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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Millionenförderung in Gefahr?
Zwischenüberschrift:
Viele Forschungsprojekte in Osnabrück werden von der Volkswagen-Stiftung bezahlt
Artikel:
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Originaltext:
Universität und Hochschule Osnabrück arbeiten mit Drittmitteln aus der Volkswagen-Stiftung. Dabei geht es um zig Millionen Euro. Steht nach dem Abgasskandal weniger Geld zur Verfügung?
Osnabrück. Die VW-Affäre trifft auch die Wissenschaftslandschaft in Niedersachsen, einschließlich der Universität Osnabrück und der Hochschule Osnabrück. Viele Forschungsvorhaben werden von der Volkswagen-Stiftung gefördert. Wie es mit den Projekten an den beiden Hochschulen weitergeht, ist unklar. Fest steht aber, dass sich die Rahmenbedingungen für die Osnabrücker Hochschulen in diesem Bereich nicht verbessert haben.
Universitätssprecher Utz Lederbogen sagt, bei den Mitteln aus der Stiftung handele es sich um " zusätzliche Mittel, die für die Universität unplanbar sind und deshalb in der Finanzplanung der Universität Osnabrück auch nicht auftauchen. Berechnungen über die Entwicklung der Aktienkurse der VW-Aktie werden deshalb an der Universität Osnabrück auch nicht vorgenommen." Die Mittel aus dem Niedersächsischen Vorab würden über das Ministerium für Wissenschaft und Kultur an die Hochschulen im Land weitergegeben und dienten der Nachwuchsförderung, Forschung und Verbesserung von Ausstattung und Infrastruktur. Bei der Hochschule Osnabrück heißt es, aufgrund " des momentan nicht einzuschätzenden Verfügungsrahmens" des Niedersächsischen Vorab ab 2016 sei " der Einreichungstermin für Neuanträge auf Vergabe einer Niedersachsenprofessur storniert worden".
15, 5 Millionen für die Uni
Aktuell fließt in 28 verschiedene Fonds der Universität Osnabrück Geld aus dem sogenannten Niedersächsischen Vorab der Volkswagen-Stiftung, das von der Entwicklung der VW-Dividende abhängig ist. Mit zwei Millionen Euro erhält das meiste Geld der Forschungsverbund " Occuderm", der Einflussfaktoren auf Hauterkrankungen am Arbeitsplatz erforscht. Insgesamt summieren sich die laufenden Förderungen an der Uni aus dem Niedersächsischen Vorab auf über 15, 5 Millionen Euro. Aus dem allgemeinen Topf der VW-Stiftung fließen 647 300 Euro zu.
11, 4 Millionen für die FH
An der Hochschule Osnabrück werden 16 Projekte aus dem Niedersächsischen Vorab gefördert, darunter auch drei Forschungsprofessuren. 2, 5 Millionen Euro Drittmittel erhält hier für den Zeitraum von 2015 bis 2020 das Projekt " Rose". Dieses widmet sich nach offiziellen Angaben " einer auf die Region Osnabrück fokussierten Forschung, dem Aufbau entsprechender forschungsförderlicher Strukturen und der Entwicklung von institutionalisierten Beziehungen zu den Gesundheitseinrichtungen in der Region". Insgesamt bekommt die Hochschule Osnabrück rund 11, 4 Millionen Euro aus dem Niedersächsischen Vorab.
Sollte Volkswagen nun wegen des VW-Skandals seine Aktiendividende senken, würden auch die Mittel der Volkswagen-Stiftung für das Niedersächsische Vorab sinken. Wie hoch die Dividende künftig ausfällt, wird auf der jährlichen ordentlichen Hauptversammlung der Volkswagen AG beschlossen, die zuletzt im Mai stattfand. Prognosen gehen von einem klaren Rückgang der Dividende aus.
Dass der VW-Skandal Folgen für die Förderpolitik der VW-Stiftung haben wird, zeigt ein PR-Text, den die Stiftung am 15. Oktober 2015 veröffentlichte. In dem Interview, das der PR-Chef der Stiftung mit dem Stiftungs-Generalsekretär Wilhelm Krull führte, werden Bedenken zerstreut, die Volkswagen-Stiftung könne demnächst weniger ausschütten. Krull beteuert darin: " Alle Förderzusagen werden eingehalten." Die Stiftung könne ihre Förderzusagen einhalten, da sie " für jedes Projekt entsprechende Rückstellungen vornimmt". Dadurch sei " die Finanzierung verlässlich gesichert". Es gebe " keinen Anlass, aus finanziellen Gründen jetzt auf die Bremse zu treten".
Stiftung wartet ab
Zum Niedersächsischen Vorab, das für Universität und Hochschule Osnabrück relevant ist, heißt es: " Wie groß das Fördervolumen sein wird, hängt zum größten Teil von der Höhe der VW-Dividende ab. Es fließen aber auch zehn Prozent der übrigen Erträge ins Niedersächsische Vorab." Niemand müsse sich sorgen, dass Förderzusagen etwa zurückgezogen würden. Ansonsten müsse man " die weitere Entwicklung in Wolfsburg abwarten". Man stehe hier in engem Austausch mit dem Wissenschaftsministerium.

Bildtext:

Volkswagen ist durch den Diesel-Skandal ins Blickfeld geraten das hat auch Auswirkungen auf die Sponsoring-Aktivitäten des Unternehmens. Foto: dpa

Kommentartext:

Volkswagen-Stiftung

Die Volkswagen-Stiftung ist mit einem Fördervolumen von 150 Millionen Euro pro Jahr die größte private deutsche wissenschaftsfördernde Stiftung und eine der größten deutschen Stiftungen überhaupt. Offiziell legt die VW-Stiftung Wert darauf, keine Unternehmensstiftung des Volkswagen-Konzerns zu sein, sondern eine eigenständige Stiftung, die nicht unter dem Einfluss des Autobauers steht. Formal trifft dies zu, doch ist die Nähe zu VW unübersehbar. So ist in der Stiftungssatzung geregelt, dass das Kuratorium der Stiftung dessen Vorstand darstellt. Dem Kuratorium wiederum gehört der Leiter der Konzernforschung der Volkswagen AG, Jürgen Leohold, an. Die Stiftung finanziert ihre sogenannte Allgemeine Förderung allein aus Erträgen aus dem Stiftungsvermögen von über drei Milliarden Euro, das ihr einmalig von Volkswagen zur Verfügung gestellt wurde. Die Fördergelder aus dem Niedersächsischen Vorab stammen nach Angaben der Stiftung " zum größten Teil aus den Dividenden auf mehr als 30 Millionen Aktien der Volkswagen AG". Die Aktien befinden sich im Besitz des Landes Niedersachsen. Die jährliche Dividende fließt an die VW-Stiftung und ist gebunden an die Förderung von Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre an den Hochschulen und Forschungseinrichtungen im Land.
Autor:
Marvin Oppong


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