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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
"Die ganze Zeit volle Pulle geben"
Zwischenüberschrift:
Staffeltag der Osnabrücker Schulen soll Kinder für Sport begeistern
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Mit dem Staffeltag der Osnabrücker Schulen im Nettebad sollen Schüler für Sport begeistert werden. Denn dass in der dritten Klasse jeder schwimmen kann, ist nicht selbstverständlich.
Osnabrück. Der Lärm ist gewaltig. Mehrere Hundert Schüler tummeln sich am Beckenrand im Nettebad, brüllen und klatschen ihre Teammitglieder nach vorne.
Scherin Elfayoumy und Naija Zeiß von der Elisabeth-Siegel-Schule sind schon zum zweiten Mal dabei. Scherin gehört zur Staffel beim Brustschwimmen, Naija schwimmt Freistil. Ihre Wettkämpfe sind schon gelaufen. Mit ihrer Mannschaft von acht Schülern hat Scherin in einer Zwischenwertung den vierten Platz belegt, erzählt sie stolz. Ihr Beitrag zum Erfolg: eine Bahn, also 25 Meter, dann hat sie mit dem Teamkameraden abgeklatscht. " Das tut weh im ganzen Körper", sagt sie. " Weil man die ganze Zeit volle Pulle geben muss." Ihr Staffelpartner Claas Weber bestätigt das. Ein Blick auf die Gegner auf den anderen Bahnen sei unmöglich. " Man muss einfach nur Gas geben."
Der Staffeltag ist aus dem Jahn-Schwimmfest erwachsen. Über Jahrzehnte hinweg hatten sich daran Schulen und Vereine aus der Region beteiligt. Doch vor zwei Jahren seien dann nur noch so wenige Vereinsschwimmer zu den Wettkampfwochenenden gekommen, dass das Schwimmfest aufgelöst werden musste, erklärt Jürgen Witte. Die Schulen hätten jedoch nicht auf das sportliche Ereignis verzichten wollen und hielten am Schwimmtag fest. Witte ist Schulleiter der Grundschule in Gellenbeck und nebenher Fachberater der Stadt Osnabrück in Sachen Schulsport. Er und sein Team haben den Staffeltag organisiert.
Eine Ehre für die Schüler
Wer zu einer Staffel gehört, bestimmen die Schulen selbst. Die Elisabeth-Siegel-Schule beispielsweise orientiere sich an den Leistungen im Schulsport, sagt Scherin. Sie und ihre Mitschüler bestätigen, was Witte schon weiß: Die Schüler freuen sich vor allem, ihre Schule beim Wettbewerb vertreten zu dürfen. " Für sie ist das eine Ehre." Ganz ohne Kampfeswillen kommen die sie aber nicht in die Schwimmhalle. " Die wollen alle gewinnen. Besonders die Jüngeren."
Während der Wettkämpfe sitzt Witte in der ersten Etage in einem Raum mit großer Glasfront. Von dort hat er den Überblick über Bad und Teilnehmer. Etwa 170 Staffeln sind am Start, entsandt von 42 Schulen. Witte freut sich besonders, dass diesmal 28 Grundschulen dabei sind.
Übergeordnetes Ziel des Staffeltags sei es, so Witte, " den Kindern Sport und Bewegung näherzubringen." Was klingt wie eine Floskel, ist in den Schulen bittere Wahrheit, wie Jana Frankenberg sagt, Lehrerin in der Grundschule Hellern. " Viele Kinder in der 3. Klasse können nicht schwimmen." Manche seien in dem Alter sogar noch nie in einem Schwimmbad gewesen.
Auf mehr Aufmerksamkeit für Schwimmen und andere Sportarten hofft auch Anders Spielmeyer, Leistungssportkoordinator beim Behinderten Sportverband Niedersachsen. Gerade Kinder mit Behinderungen bewegten sich zu wenig, sagt er. Sein Verband schließe Kooperationen mit Vereinen, um für das Thema zu sensibilisieren. Ihn freut es deshalb besonders, dass auch Riekje Heuter beim Staffeltag antritt. Der Neuntklässlerin fehlt der Unterarm auf der linken Seite.
Riekje schwimmt für den VfL Osnabrück, gehört zum Landeskader und hat an Lehrgängen der Nachwuchsnationalmannschaft im Behindertensport teilgenommen. Am Freitag jedoch steht für sie die Ursulaschule im Vordergrund, sie tritt gleich in zwei Wettbewerben an: über 4x 50 Meter Brust und 4x 50 Meter Freistil.

Bildtext:

Angefeuert von Mitschülern und Eltern, kämpften sich die Teilnehmer durch das Wasser im Nettebad.

Foto:

David Ebener
Autor:
Sven Mechelhoff


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