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1.
Erscheinungsdatum:
18.02.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
"Lebensquelle" lässt Stadt abblitzen
Zwischenüberschrift:
Alternative Standorte abgelehnt – Bebauungsplan noch vor den Sommerferien
Artikel:
Originaltext:
Zwischen
der
Stadt
und
der
"
Lebensquelle"
gibt
es
keine
Annäherung.
Die
Freikirche
hält
am
Güterbahnhof
fest
und
lässt
die
Stadt
mit
ihren
Alternativvorschlägen
abblitzen.
Ein
anderer
Standort
komme
nur
infrage,
wenn
es
Zugeständnisse
bei
der
Größe
gebe,
lässt
der
Vorstand
durchblicken.
Osnabrück.
Am
Limberg
wäre
noch
Platz
für
die
"
Lebensquelle"
,
vielleicht
auch
im
Hasepark
oder
an
der
Karlstraße.
Mehrere
Alternativen
zum
Güterbahnhof
hat
die
Stadt
der
Freikirche
vorgeschlagen.
So
wollte
es
die
Ratsmehrheit.
Aber
die
Gemeinde
lehnt
dankend
ab.
Das
Grundstück
an
der
Hamburger
Straße
erfülle
"
alle
für
uns
nötigen
Voraussetzungen,
um
unserem
Vorhaben
nachzugehen"
,
heißt
es
in
der
Absage
an
Stadtbaurat
Frank
Otte.
Die
Gemeinde
habe
die
von
der
Stadt
vorgeschlagenen
Standorte
geprüft
und
damit
ihre
Kompromissbereitschaft
unter
Beweis
gestellt,
betont
Pressesprecherin
Elena
Lenz
für
die
"
Lebensquelle"
,
doch
die
hätten
sich
als
ungeeignet
herausgestellt.
Teilweise
seien
die
Grundstücke
nicht
einmal
verfügbar
gewesen,
sagt
Waldemar
Herdt,
der
Projektleiter
für
das
geplante
Gemeindezentrum.
Und
die
Frage,
ob
die
Freikirche
auf
den
vorgeschlagenen
Flächen
auf
ein
Baurecht
hoffen
dürfe,
sei
nicht
eindeutig
beantwortet
worden.
Die
"
Lebensquelle"
fühlt
sich
von
der
Stadt
unfair
behandelt.
Als
die
Freikirche
das
Grundstück
mit
der
ehemaligen
Güterabfertigung
2012
kaufte,
sah
alles
nach
bestem
Einvernehmen
aus.
Später
kippte
die
Stimmung,
als
bekannt
wurde,
welche
Haltung
die
Evangelikalen
zum
Teufel
und
zur
Homosexualität,
zur
Evolution
und
zur
Sexualaufklärung
einnehmen.
Einige
Politiker
aus
dem
Rat
wollen
das
Bauvorhaben
auf
dem
Güterbahnhof
verhindern.
Andere,
wie
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert,
sprechen
sich
für
eine
Beschränkung
aus.
Die
Gemeinde
wachse
stetig,
sagt
Pressesprecherin
Elena
Lenz,
aber
der
Platz
in
den
Räumen
am
Goethering
reiche
schon
lange
nicht
mehr
aus.
Schon
jetzt
nähmen
650
Gläubige
an
den
Gottesdiensten
teil.
Wegen
des
großen
Andrangs
müssten
zwei
Andachten
nacheinander
veranstaltet
werden.
Nach
den
Plänen
der
"
Lebensquelle"
soll
das
neue
Gemeindezentrum
Platz
für
3000
Menschen
bieten.
Das
bedeute
aber
nicht,
eine
Kirche
für
so
viele
Personen
zu
bauen,
konkretisiert
Waldemar
Herdt.
Die
Zahl
erkläre
sich
daraus,
dass
der
Gebetssaal
für
1100
Menschen
bemessen
sei,
daneben
würden
Räume
für
Kinderbetreuung,
Gastronomie
und
Büros
benötigt.
Planer
unter
Zeitdruck
Was
auf
dem
Güterbahnhof
errichtet
werden
darf,
regelt
der
Bebauungsplan
Nr.
370,
an
dem
der
Fachbereich
Städtebau
schon
seit
Jahren
arbeitet.
Schon
zweimal
hat
die
Stadt
eine
Veränderungssperre
verhängt,
um
zu
verhindern,
dass
etwas
gebaut
wird,
das
nicht
zu
den
Zielsetzungen
der
Planung
passt.
Weitere
Verlängerungen
könnten
Schadenersatzansprüche
der
Grundstückseigentümer
nach
sich
ziehen.
Vor
diesem
Hintergrund
will
die
Stadt
das
Bebauungsplanverfahren
noch
vor
den
Sommerferien
zu
Ende
bringen,
mit
einem
"
ambitionierten
Zeitplan"
,
wie
Stadtbaurat
Frank
Otte
vermerkt.
Nach
dem
Willen
des
Rates
soll
das
22
Hektar
große
Gelände
–
zumindest
überwiegend
–
als
Gewerbegebiet
ausgewiesen
werden.
Für
die
"
Lebensquelle"
müsste
also
eine
abweichende
Festsetzung
getroffen
werden.
Offen
ist,
welche
Beschränkungen
in
den
Plan
eingehen.
Eine
Begrenzung
auf
eine
bestimmte
Personenzahl
ist
in
der
Bauordnung
nicht
vorgesehen,
ein
Limit
für
die
Gebäudemassen
schon.
Projektleiter
Waldemar
Herdt
zeigt
sich
verwundert,
"
dass
man
ein
Bebauungsplanverfahren
macht,
aber
nicht
mit
dem
Eigentümer
spricht"
.
Er
ist
gespannt,
welche
Nutzung
der
Gemeinde
am
Ende
zugebilligt
wird.
Falls
die
Stadt
den
Wünschen
der
Freikirche
nicht
nachkomme,
bleibe
seinen
Glaubensbrüdern
und
-
schwestern
immer
noch
ein
Plan
B:
Dann
werde
es
in
Osnabrück
nicht
eine,
sondern
drei,
vier
oder
fünf
"
Lebensquellen"
geben.
Bildtext:
"
Man
braucht
etwas
Fantasie"
,
um
sich
die
neue
Nutzung
vorzustellen,
sagt
Pastor
Eduard
Ochs
(im
Vordergrund)
.
Das
Foto
zeigt
ihn
mit
Pastor
Jakob
Neufeld,
Projektleiter
Waldemar
Herdt
und
Pressesprecherin
Elena
Lenz
von
der
"
Lebensquelle"
.
Fotos:
David
Ebener
1100
Gläubige
sollen
im
Gemeindesaal
der
"
Lebensquelle"
Platz
finden.
Die
evangelische
Freikirche
hält
am
Standort
Güterbahnhof
fest.
Grafik:
Architekturbüro
Quiring
Kommentartext:
Unbehagen
taugt
nicht
als
Begründung
Welch
eine
Überraschung:
Die
"
Lebensquelle"
will
am
Güterbahnhof
bleiben.
Warum
sollte
sie
sich
auch
die
Butter
vom
Brot
nehmen
lassen?
Als
sie
2012
das
Grundstück
erwarb,
hatte
die
Stadt
ihr
und
der
Zion
GmbH
weitreichende
Zugeständnisse
gemacht,
weil
sie
mit
dem
Voreigentümer
über
Kreuz
lag.
Und
dabei
außer
Acht
gelassen,
dass
der
Güterbahnhof
eigentlich
ein
Gewerbegebiet
werden
sollte.
Diese
Naivität
rächt
sich
jetzt.
Was
spricht
eigentlich
gegen
die
"
Lebensquelle"
?
Dass
Menschen
an
Verschwörungstheorien
glauben,
die
Schöpfungsgeschichte
der
Bibel
wörtlich
nehmen
oder
Homosexualität
für
sündig
halten,
wird
von
der
Mehrheitsgesellschaft
als
verschroben
und
rückwärtsgewandt
empfunden
–
na
und?
Auch
in
den
staatlich
anerkannten
Kirchen
gibt
es
Verfechter
weltfremder
Ansichten,
und
die
Religions-
und
Meinungsfreiheit
schützt
alle
Gläubigen,
solange
sie
sich
nicht
gerade
auf
ein
göttliches
Spaghettimonster
berufen.
Das
Unbehagen
über
die
Ausbreitung
einer
Parallelgesellschaft
bestimmt
die
Diskussion
über
die
"
Lebensquelle"
,
aber
dieses
Unbehagen
ist
nicht
geeignet,
die
Gemeinde
auflaufen
zu
lassen.
Bleibt
nur
der
Einwand,
dass
eine
Kirche
nicht
ins
Gewerbegebiet
gehört.
Das
galt
aber
schon
2012,
und
da
wollte
es
niemand
hören.
Vier
Jahre
später
wird
daraus
ein
Wortbruch.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert