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1.
Erscheinungsdatum:
15.02.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Biogas steht vor dem Aus
Zwischenüberschrift:
Kaum jemand investiert noch in Anlagen – Klagen über Einschnitte durch die Politik
Artikel:
Originaltext:
Teuer,
unbeliebt,
politisch
abserviert:
Die
Biogasbranche
ringt
ums
Überleben.
Der
Bioenergiemarkt
kam
2015
völlig
zum
Erliegen.
Experten
halten
die
Technologie
aber
für
unerlässlich.
Düsseldorf.
Hendrick
Becker
ist
Geschäftsführer
der
Planet
Biogas
Group,
eines
der
größten
Biogasanlagenbauer
Deutschlands.
Als
Vizepräsident
des
Biogasverbands
vertritt
er
zudem
die
Interessen
der
ganzen
Branche.
Seine
politische
Überzeugungskraft
ist
inzwischen
stärker
gefordert
denn
je.
Die
deutsche
Biogasindustrie
liegt
danieder.
"
Der
Markt
ist
tot"
,
schimpft
Becker.
Von
Januar
bis
Ende
November
2015
wurden
nach
Angaben
der
Bundesnetzagentur
gerade
einmal
Bioenergieanlagen
mit
einer
Leistung
von
8,
8
Megawatt
in
Deutschland
neu
installiert.
Für
das
Gesamtjahr
2015
dürften
es
kaum
mehr
als
zehn
Megawatt
sein
–
das
entspricht
nur
der
Leistung
von
zwei
sehr
großen
Windrädern.
Das
käme
einem
Markteinbruch
von
mehr
als
85
Prozent
im
Vergleich
zum
Vorjahr
gleich.
Kaum
jemand
investiert
noch
in
Biogasanlagen.
Fachkräfte
suchen
das
Weite.
Die
Branche
fühlt
sich
ihrer
Existenzgrundlage
beraubt
und
wandert
ins
Ausland
ab.
Der
Schuldige
für
die
Misere
ist
schnell
gefunden:
die
Politik.
"
Wir
haben
das
Geschäft
indirekt
verboten
bekommen"
,
klagt
Hendrik
Becker.
Bei
der
letzten
Novelle
des
Erneuerbare-
Energien-
Gesetzes
(EEG)
im
Jahr
2014
wurden
die
Förderungen
für
Bioenergie
massiv
gekappt.
Einst
subventionierte
der
Staat
Strom
aus
Biogas
mit
bis
zu
25
Cent
pro
Kilowattstunde,
garantiert
auf
20
Jahre.
Heute
sind
es
teils
weniger
als
12
Cent.
Zudem
wurden
Boni
gekürzt
oder
ganz
gestrichen.
Das
Ziel
der
Bundesregierung
von
jährlich
100
Megawatt
an
neu
installierter
Biogasleistung
wird
inzwischen
weit
verfehlt
–
2015
um
gut
90
Prozent.
Seit
dem
Jahr
2011
gingen
19
000
Arbeitsplätze
verloren.
Dutzende
Firmen
schlitterten
in
die
Pleite.
Ulrich
Ramsaier
ist
Geschäftsführer
der
Naturenergie
Glemstal.
Der
46-
Jährige
betreibt
drei
Biogasanlagen
im
Umkreis
von
Stuttgart.
Für
Ramsaier
ist
Biogas
"
ein
Multitalent"
.
Denn
damit
lassen
sich
sowohl
Strom,
Wärme
als
auch
Sprit
fürs
Auto
gewinnen.
Bioenergie
ist
allerdings
kostspielig.
Zu
kostspielig,
befand
die
Bundesregierung.
"
Wenn
man
nach
20
Jahren
Förderung
erlebt,
dass
eine
Technologie
teurer
geworden
ist"
,
sagte
Wirtschaftsminister
Sigmar
Gabriel
(SPD)
Anfang
des
Jahres,
dann
liege
der
Verdacht
nahe,
"
dass
das
nicht
die
Technologieform
sein
kann,
die
in
einem
größeren
Umfang
gebraucht
wird"
.
Gabriel
will
die
EEG-
Subventionierung
auf
die
billigsten
grünen
Energien
konzentrieren:
Solar-
und
Windkraft.
Ramsaier
will
die
Einschnitte
im
EEG
nicht
kampflos
hinnehmen.
Gemeinsam
mit
140
Biogasanlagenbetreibern
klagt
er
vor
dem
Bundesverfassungsgericht.
Es
geht
um
viel.
2020
laufen
nach
und
nach
die
Förderungen
aus.
Ohne
einen
weiteren
staatlichen
Geldregen
sind
die
Bestandsanlagen
aber
"
nicht
überlebensfähig"
,
sagt
Dirk
Briese,
Chef
der
Marktforschungsfirma
Trendresearch.
Die
Ausgangslage
ist
schlecht.
Biogas
hat
ein
miserables
Image.
Der
Vorwurf:
Biogas
raube
Flächen,
die
eigentlich
für
die
Nahrungsmittelproduktion
gebraucht
würden.
Hendrik
Becker
widerspricht.
Vereinzelt
sei
es
zwar
zu
Exzessen
gekommen,
aber
bundesweit
treffe
das
keinesfalls
zu.
Dieser
Text
stammt
aus
dem
Handelsblatt.
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handelsblatt.
Bildtext:
Multitalent
oder
Auslaufmodell?
Die
Biogasbranche
kämpft
nach
dem
Boom
der
letzten
Jahre
ums
Überleben.
Foto:
dpa
Kommentar
Für
Klarheit
sorgen
Noch
vor
einigen
Jahren
wurde
Biogas
zu
einem
Eckpfeiler
der
Energiewende
erklärt.
Von
der
Politik
gefördert,
wuchs
die
Zahl
der
Anlagen
zu
Beginn
des
Jahrtausends
stetig
an.
Dass
der
Biogas-
Boom
nicht
anhielt,
liegt
an
den
Nachteilen
bei
der
Erzeugung.
Um
ihren
Gewinn
zu
vergrößern,
haben
Bauern
vermehrt
auf
den
Anbau
von
Mais
gesetzt,
der
in
den
Anlagen
als
Rohstoff
dient.
Monokulturen,
Freisetzung
von
Emissionen,
Belastungen
des
Grundwassers
–
dies
sind
nur
einige
negative
Folgen,
die
sich
durch
die
Ausweitung
des
Maisanbaus
ergeben
haben.
Es
liegt
an
der
Politik,
die
Vor-
und
Nachteile
der
Biogas-
Produktion
abzuwägen.
Doch
bisher
wird
herumgeeiert,
klare
Signale
werden
nicht
gesendet
an
Anlagebetreiber,
Landwirte
und
Industrie.
Der
Entschluss
der
Regierung,
sich
beim
neuen
Erneuerbare-
Energien-
Gesetz
zunächst
um
die
Bereiche
Windkraft
und
Solarstrom
zu
kümmern,
hat
die
Unsicherheit
nur
noch
verstärkt.
Es
bedarf
einer
klaren
Entscheidung,
ob
Deutschland
auch
in
Zukunft
auf
Biogas
setzt.
Die
derzeitige
Situation
ist
weder
Fisch
noch
Fleisch
und
unbefriedigend
für
alle
Beteiligten.
Autor:
Franz Hubik, Christian Lang