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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Programmieren für Flüchtlinge
Zwischenüberschrift:
Bei der Veranstaltung "Hack for humans" entstehen hilfsreiche Webseiten und Apps
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Knapp 30 Teilnehmer haben drei Tage lang in der Osnabrücker Altstadt zusammengesessen, um Flüchtlinge digital zu unterstützen. Am Ende von " Hack for humans" (englisch: Programmieren für Menschen) gab es zahlreiche Apps und Websites, die das Leben der Migranten in Deutschland erleichtern könnten.
" Das Potenzial, umgesetzt zu werden, haben alle Ideen", sagte Marco Witzmann. " Jetzt kommt es nur darauf an, ob die Leute sich dahinterklemmen oder nicht." Der Initiator des sogenannten Hackathons " Hack for humans" war sichtlich angetan von der dreitägigen Veranstaltung, die er mit drei Mitstreitern organisiert hatte.
Ziel des Wochenendes war es, digitale Lösungen für aktuelle Probleme zu finden, vor denen Flüchtlinge stehen. Dazu fanden sich unter den etwa 30 Teilnehmern, von denen einige mehrere Hundert Kilometer angereist waren, mehrere Gruppen zusammen, die ohne thematische Vorgaben Ideen entwickelten und mit deren Umsetzung begannen.
Ein Konzept, das vielleicht demnächst schon lokale Verwendung finden könnte, ist die Internetseite Osnahome. Hier können einerseits Flüchtlinge ihre Wohnungsgesuche und andererseits Hausbesitzer ihrer Angebote eintragen. Eingesehen werden können die Daten dann aber ausschließlich von den örtlichen Hilfsorganisationen, die die Wohnungen an Flüchtlinge vermitteln.
" Ich kenne einige der Organisationen und weiß, dass Bedarf an so einem Programm besteht", sagte Robin Mohr, der gemeinsam mit den Flüchtlingen Ahmed Alamin und Ahmad Khabbazeh das Projekt Osnahome entwickelt hat. Laut Robin Mohr besteht bei den Hilfsorganisationen in Osnabrück derzeit noch ein ziemliches Durcheinander, was die Wohnungen für Flüchtlinge angeht. " Da wird oft doppelt bei potenziellen Vermietern angerufen, und es gibt unübersichtliche Excel-Tabellen, in die jeder irgendwas einträgt." Ob Osnahome an den Start gehen wird, hängt dementsprechend von den Hilfsorganisationen ab. " Wir wollen es dort vorstellen, und dann hoffen wir, dass es dort gut ankommt", sagte Robin Mohr.
Eine andere Gruppe hatte die Grundzüge einer App entwickelt, die Flüchtlingen eine " Timeline", also eine Zeitleiste, vorgibt, an der sie ablesen können, was sie nach ihrer Ankunft in Deutschland machen können und müssen.
Eine weitere Gruppe hat unter der Internetadresse www.fluchtfakten.de ein Quiz erstellt, in dem man mit Multiple-Choice-Fragen sein Wissen über die derzeitige Flüchtlingssituation in Deutschland testen kann. Die erste Frage etwa lautet: " Aus welchem Land stammen die Flüchtlinge mit den meisten Erstanträgen im Januar 2016?" (korrekte Antwort: Syrien).
Initiator Marco Witzmann hofft, mit dem dreitägigen " Hack for humans" nur den Anfang gemacht zu haben. " Ich würde mich freuen, wenn es so eine Veranstaltung bald auch in anderen Städten gibt."
Eine Empfehlung möchte Witzmann dabei allen mit auf den Weg geben, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren. " Wir wollten unbedingt, dass auch Flüchtlinge selbst beim Hackathon′ mitmachen aber dann ist uns aufgefallen, dass wir drei weiße Organisatoren sind und unter uns kein Migrant war." Der gebürtige Syrer Mouead Al Tahhan, der seit eineinhalb Jahren in Osnabrück lebt, ergänzte deshalb die Gruppe. " Ich bin zwar nur Grafik-Designer und kein Programmierer, aber mir hat die Mitarbeit großen Spaß gemacht", sagte Al Tahhan.
" Durch Mouead haben wir erst Kontakt zu den Facebook-Flüchtlingsgruppen bekommen", sagte Marco Witzmann, " es hat sich gezeigt, dass es einfach enorm wichtig ist, dass bei solchen Projekten von Anfang an Flüchtlinge beteiligt sind."

Bildtext:

Das Projekt " Osnahome" wurde von Robin Mohr, Ahmed Alamin und Ahmad Khabbazeh (von links) vorgestellt.

Knapp 30 Teilnehmer saßen drei Tage lang in der Osnabrücker Altstadt zusammen, um Flüchtlinge digital zu unterstützen. Fotos: Swaantje Hehmann
Autor:
stk


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