12.02.2016

Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ

Zu viele Autos, zu wenig Grün

Leserbrief

Zur Situation in der Johannisstraße, u. a. zum Artikel " Vita-Apotheke in der Johannisstraße schließt" (Ausgabe vom 3. Februar).

" Dass in der Johannisstraße die Geschäfte nach und nach schließen, hängt mit Sicherheit nicht mit der Sperrung des Neumarktes zusammen. Die Johannisstraße lädt, wenn man von der Großen Straße kommt, nicht gerade zum Bummeln ein. Auf der einen Seite steht das grüne Kachelhaus, welches von oben bis unten einfach nur hässlich aussieht, das ehemalige ' Ihr-Platz'- Gebäude, welches aussieht wie eine überdimensionale Litfaßsäule [...].

Wenn man erst einmal ein paar Schritte auf der Johannisstraße getätigt hat, muss man aufpassen, dass man nicht einen auf dem Boden Sitzenden überrennt, dass man nicht in die zahlreichen Hundehaufen tritt [...]. Ausweichen auf die Straße ist auch keine Alternative, da man hier womöglich von einem Bus überfahren wird. Selbst wenn der Neumarkt wieder für Autos geöffnet werden sollte, dann werden die Autos eher an der Johannisstraße vorbeifahren, um dann entweder an der Ledenhof-Garage oder an der Tiefgarage Kamp anzustehen, um endlich einen Parkplatz zu bekommen. Auch die Mischung an Geschäften in der Johannisstraße trägt nicht gerade dazu bei, dass man in der Johannisstraße gerne bummeln möchte. Sollte der Neumarkt wieder für Autofahrer geöffnet werden und auch die letzten Bäume aus dem Stadtbild verschwinden, dann kann L′Osteria seine Stühle endgültig vor dem Restaurant einpacken, weil keiner mehr draußen auf die Betonbauten schauen will und sich darüber hinaus die Abgase von den ganzen Autos um die Nase wehen lassen will. Dies scheint aber die Autofahrer nicht zu interessieren. Selbst Berlin oder auch Duisburg haben wesentlich schönere Einkaufsstraßen mit einem höheren Geschäftemix im mittleren Preissegment, mehr Sitzgelegenheiten und mehr Grün als Osnabrück."

Oliver Elgersma

Osnabrück

Bildtext:

Die Vita-Apotheke verlässt die Johannisstraße – und ist mit ihrem Rückzug nicht allein.
Foto:
Gert Westdörp

Oliver Elgersma