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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Insektenburger – mmmh, lecker!
Zwischenüberschrift:
Unserere Redakteurin testet den "Bux Burger" der Osnabrücker Bugfoundation
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Schmecken Produkte aus Insekten wirklich? Das Osnabrücker Start-up " Bugfoundation" hat vor einiger Zeit einen Burgerbratling aus Buffalo-Würmern entwickelt. Im Selbsttest springt unsere Redakteurin über ihren Schatten und probiert den " Bux Burger".
Osnabrück. Insekten gelten als Nahrungsmittel der Zukunft. Sie enthalten viele Proteine und andere wichtige Nährstoffe und können ressourcenschonender gezüchtet werden als Schweine oder Rinder. In vielen Ländern gehören Insekten schon lange zum Speiseplan, hauptsächlich in Asien, Afrika und Lateinamerika. So weit, so gut. Für mich ist die Vorstellung, Würmer oder Grillen zu essen, dennoch gewöhnungsbedürftig.
Ein Start-up aus Osnabrück hat vor einigen Monaten einen Bratling aus Buffalo-Würmern entwickelt. Mittlerweile vertreibt die " Bugfoundation" ihre Pattys mit dem Namen " Bux Burger" in zwei belgischen Restaurants. In Deutschland ist der Verkauf von Insekten als Nahrungsmittel verboten.
Eine Masse aus Buffalo-Würmern zwischen zwei Brötchenhälften statt eines schönen Stücks Rindfleisch: Kann das schmecken? Und bekomme ich das überhaupt runter? Ich wollte es wissen und habe mich mit Baris Özel und Max Krämer von der Bugfoundation auf einen Snack getroffen.
Zugegeben: Bis dahin war ich sehr skeptisch. War das eine gute Idee? Was ich wusste: dass man die Würmer als solche im Patty nicht erkennen konnte. Somit war zumindest dem optischen Ekelgefühl vorgebeugt. Doch irgendwo in meinem Kopf hielt sich die Verknüpfung " Insekt nicht essen" hartnäckig. Dass das Umfeld einen mit Sätzen wie " Das könnte ich ja nicht essen" und " Willst du das wirklich machen?" auf den Weg schickte, machte es nicht besser.
In der Pfanne gebraten
Und dann saß ich plötzlich in der Höhle der Löwen, oder vielmehr der Insekten. Die Grundmasse hatten die Erfinder bereits vorbereitet und mischten nur noch klein geschnittene Zwiebeln dazu wie beim Hackfleisch. Nur die Farbe war anders: Statt fleischig-rot waren die rohen Pattys eher sand-kaki-farben. Die Konsistenz: nicht ganz so fest wie Hack und ein bisschen klebrig. Nachdem die Pattys geformt waren, wurden sie in einer Pfanne mit Öl von beiden Seiten gebraten. Je brauner sie wurden, umso stärker rochen sie auch. Wonach? Schwer zu sagen. Aber so, dass es mir leichtfiel, sie zu probieren. Und das, obwohl ich nicht mal wusste, was alles in dem Bratling war. Außer dass dieser zu 50 Prozent aus Buffalo-Würmern besteht und keine Konservierungsstoffe erhält, wollten die Entwickler keine weiteren Inhaltsstoffe preisgeben Betriebsgeheimnis. Letztlich sahen die Pattys aus wie vegetarische Bratlinge.
Um den vollen Geschmack erleben zu können, ließen wir Brötchen, Salat und Soßen weg. Und dann war der erste Bissen auch schon im Mund. Aller anfänglichen Skepsis zum Trotz: Der " Bux Burger" schmeckt gar nicht schlecht. So gut sogar, dass ich auch noch einen zweiten und dritten Happs nahm. Wie der Geruch ist allerdings auch der Geschmack schwer zu beschreiben. Etwas Vergleichbares fällt mir nicht ein. Vielleicht ähnelt er vegetarischen Frikadellen? Ein bisschen nussig schmeckt die Buffalo-Wurm-Kreation jedenfalls, und der Geschmack hält sich relativ lange, was aber nicht unangenehm ist. Er hat eben seinen eigenen Geschmack.
Fazit: Der Buffalo-Wurm-Patty schmeckt. Dennoch bleibt mit dem Geschmack auch ein komisches Gefühl, was vermutlich mit " Insekten nicht essen" zu tun hat. Fleisch könnte er für mich nicht komplett ersetzen dazu ist der Geschmack einfach zu verschieden. Wer die Scheu davor überwinden kann, Insekten zu essen, sollte so etwas aber ruhig einmal probieren. Wer den " Bux Burger" testen möchte, muss allerdings nach Brüssel fahren.
Autor:
Nadine Grunewald


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