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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Die meisten Osnabrücker sind "tolopen Volk"
Zwischenüberschrift:
Nur ein Drittel der Bürger in Osnabrück geboren – Vor allem Zuzüge aus Georgsmarienhütte
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Woher kommen eigentlich die Osnabrücker? Also diejenigen, die nicht in Osnabrück geboren wurden und Osnabrück zu
ihrer Wahlheimat gekürt haben? Antwort gibt das städtische Einwohnermelderegister.
Osnabrück. Denn nur ein Drittel der 165 626 Osnabrücker, die Ende 2015 ihren Hauptwohnsitz in der Hasestadt hatten, haben dort auch das Licht der Welt erblickt. Am 31. 12. 2015 waren es exakt 55 503 Personen. Der Rest ist " tolopen Volk", wie es so schön auf Plattdeutsch heißt, also Menschen, die Osnabrück " zugelaufen" sind. Das alles geht aus Zahlen des Einwohnermelderegisters hervor, die die Stadt unserer Redaktion auf Anfrage zur Verfügung gestellt hat.
Was wenig überrascht: Auf dem zweiten Platz nach den gebürtigen Osnabrückern folgten die Georgsmarienhütter mit 11 186 Personen. Darunter dürften vor allem Kinder von Osnabrücker Eltern sein, die sich das Franziskus-Hospital für die Entbindung ihres Nachwuchses ausgesucht haben.
Mit Abstand folgten Ostercappeln (1931), Mettingen (1497) und Melle (1495). Erst dann kommt die erste Stadt außerhalb des Landeskreises Osnabrück: 1361 gebürtige Münsteraner lebten Ende 2015 in Osnabrück. Dahinter, auf dem siebten Platz, folgten gebürtige Berliner 1248 an der Zahl. Ibbenbüren belegte mit 1133 Personen den achten Platz, gefolgt von Bramsche (1058). Ab da werden die Zahlen dreistellig. Mit 993 gebürtigen Hannoveranern belegte die Landeshauptstadt den zehnten Platz, gefolgt von Hamburg mit 862 Personen.
Aus dem Ausland
Die erste Stadt im Ausland in der Statistik ist Karaganda in Kasachstan, das auf dem 19. Platz lag. 677 Osnabrücker wurden dort geboren. Das sind mehr als aus Dissen (664), Hagen (617) und Wallenhorst (555). Auf dem zweiten Platz der Orte im Ausland liegt die syrische, vom Krieg zerstörte Stadt Aleppo (Platz 31, 409 Personen). Es folgten das polnische Breslau (Platz 36, 363 Personen), die syrische Stadt Damaskus (Platz 41, 335 Personen), Dobritsch in Bulgarien (Platz 42, 334 Personen) und Omsk in Sibirien (Platz 61, 233 Personen).
In zigtausend Orten weltweit sind Osnabrücks Einwohner geboren. Schaut man allein auf die Geburtsorte, in denen mindestens 21 Wahl-Osnabrücker zur Welt kamen, sind das 570 an der Zahl. Sie stellten 74 386 Einwohner. Bei insgesamt 163 Personen war der Geburtsort unbekannt.
Frank Westholt vom Team Strategische Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Osnabrück weist darauf hin, dass geringe Abweichungen bei den Zahlen möglich sind. Schließlich würden die Geburtsorte im Einwohnermeldeamt händisch eingetragen. Durch falsche und uneinheitliche Schreibweisen könne es zu den Ungenauigkeiten kommen.
Zuzüge in 2015
Absolut präzise hingegen seien die Zahlen der Zuzüge, versichert Westholt. Die Stadt erfasse sie über einen eindeutigen Gemeindeschlüssel. Der Statistik zufolge steht auch hier Georgsmarienhütte bei den Zuzügen an der Spitze. Exakt 376 Personen verließen die Stadt im vergangenen Jahr gen Osnabrück. Es folgten Wallenhorst (340), Münster (317), Lotte (291), Belm (258), Bramsche (244) und Bissendorf (210). Aus Hamburg zog es 187 Menschen nach Osnabrück und 162 aus Berlin. 133 gebürtige Hannoveraner lebten Ende 2015 in Osnabrück, 104 Kölner, 63 einstige Düsseldorfer, 58 Münchener und 33 Frankfurter. Doch auch in dieser Statistik überwiegen Orte aus der Region.
11 345 zogen 2015 fort
In der Summe verzeichnete die Stadtverwaltung im vergangenen Jahr einen Bevölkerungsgewinn von 6297 Einwohnern mit ihrem Hauptwohnsitz in Osnabrück. 15 252 Menschen zogen nach Osnabrück, 2390 änderten ihren Wohnstatus, und 11 345 zogen fort.
Viele der in Osnabrück geborenen Berühmtheiten sind ihrer Heimat allerdings nicht treu geblieben. In der jüngsten Vergangenheit ist Star-DJ Robin Schulz zu nennen. Auch Christian Wulff wurde in Osnabrück geboren, hielt der Stadt aber nicht die Treue. Dasselbe gilt für Hamburgs Ersten Bürgermeister Olaf Scholz. Rudolf Seiters, DRK-Präsident und einstiger Vizepräsident des Bundestags, wurde am 13. Oktober 1937 in Osnabrück geboren. Ihn verschlug es nach Papenburg. Maler Felix Nussbaum, am 11. Dezember 1904 in Osnabrück geboren, zog es für seine Ausbildung und Arbeit nach Hamburg und Berlin bis er vor der Nazis flüchten musste. Die Nazis ermordeten Nussbaum nach seinem Auffinden in Brüssel im KZ Auschwitz-Birkenau. Auch den Künstler Friedrich Vordemberge-Gildewart, geboren am 17. November 1899 in Osnabrück, zog es für die Ausbildung und Arbeit weg; er lebte zuletzt in Ulm. Allerdings wurde er in Osnabrück bestattet.
Im Januar war unsere Redaktion der Frage nachgegangen, wie viele Osnabrücker es nach Berlin gezogen hatte. Grundlage war eine Statistik des Statistikamtes Berlin-Brandenburg. Diese zeigte: 1916 gebürtige Osnabrücker leben in Berlin und 4033 Münsteraner.

Bildext:

Nur ein Drittel der Osnabrücker sind auch in Osnabrück geboren. Der Rest zog hinzu. Foto: Michael Gründel
Autor:
Jörg Sanders


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