Schwarzen
Platz:
Zwischen
1955
und
1961
fand
hier
der
Jahrmarkt
statt.
1961
bestimmte
ihn
der
Rat
als
Standort
für
ein
dringend
benötigtes
zweites
Hallenbad.
Das
Pottgrabenbad
lag
im
Süden,
da
war
nun
ein
Platz
in
der
nördlichen
Stadthälfte
gesucht
und
gefunden
worden.
Im
Februar
1962
machte
der
Entwurf
des
Bremer
Architekten
Gustav
Wessels
das
Rennen,
am
31.
Juli
1963
war
Baubeginn
und
am
31.
August
1964
Richtfest.
Es
zeichnete
sich
ab,
dass
die
veranschlagten
fünf
Millionen
DM
nicht
zu
halten
sein
würden,
der
Kämmerer
ging
nun
von
6,
9
Millionen
aus
–
aus
heutigem
Blickwinkel
immer
noch
ein
Schnäppchen-
Preis.
Stadt
und
Tageszeitungen
riefen
einen
Wettbewerb
zur
Namensfindung
aus,
denn
"
II.
Osnabrücker
Hallenbad"
sei
ja
nicht
mehr
als
ein
Arbeitstitel.
Der
Kreissportbund
schlug
"
Bad
am
Rißmüllerplatz"
vor.
Senator
Engel
war
wenig
überzeugt:
"
Das
trifft′s
eigentlich
nicht"
,
ließ
er
sich
vernehmen.
"
Bad
am
Schwarzen
Platz"
fiel
auch
durch,
es
sollte
ja
keine
Reinigungsanstalt
für
schwarze
Füße
werden,
und
schließlich
war
Schwarzer
Platz
ja
auch
nur
ein
inoffizieller,
volkstümlicher
Name,
der
in
keinem
Stadtplan
verzeichnet
war.
Es
siegte
dann
"
Niedersachsenbad"
–
nicht
besonders
originell
und
insofern
unzutreffend,
als
das
Land
an
der
Finanzierung
nicht
beteiligt
war.
Gleichwohl
bürgerte
sich
der
Name
rasch
ein.
Am
26.
Februar
1966
weihten
Stadt
und
Stadtwerke
"
das
modernste
Bad
in
der
Bundesrepublik"
ein,
wie
die
Presse
stolz
schrieb.
Das
Jugendblasorchester
unter
Gustl
Huuck
lockerte
mit
Melodien
aus
"
My
Fair
Lady"
die
Abfolge
der
Reden
auf.
Oberbürgermeister
Willi
Kelch
sprach
von
einer
"
Stätte
zur
Pflege
der
Gesundheit"
–
Spaßbad,
Rutschen-
Park,
Wellness
und
Events
waren
noch
in
weiter
Ferne.
Die
großzügige
Fensterfront
zur
Natruper
Straße
wurde
gelobt,
hinter
der
das
Lehrschwimmbecken
von
16,
66
mal
8
Metern
und
das
Sportbecken
von
16,
66
mal
25
Metern
angeordnet
waren.
Sechs
Wettkampfbahnen
waren
jetzt
möglich,
eine
mehr
als
im
Pottgrabenbad.
Die
zunächst
geplante
Breite
von
15
Metern
war
noch
kurzfristig
auf
16,
66
Meter
erhöht
worden,
um
den
Wasserballern
ihr
offizielles
Spielfeldmaß
zu
gewähren.
Die
unter
den
Wasserbecken
liegende
Eingangshalle
war
durch
eine
Glaswand
getrennt:
rechts
der
Kassenbereich,
links
der
"
Erfrischungsraum
mit
Milchbar"
.
Die
Zuschauertribüne
umfasste
230
Klappsitze
in
fünf
Reihen
und
230
Stehplätze,
war
also
für
460
Personen
zugelassen.
Eine
gläserne
Kabine
"
für
die
Sportberichter
und
Fernsehsprecher"
sorgte
für
besten
Überblick
auf
das
Geschehen
im
Becken.
Und
auch,
was
sich
unter
Wasser
tat,
ließ
sich
gut
beobachten:
Kameramänner
und
Trainer
sprachen
begeistert
vom
Unterwasserfenster,
das
vom
Technikraum
aus
zugänglich
war.
Im
Laufe
der
Jahre
wurden
die
Energiekosten
drückender.
1987
war
eigentlich
eine
neue
Heizungsanlage
fällig.
Ein
Tüftler
hatte
der
Stadt
einen
Ausweg
aufgezeigt,
um
die
Millionen-
Investition
zu
umgehen:
"
Hitze
in
Containern"
,
nämlich
Abwärme
aus
Produktionsprozessen
der
Firma
Kabelmetal,
eingefangen
in
einem
wärmespeichernden
Granulat,
funktionierte
nach
einigen
Kinderkrankheiten
tatsächlich,
war
aber
letztlich
doch
nur
eine
Zwischenlösung.
1993
wurde
ein
Blockheizkraftwerk
installiert,
das
BBS
und
Feuerwehr
mitversorgte.
Die
Besucherzahl
erreichte
ihren
Höhepunkt
1972
mit
490
000.
Danach
wurden
es
von
Jahr
zu
Jahr
weniger,
weil
ab
1973
das
Nettebad
und
ab
1976
auch
das
Schinkelbad
Besucher
abzogen.
1990
kamen
nur
noch
160
000
ins
Niedersachsenbad,
überwiegend
aus
Schulen
und
Vereinen.
Das
neue
Bäderkonzept
der
Stadtwerke
sah
zunächst
die
Schließung
des
Freibads
Wellmannsbrücke
und
der
Hallenbäder
Gretesch
und
am
Pottgraben
vor,
"
aus
7
mach
4"
.
An
Rettungsversuchen
und
Bürgerinitiativen
gegen
die
Schließungen
mangelte
es
nicht,
sie
blieben
jedoch
erfolglos.
1999
rückte
auch
die
Schließung
des
Niedersachsenbades
in
den
Fokus,
weil
eine
energetische
Grundsanierung
und
Attraktivitätssteigerung
durch
Spaßelemente
unwirtschaftlich
wäre,
wie
die
Fachleute
ausgerechnet
hatten.
Die
Dom-
Schulelternräte
protestierten,
konnten
aber
nicht
verhindern,
dass
das
"
Bäderkonzept
2000
plus"
beschlossen
wurde.
Demnach
flossen
30
Millionen
DM
in
den
Umbau
des
Nettebades
zu
einem
multifunktionalen
Sport-
und
Freizeitbad.
Das
Niedersachsenbad
hatte
den
Kürzeren
gezogen.
Im
Februar
2005
endete
der
Betrieb,
im
Sommer
2006
folgte
der
Abriss.
Nach
einer
Zwischennutzung
als
Parkplatz
hat
im
Juni
2015
ein
Supermarkt
der
Bünting-
Gruppe
auf
dem
Schwarzen
Platz
eröffnet.
Bildtext:
Seit
Juni
2015
betreibt
an
gleicher
Stelle
die
Bünting-
Gruppe
einen
Combi-
Supermarkt.
Foto:
Jörn
Martens
Honoratioren
und
Fachpublikum
bei
der
Eröffnung
des
Bades
am
26.
Februar
1966.
Foto:
Archiv/
Kurt
Löckmann
Im
Frühling
1966
war
das
Niedersachsenbad
eröffnet,
aber
Außenbepflanzung
und
das
Kunst-
Relief
über
dem
Eingang
fehlten
noch.
Dafür
erheischte
eine
bunte
"
Kasten-
Ente"
,
ein
Citroen
2
CV,
Aufmerksamkeit
auf
dem
Parkplatz.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks